Rezension

Wow, das war mal ein Thriller!

Krähentage -

Krähentage
von Benjamin Cors

Bewertet mit 5 Sternen

Nicht nur die Mörder haben innere dunkle Abgründe

Die Ermittler, die aus unterschiedlichen Gebieten der Polizei und sogar aus unterschiedlichen Gebieten oder Städten zusammengezogen werden, Deutschland, Österreich, Finnland sind eigentlich eine Errungenschaft der EU. Ohne sie würde es das nicht geben. Danke EU, sonst hätte Benjamin Cors seinen Thriller umschreiben müssen. Ob er dann auch so spannend gewesen wäre?

Als wiederholt Vergewaltigungen mit Todesfolge geschehen, ist die Sonderermittlungsgruppe heilfroh, dass ein Opfer überlebt hat. Aber es stellt sich heraus, dass im Hintergrund noch ein anderer Serienkiller operiert. Und das ist das Makabre an diesem Mörder: er sperrt Krähen mit seinen Opfern ein, lässt sie da verhungern, bis sie sich über die noch lebenden, aber gefesselten Opfer hermachen.

Krähen sind mir persönlich sympathisch: hochintelligent, aufmerksam auf ihre Umwelt, zu sozialem Leben fähig, mit der Gabe des Vorausdenkens und hervorragenden Auffassungsvermögens versehen, ist ihre Rolle leider im Buch eine tragische. OK, dass sie zur Gattung der Singvögel gehören halte ich für ein Gerücht. Ich rechne es Benjamin Cors hoch an, dass er im Verlauf des Buches immer wieder betont, dass Krähen sich eigentlich nie an Menschen vergreifen, dass sie selbst auch Opfer des Mörders sind.

Die bunte EU-Truppe des Sonderdezernats arbeitet genial. Sie haben unterschiedliche Gebiete, in denen sie brillieren und unterstützen sich gegenseitig. Dabei erfahren wir auch, was für Abgründe in ihnen stecken. Ich bin richtig gespannt auf eventuelle Folgekrimis.