Rezension

Nur ein Tag - und leider noch ein langes Jahr

Nur ein Tag
von Gayle Forman

Bewertet mit 3 Sternen

Als ich das Buch im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks gewonnen habe war das eine große Freude. Das Thema (dank XL-Leseprobe) und auch das Cover haben mich sehr angesprochen. Die Idee mit den zweigeteilten Bänden war sehr reizvoll. Allerdings habe ich mir das ganze etwas anders vorgestellt. Ich erwartete das Band 1 überwiegend den Tag in Paris (aus Allysons Sicht) schildert und in Band 2 die Geschichte in dem einem Jahr weitergeht (diesmal aus Willems Sicht)…

Allyson ist eine (Achtung Vorurteil ;) typische junge Amerikanerin. Naiv, gebildet aber unwissend. Noch dazu ist ihr ganzes Leben von den Eltern, besonders der dominanten Mutter, organisiert. Nichts passiert ungeplant. Am Ende einer dreiwöchigen Europareise mit einer Jugendgruppe trifft sie auf den charmanten Schauspieler Willem und fährt spontan einen Tag mit ihm nach Paris.

Die Schilderung der Ereignisse in Paris fand ich zum Teil unrealistisch und Allysons Verhalten oft sehr nervig. Der meiste Teil des Buches spielt dann während Allysons Studium, wobei sie lange in einer depressiven selbstbemitleidenden Phase verharrt. Erst zum Ende hin, nachdem Allyson beschlossen hat Willem zu suchen, nimmt das Buch wieder Fahrt auf.

Vieles erschien mir nicht wirklich schlüssig und mit dem Charakter von Allyson wurde ich nicht richtig warm. Dee gefiel mir da um Längen besser. Die immer mal wieder auftauchenden Bezüge zu Shakespeare waren passend in die Geschichte eingearbeitet und ich habe direkt wieder Lust bekommen eines seiner Bücher zu lesen.

Ob ich allerdings den zweiten Band „und ein ganzes Jahr“ lesen werde bezweifle ich im Moment doch sehr. Der Reiz zu erfahren wie es weitergeht ist schon etwas da, allerdings befürchte ich das Buch beinhaltet überwiegend die Erlebnisse von Willem in dem vergangenen Jahr.

Für dieses eher mittelmäßige Buch daher nur 3 Sterne.