Rezension

Die Welt der Superreichen

Bittersweet - Miranda Beverly-Whittemore

Bittersweet
von Miranda Beverly-Whittemore

Bewertet mit 3 Sternen

Die aus einfachen Verhältnissen stammende Mabel wird in ihrem ersten Collegejahr von ihrer reichen Zimmergenossin Ev Winslow eingeladen, den Sommer in deren eigenem Ferienhäuschen Bittersweet auf dem Landsitz ihres Familienclans in Vermont zu verbringen. Mabel genießt das Leben der Superreichen. Angestachelt durch eine Tante, kommt Mabel auf die Spur schlimmer Geheimnisse rund um die Familie, die deren Reichtum und vor allem die Stellung von Evs Vater als Clan-Chef in einem neuen Licht erscheinen lassen. Wird Mabel, die sehnsüchtig ein Teil der Winslows sein will, ihr Wissen preisgeben und dabei Gefahr laufen, aus dem Paradies vertrieben zu werden?

 

 

Der Roman hat nicht das gehalten, was ich mir aufgrund seiner Leseprobe versprochen habe. Sicherlich, die Geschichte animiert dazu, sie binnen kurzer Zeit auslesen zu wollen um zu erfahren, welche Geheimnisse sich denn nun um den Winslow-Clan ranken. Und kurzweilig ist sie auch geschrieben, hat phasenweise sogar die Züge eines Psychothrillers. Doch das, was letztlich zu Tage gefördert wird, klingt für mich arg konstruiert sowie unglaubwürdig und trägt eher zur Verstärkung der Vorurteile gegenüber den Superreichen bei, diese können ihren Reichtum nicht auf legale Weise erworben haben. Hinzu kommt, dass der Charakter von Mabel - wie auch die der übrigen Romanfiguren - konturenlos bleibt. Sie selbst trägt ein Päckchen aus ihrer Vergangenheit mit sich, auf das dann erst gegen Ende in einigen Nebensätzen eingegangen wird. Eine Begründung ihres Wunsches, unbedingt zu den Winslows gehören zu wollen, vermisse ich. Wie kann sie eine solche Erwartungshaltung überhaupt haben, kennt sie die Tochter des Hauses doch überhaupt erst wenige Monate, und besteht bei näherer Betrachtung zu ihr doch keine wahre Freundschaft?

 

Ein Buch, das ich im Mittelmaß ansiedle.