Rezension

So bittersüß!

Bittersweet - Miranda Beverly-Whittemore

Bittersweet
von Miranda Beverly-Whittemore

Bewertet mit 3.5 Sternen

Miranda Beverly-Whittemore lässt in ihrem Roman „Bittersweet“ zwei Welten aufeinander prallen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Wir lernen Mabel kennen (Ich-Erzählerin des Buches), die der Welt der „Ottonormalverbraucher“ entspringt: Sie hat ein paar Wohlfühlpfunde zu viel auf den Rippen, ist verunsichert, unscheinbar und wartet ständig auf den nächsten Stipendienscheck. Dann gibt es da ihre Mitbewohnerin, die schillernde „Ev“, sie scheint einem Hochglanzmagazin entsprungen zu sein: Elfengleich, wunderschön, reich und unnahbar. Sie bietet Mabel an Teil ihrer Welt zu werden und den Sommer in dem Ferienhaus ihrer Familie zu verbringen. 

Was für ein verlockendes Angebot! Mabel stürzt sich Hals über Kopf auf die großartige „Chance“ die sich ihrer Meinung nach da für sie bietet! Wie verlockend ihr eigenes Leben (was so öde und langweilig erscheint) einzutauschen gegen ein neues, glamouröses, geheimnisvolles. Mabel verspürt dieses unglaublich berauschende Gefühl auf einmal dazu zugehören... Aber nicht alles was glitzert ist auch Gold! Ständig stößt Mabel auf Ungereimtheiten! Ist irritiert von den Reaktionen der einzelnen Familienmitglieder und ihren Wertevorstellungen. Insbesondere nachdem sie Evs verschrobene Tante Indo kennenlernt sind in Mabel erste Zweifel gesäht: Was hat es mit der Familie Winslow auf sich?! Ist sie bereit Geheimnisse und Wahrheiten aufzudecken, die die Familie so gut unter Verschluss hält?! Und was ist mit den Geistern aus ihrer eigenen Vergangenheit? Wird sie sich diesen endlich stellen?!

Ein Roman mit großem Spannungsbogen, dem man nicht entkommen kann, man ist in diesem Buch gefangen bis man die letzte Seite erreicht hat. Vorher kann man das Buch nicht aus der Hand legen! 
Es ist aber auch eine Geschichte die sich um die Frage dreht „wer bin ich und wer will ich sein?“. Es geht um Loyalität, um das eigene Gewissen und darum zu erkennen, wo die eigenen Grenzen liegen: wie weit bin ich bereit zu gehen? wen verrate ich? welchen Wertevorstellungen folge ich? bin ich mutig? kann ich vertrauen? was opfere ich?

Der Einstieg in das Buch ist mir etwas schwer gefallen, was daran lag das es zu Beginn eine Fülle von Aufzählungen gab... Tausend Namen wurden da aneinandergereiht und schwirrten mir durch den Kopf. Da ist es mir schwer gefallen den Überblick zu behalten!

Das Ende hat mich etwas unversöhnlich zurück gelassen! Die „Auflösung“ war mir etwas zu oberflächlich! Viele Fragen und Geschehnisse bleiben im Luftleeren Raum stehen!