Rezension

Der Titel ist Programm

Bittersweet - Miranda Beverly-Whittemore

Bittersweet
von Miranda Beverly-Whittemore

Ja ist nun der amerikanische Traum der amerikanische Albtraum?

Mabel stammt aus ärmlichen Verhältnissen und lernt  - dank eines Stipendiums -  im  Internat  Ev, eine  extrem verwöhnte, exzentrische Tochter aus stinkreichem Hause kennen. In den Ferien wird sie sogar von ihr auf den Landsitz der Familie eingeladen. Und hier geht der Horror los – Tanten, Großtanten, Cousins und Cousinen, alle leben jeder in seinem Landhaus, aber doch irgendwie eng zusammen und das bereits seit Generationen.

Erst im Laufe der Ferien merkt Mabel wie verlogen die Familie ist, wie schön die erste Liebe sein kann,  wie sie von einigen Familienmitgliedern manipuliert und ausgenutzt wird und das es ein dunkles Familiengeheimnis gibt.

Ich  fand den Roman spannend und bin beeindruckt, wie es der Autorin gelungen ist diese Spannung bis fast zum Schluss aufrecht zu halten. Ich kann mir gut vorstellen, dass es solche Familien (Clans) in der Realität gibt. Clans, die ihre Macht ausnutzen, um ihren Reichtum noch zu vermehren, um Menschen zu manipulieren, um ihre abartigen Triebe auszuleben und da auch nicht vor Mord zurückschrecken.

Schwer vorstellbar erscheint mir aber, dass ein Mensch, der sein Leben lang nur den glorreichen Schein der Familie nach Außen  gedeckt und gewahrt hat, nach Aufdeckung der Straftat und Bedrohung ihrer jüngsten Tochter, plötzlich zum Gut-Menschen wird. Außerdem ist mir der Wechsel vom Ende der Sommerferien zum Jahre später stattfindenden Familientreffen zu abrupt.

Aber insgesamt ein sehr lesenswertes Buch.