Rezension

gefühlvoll, bewegend

Die Sturmrose - Corina Bomann

Die Sturmrose
von Corina Bomann

Dies ist mein zweites Buch von Corina Bomann. „Die Sturmrose“ ist eine ergreifende Geschichte, die einen bis ins Innerste berührt.

Die Protagonistin Annabel Hansen und ihre Tochter Leonie verlassen Hamburg. Annabel will ihr altes Leben hinter sich lassen, ihre Scheidung vergessen und auf Rügen ein neues Leben beginnen. Sie hat sich ein wunderschönes Häuschen gemietet und will hier mit ihrer Tochter glücklich werden. Es scheint alles zu funktionieren. Die beiden fühlen sich auf der Insel wohl, knüpfen Kontakte und Leonie gewöhnt sich schnell in der Kita ein. Eines Tages entdeckt Annabel im Hafen von Sassnitz einen alten Fischkutter „Die Sturmrose“, die zum Verkauf steht. Sie verliebt sich in das Schiff und will es unbedingt besitzen. Sie fühlt sich von dem alten Kutter magisch angezogen. Sie träumt davon ein schwimmendes Cafe zu eröffnen. Doch da gibt es noch einen Interessenten, Christian Mertens, der die Sturmrose ebenfalls unbedingt kaufen will. Ihn scheint ein düsteres Geheimnis mit dem Kutter zu verbinden. Offenbar würden früher auf diesem Schiff Flüchtlinge aus der DDR geschmuggelt. Annabels Neugier ist geweckt. Sie will unbedingt mehr über das Schiff erfahren und Christian soll ihr dabei helfen. Doch plötzlich wird Annabel mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert und kommt einem Geheimnis auf die Spur, das ihr ganzes weiteres Leben bestimmen wird …..

Mit einem weinenden Auge habe ich dieses traumhafte Buch beendet. Die Autorin hat es wieder geschafft , mich von Anfang an zu fesseln und in den Bann der Geschichte zu ziehen. Die Geschichte ist äußerst spannend, man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, so berührt einen die Lebensgeschichte von Annabel und Christian. Wenn man die Augen schließt, sieht man die ganzen bewegenden Ereignisse vor seinem inneren Auge ablaufen. Das Leben von Annabel und Christina in der damaligen DDR, die Wünsche und Träume der Menschen, den Fischkutter auf der Ostsee in den schäumenden Wellen, die Angst der Menschen, die Flucht nicht zu überstehen; den Neuanfang, den viele gewagt haben. Die Autorin hat uns auch etwas Geschichte nahe gebracht.

Rügen hat mir sofort gefallen. Das Haus von Annabel und Leonie ist ein Traum und diese Ruhe. Man würde am liebsten sofort seine Koffer packen und die Insel besuchen. Auch die Protagonisten sind mir ans Herz gewachsen, was ein Mensch alles durchmachen kann, und doch sind sie glücklich geworden. Besonders berührt hat mich auch die Erzählung von Käpitän Palatin. Ein mutiger Mann.

Ein rundum gelungenes, traumhaftes Buch, das jetzt schon zu meinen Lesehighlights 2015 zählt.
Die Autorin hat sich mal wieder selbst übertroffen.

Das Cover ist auch ein absoluter Hingucker. Verströmt eine gewissene Melancholie und lässt aber auch durch die zarten Blüten auf einen Neuanfang hoffen.

Schade, daß ich nicht mehr als 5 Sterne vergeben kann, denn dieses märchenhafte Buch hat wahrlich mehr verdient.