Rezension

Diesmal kam leider kein Begeisterungssturm auf...

Die Sturmrose - Corina Bomann

Die Sturmrose
von Corina Bomann

Ich mag die Bücher von Corina Bomann sehr gerne. "Der Mondscheingarten" und "Die Jasmin-Schwestern" waren wunderbare Schmöker, in denen ich total versunken bin. Daher war ich ein wenig enttäuscht, als sich das "Schmökergefühl" bei diesem Roman nicht so recht einstellen wollte.

Romanheldin Annabel ist zwar eine sympathische Frau und auch ihre kleine Tochter ist ein süßes Püppchen. Aber das reicht mir nicht, um in diesem Buch zu versinken. Der Plot ist so gestrickt, dass ich oft geahnt habe, was als nächstes passiert. Die Charaktere waren irgendwie zu glatt und es ist eine von diesen typischen Alles-wird-gut-Geschichten. Schön wäre aber gewesen, wenn ich das eben nicht von vornherein hätte voraussehen können.

Annabels Geschäftspartner Christian war mir zu heldenmäßig. Dieser Mann scheint überhaupt keine Schwächen zu haben! Und Annabel wird nicht müde, das auch zu betonen. Wie auch die Tatsache, dass sie - als sich sich dann erstmal eingestanden hatte, dass sie in ihn verliebt ist - in jeder Situation gern mit ihm ins Bett gehüpft wäre. Sorry, aber das machte ihre Figur ab der Hälfte des Buches leider ein wenig platt. Kaum eine der Figuren schien Ecken und Kanten zu haben. Annabels Adoptiveltern waren natürlich rundherum herzensgute Menschen, Christian wie gesagt der Traummann, den zudem A.'s Tochter sofort ins Herz geschlossen hatte. Der Hoteleigentümer Hartmann war schleimig und durfte auch keine andere Seite von sich zeigen...

Da half mir leider auch der wirklich sehr interessante Hintergrund dieses Buches, in dem es um die DDR-Geschichte und Republikflucht ging, leider nicht drüber hinweg. Das Setting, in dem die Story angesiedelt war, fand ich wirklich gut. Ostseewellen, DDR-Geschichte, Stasi-Geheimnisse... tolle Idee! Aber von der Umsetzung war ich eben etwas enttäuscht. Und da ich schon wirklich begeisternde Bücher von Frau Bomann gelesen habe, kann ich diesem hier nicht mehr als 3 Sterne geben. Trotzdem werde ich auch ihr nächstes Buch lesen. Denn es kann nicht immer alles rundum gelingen und vielleicht ist ja der nächste Roman wieder so ein toller Schmöker wie "Die Jasmin-Schwestern".