Rezension

Wunderbare Erzählweise

Heimkehren
von Yaa Gyasi

Bewertet mit 5 Sternen

Heimkehren ist mein zweites Buch der Autorin und ich bin wieder von ihrer Erzählweise beeindruckt worden. Heimkehren ist Gyasis Debütroman und ich freue mich schon auf ihr nächstes Buch.

Man begleitet die Charaktere über Jahrhunderte hinweg von der Kolonialisierung / Versklavung bis in die heutige Zeit. Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Verknüpfungen der Geschichten und Charaktere untereinander, zumeist durch Kleinigkeiten.

Im Buch wird sehr deutlich beschrieben, was es in den jeweiligen Zeitebenen bedeutet, schwarz zu sein, oder auch nicht „vollends“ schwarz zu sein, welche Problematiken auftreten können und wie die Menschen leiden mussten und auch noch müssen. Der Roman ist abwechslungsreich, vielschichtig und es gibt etliche unheimlich schön formulierte Sätze resp. Weisheiten.

Was mir (wie so oft) weniger gefallen hat, waren die sexuellen Beschreibungen unter den einzelnen Figuren, die für die Erzählung der jeweiligen Geschichte unnötig waren. Einmal hat es zumindest etwas Sinn gemacht, aber ansonsten?! Grundsätzlich finde es einfach unnötig über alltägliche Dinge zu schreiben, wenn es für die Quintessenz nicht wichtig ist, wie z. B. Geschlechtsverkehr. Über Badezimmergänge oder die Aufzählung der Lebensmittel, die die Protagonisten essen, etc. wird ja auch nicht geschrieben… 

Dennoch ist es ein wunderbares Buch, das ich gerne weiterempfehle und vielleicht sogar nochmal lesen würde. Auch wenn mir Ein erhabenes Königreich besser gefiel, ist dieses Buch nicht weniger gut: 
Fünf Sterne.