Rezension

Konnte mich nicht wirklich berühren

Mein bester letzter Sommer
von Anne Freytag

Bewertet mit 2.5 Sternen

Meine Meinung zum Buch:
Tessa ist eine junge Frau die durch ihre tödliche Krankheit nicht mehr lange zu Leben hat. Ihre Gefühle und Gedanken kamen sehr gut rüber. Ihre Verzweiflung, ihre Angst oder auch ihre Wünsche waren zum Greifen nahe. Dennoch hatte ich ein gewaltiges Problem mit Tessa. Sie ist eine langweilige, in Selbstmitleid badende junge Frau, die ihr bisheriges Leben in keinster Weise gelebt hat. Sie hatte nie einen Freund, war nie verliebt, ging selten fort und hat ihr komplettes Leben vorausgeplant. Desweiteren dreht sich alles darum, dass Tessa immer noch Jungfrau ist und wahrscheinlich auch als Jungfrau sterben muss. Tut mir leid, aber wenn man so schwer krank ist, hat man da nicht ganz andere Sorgen? Dieses ständige "Ich bin noch Jungfrau" oder "Ich werde als Jungfrau sterben" hat sich ständig wiederholt und hat mich, ehrlich gesagt, beim Lesen extrem genervt.

Potenzial ist definitiv da, wurde in meinen Augen aber nicht komplett ausgeschöpft. Zum einen war die Liebesgeschichte sofort da ... von 0 auf 100. Und das durch einen wirklich dämlichen Zufall. Normalerweise mag ich kitschige Liebesgeschichten, aber hier hätte ich mir einfach etwas komplett anderes gewünscht. Auch der nicht vorhandene Krankenverlauf ist mir massiv aufgestoßen. Wenn ich eine Krankheit ins Spiel bringe, sollte man auch dazu in der Lage sein mehr Informationen einzubauen.

Die Botschaft in "Mein bester letzter Sommer" ist natürlich grandios. Es schreit einen förmlich an das Leben zu genießen. Sachen zu tun die einen interessieren und eben nicht darauf zu warten bis es evtl. zu spät sein könnte.

Fazit:
Normalerweise LIEBE ich die Bücher von Anne Freytag, aber mit "Mein bester letzter Sommer" konnte sie mich so gar nicht berühren. Ich wollte weinen, ich wollte leiden und ich wollte das Buch mit einem Gefühl schließen das man nicht in Worte fassen kann. Bekommen habe ich davon leider nichts. Einziger Lichtblick war die sehr geniale Botschaft hinter dem Buch.

Das Buch erhält von mir sehr schwache 3 von 5 Federn!