Rezension

Generationen

Heimkehren
von Yaa Gyasi

Bewertet mit 4 Sternen

Die Goldküste - Ghana - im 18. Jahrhundert. Effia, von ihrer Mutter ungeliebt, wird mit dem Briten James Collins verheiratet. Doch dies ist erst der Anfang einer Geschichte die sich durch mehrere Generationen zieht.

Ich muss gestehen, daß mir das Cover des Buches überhaupt nicht gefällt. Zwar verbindet sein Design von Wasser und Feuer zwei Elemente des Buches miteinander, aber es wäre kein Buch nach dem ich spontan im  Laden greifen würde. Aber das Thema hat mich interessiert und ich muss sagen, es wurde gut umgesetzt.

Der Leser verfolgt das Schicksal zweier Schwestern und ihrer Nachkommen über mehrere Generationen.
Wärend die einen in Afrika verwurzelt bleiben und versuchen sich ihre Traditionen, ihren Glauben, ihre Kultur unter britischer Kolonialherrschaft zu erhalten, sind die Anderen entwurzelt. Sie wurden als Sklaven nach Amerika gebracht, wo sie nicht als Menschen gelten sondern wie Dinge behandelt werden. Wo sie neben der alltäglichen Gewalt und Grausamheit auch mit dem Indentitätsverlust zu kämpfen haben.
Für beide Seiten ist es ein langer Weg voller Verlust, Rückschlägen, Angst, Ungerechtigkeiten und Selbstfindung.

Der Autorin ist es gelungen dieses düstere Thema der Geschichte so zu verpacken, das man mit den Figuren mitfühlt, mitfiebert, mitbangt. Das Buch beschönigt nichts und zeigt die Welt in all ihrer Brutalität und lässt einen unweigerlich die Frage stellen, wie Menschen dies nur einander antuen können und warum sie scheinbar nie aus ihrer Vergangenheit lernen.