Leserunde

Vorableserunde zu "Krummes Holz" (Julja Linhof)

Krummes Holz
von Julja Linhof

Bewerbungsphase: Bis zum 18.01.

Beginn der Vorableserunde: 25.01. (Ende: 15.02.)

Im Rahmen dieser Vorableserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Klett Cotta Verlags – 20 Freiexemplare von "Krummes Holz" (Julja Linhof) zur Verfügung. 

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

 »Krummes Holz« entwickelt einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Unbedingte Leseempfehlung!« Florian Valerius

Es ist ein drückend schwüler Sommer, in dem Jirka an den Hof seiner Eltern im Krummen Holz zurückkehrt. Mehrfach hat er die Bitte seiner älteren Schwester Malene ignoriert, ihr gegen den Vater beizustehen. Als Jirka jetzt auf dem heruntergewirtschafteten Gutshof eintrifft, scheint keiner mehr auf ihn zu warten. Vom Vater findet sich keine Spur, und von seiner dementen Großmutter und seiner unversöhnlichen Schwester schlägt ihm eine Wand des Schweigens entgegen. Nur einer spricht mit ihm – Leander, der Sohn des letzten Verwalters. Doch obwohl die Feindseligkeit seiner Schwester kaum auszuhalten ist, lässt sich mit Leanders Nähe noch schwerer umgehen. Zu intensiv sind die Erinnerungen, die sich mit jedem neuen Tag in den Vordergrund drängen. »Krummes Holz« erzählt mit flirrender Intensität von der Kraft eines Geschwisterbandes in einer glücklosen Kindheit und darüber, wie zwischen all den enttäuschten Hoffnungen die Liebe zu finden ist.

ÜBER DIE AUTORIN:

Julja Linhof, geboren 1991, wuchs in Westfalen zwischen Hellwegbörde und Arnsberger Wald auf. Von 2012 bis 2015 studierte sie in Leipzig am Deutschen Literaturinstitut. Seit sie die Stadt 2015 für ihr Illustrationsstudium verlassen hat, lebt und arbeitet sie in Hamburg. 

15.02.2024

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 85 bis 168

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Mrs.Purple kommentierte am 30. Januar 2024 um 18:24

So langsam frage ich mich auch, ob der Vater überhaupt wiederkommt oder überhaupt noch lebt. Wäre wohl sowieso besser wenn er weg bleibt.

Auch Agnes muss den Kindern schlimme Dinge angetan haben, wenn Jirka darüber nachdenkt was er der nun hilflosen Agnes mit einem Kissen im Schlaf antun könnte.

Ich fand es schön in diesem Abschnitt, dass sich das Verhältnis von Jirka zu seiner Schwester und auch zu Leander allmählich verbessert. Trotzdem brodelt da noch vieles unter der Oberfläche.

Was mir immer Mal wieder Probleme beim Lesen bereitet ist die Abgrenzung von Erinnerungen und dem aktuellen Geschehen. Oft bin ich mir unsicher in welcher Zeit sich die Erzählung gerade befindet.

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Goethe28 kommentierte am 31. Januar 2024 um 08:32

Ich hatte auch so manches Mal Mühe und es dauerte ein bisschen, bis ich verstand, in welcher Zeit die Erzählung gerade spielt - Vergangenheit oder Gegenwart.
Die gaaaanz langsame Annäherung von Jirka an Malene und Leander lässt einen hoffen, dass sich einige Dinge nach und nach aufklären. Bin gespannt.

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Jazz kommentierte am 02. Februar 2024 um 09:11

Ja, das mit der zeitlichen Einordnung missfällt mir ebenfalls in diesem Roman. Eventuell hätten zwei verschiedene Schrifttypen oder kursive Schreibweisen geholfen. Ein bisschen Unterscheidung. Abheben...

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La Tina kommentierte am 15. Februar 2024 um 16:54

Die Großeltern haben garantiert auch Vater Georg als Kind misshandelt, der dies an seine Kinder weitergab, während seine Frau hilflos daneben stand.

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Dajobama kommentierte am 30. Januar 2024 um 20:41

Der Vater bleibt nach wie vor verschwunden. Na da bin ich mal gespannt, ob wir den noch kennenlernen dürfen/müssen. Tatsächlich passiert ja nach wie vor extrem wenig in der Gegenwart. Jirka scheint ja so gefangen in seinen Erinnerungen zu sein, dass er wohl stunden- oder tagelang kaum ein Wort verliert.

Tatsächlich finde ich die Lektüre stellenweise etwas mühsam. Jirka schwelgt mehr in diversen Erinnerungen an eine lieblose Kindheit und eine schwierige frühe Jugendzeit, als dass er im Hier und Jetzt verbringt. Vor allen Dingen überkommen ihn diese Erinnerungen scheinbar immer recht unvermittelt und willkürlich, was auch erzähltechnisch nicht immer sofort zu erkennen ist.

Wie ich bereits vermutet hatte, fühlen sich sowohl Jirka als auch Leander zumindest auch von Männern angezogen. Wahrscheinlich war das ebenfalls ein Grund für Jirkas Abreise vor fünf Jahren. 

Hm, mal sehen, was da noch kommt. Bisher scheint mir die Handlung ein bisschen dünn für einen ganzen Roman - aber wer weiß...

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heike_e kommentierte am 03. Februar 2024 um 10:51

Das mit den unverhofft auftretenden Erinnerungen kann ich gut nachvollziehen. Vor allem negative Erinnerungen kommen oft unvermittelt, wenn man einen Ort der Vergangenheit besucht und sie kommen leider auch manchmal unerwünscht. Jirka hat noch viel zu verarbeiten.

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Schneeweißchen kommentierte am 11. Februar 2024 um 16:21

Zumal Jirka auch noch so jung ist. 
Da ist noch nicht allzu viel anderes in seinem Leben geschehen, sodass er richtig Abstand und Abschluss finden konnte. 

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Tsubame kommentierte am 31. Januar 2024 um 06:47

Auch ich frage mich, wo der Vater abgeblieben ist. Ob sie ihn irgendwo verbuddelt haben? Vielleicht unter den Rhododendren? Es wa ja ein ziemlich schrecklicher Vater. Niemand scheint ihn zu vermissen. Und alle haben weggeschaut. Ich denke da an die Sache mit dem Schwimmenlernen und den Anruf von der Schule...

Das Buch lebt von der Atmosphäre des Verfalls des Anwesens, den Erinnerungen Jirkas, aber sonst passiert tatsächlich nicht viel. Wenn jetzt plötzlich 'Action' in den Roman käme, wäre das ein absoluter Bruch. Aber der Vater ... der muss doch irgendwann noch auftauchen. Ich glaube allerdings, dass er bereits tot ist. Nur was für ein Ende soll der Roman dann haben? Jirka fährt zurück ins Internat und alle machen weiter wie bisher? Es gibt eine Aussprache zwischen Jirka, Leander und Malene und die drei bewirtschaften den Hof gemeinsam? Leander und Malen werden verhaftet? Passt alles nicht wirklich. Das Telefon wird sicherlich noch eine Rolle spielen. Vielleicht wollte einer der beiden (Leander oder Malene) die Rettung rufen und der/die andere hat das verhindert, indem er es zerstört hat. Nur wo ist dann der Leichnam abgeblieben?

Ich fand den letzten Abschnitt z.T. auch recht mühselig zu lesen ... na, schau'n wir mal, wie's weiter geht.

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Jazz kommentierte am 02. Februar 2024 um 09:13

Ich denke, der Ort des Leichnams ist nicht relevant. Falls er tot ist, wie die meisten hier vermuten. 

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herrzett kommentierte am 01. Februar 2024 um 01:17

Oho, es kündigt sich ein buntes Sammelsurium an Themen und Fragen an, die auch nach all den Jahren noch immer unbeantwortet im Raum stehen... der gewalttätige Vater, das plötzliche Roden der Obstplantagen, die Zukunft des Hofs, Leander und Henning, Malene und ihr Weggang/Zurückkommen und nach wie vor der Grund für die Bitte, dass Jirka zurückkommen soll.

Man merkt, wie die ersten Verknüpfungen wieder gezogen werden und die drei sich wieder näherkommen... ich bin gespannt, wie das alles so hinführt.

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herrzett kommentierte am 01. Februar 2024 um 01:16

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robby lese gern kommentierte am 01. Februar 2024 um 15:24

Langsam bekommt der Leser Einblick, was wohl passiert ist mit den Kindern, der Missbrauch sowohl vommVater, der wohl selbst vom Krieg gezeichnet ist, aber auch von der Großmutter und immer scheint die Mutter nicht eingegriffen zu haben. Ich glaube, dass dies früher sehr oft geschah, das Patriachat war noch präsent und die Frauen, wenigstens die jungen, hatten nichts zu sagen.Auch die sexuelle Orientierung von Leander und auch Jirka ist jetzt klar.

Marlene tut mir schon leid, sie ist wirklich bei vielem auf der Strecke geblieben und hat nie das bekommen, was ihr zustand und was sie sich erträumt hatte. Ihr Pflichtbewusstsein hat sie auf dem Hof gehalten, obwohl ich nicht finde, dass sie das ihrem Bruder  vorwerfen kann. Es war ihre Entscheidung, verständlich ist ihr Denken, aber auch Jirka hat eine Entscheidung getroffen, die sie zu tolerieren hat.

Trotzdem finde ich es schön, dass die beiden sich wieder annähern. 
Ich glaube ja mittlererweile, dass Georg gar nicht mehr lebt, anders kann ich mir seine Abwesenheit nicht erklären, aber wir werden sehen. 

 

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Schneeweißchen kommentierte am 11. Februar 2024 um 16:24

So denke ich auch über Malene.
In beiden steckt so viel Enttäuschung und Wut, die nicht einfach wegzudenken sind. Ich hoffe dennoch, dass beide wieder zusammenfinden und es gemeinsam schaffen, einfühlsamere Menschen zu werden, als ihre Verwandten es waren.

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robby lese gern kommentierte am 01. Februar 2024 um 15:24

Langsam bekommt der Leser Einblick, was wohl passiert ist mit den Kindern, der Missbrauch sowohl vommVater, der wohl selbst vom Krieg gezeichnet ist, aber auch von der Großmutter und immer scheint die Mutter nicht eingegriffen zu haben. Ich glaube, dass dies früher sehr oft geschah, das Patriachat war noch präsent und die Frauen, wenigstens die jungen, hatten nichts zu sagen.Auch die sexuelle Orientierung von Leander und auch Jirka ist jetzt klar.

Marlene tut mir schon leid, sie ist wirklich bei vielem auf der Strecke geblieben und hat nie das bekommen, was ihr zustand und was sie sich erträumt hatte. Ihr Pflichtbewusstsein hat sie auf dem Hof gehalten, obwohl ich nicht finde, dass sie das ihrem Bruder  vorwerfen kann. Es war ihre Entscheidung, verständlich ist ihr Denken, aber auch Jirka hat eine Entscheidung getroffen, die sie zu tolerieren hat.

Trotzdem finde ich es schön, dass die beiden sich wieder annähern. 
Ich glaube ja mittlererweile, dass Georg gar nicht mehr lebt, anders kann ich mir seine Abwesenheit nicht erklären, aber wir werden sehen. 

 

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frenx kommentierte am 12. Februar 2024 um 16:16

Ja, man merkt sehr deutlich, dass Malene die Ältere der beiden ist - Jirka sieht manches nicht so scharf, hat es nicht so bewusst wahrgenommen (vor allem die Rolle der Mutter), bei ihm schwelt dadurch aber wohl auch vieles noch im Unterbewusstsein. 

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robby lese gern kommentierte am 01. Februar 2024 um 15:24

Langsam bekommt der Leser Einblick, was wohl passiert ist mit den Kindern, der Missbrauch sowohl vommVater, der wohl selbst vom Krieg gezeichnet ist, aber auch von der Großmutter und immer scheint die Mutter nicht eingegriffen zu haben. Ich glaube, dass dies früher sehr oft geschah, das Patriachat war noch präsent und die Frauen, wenigstens die jungen, hatten nichts zu sagen.Auch die sexuelle Orientierung von Leander und auch Jirka ist jetzt klar.

Marlene tut mir schon leid, sie ist wirklich bei vielem auf der Strecke geblieben und hat nie das bekommen, was ihr zustand und was sie sich erträumt hatte. Ihr Pflichtbewusstsein hat sie auf dem Hof gehalten, obwohl ich nicht finde, dass sie das ihrem Bruder  vorwerfen kann. Es war ihre Entscheidung, verständlich ist ihr Denken, aber auch Jirka hat eine Entscheidung getroffen, die sie zu tolerieren hat.

Trotzdem finde ich es schön, dass die beiden sich wieder annähern. 
Ich glaube ja mittlererweile, dass Georg gar nicht mehr lebt, anders kann ich mir seine Abwesenheit nicht erklären, aber wir werden sehen. 

 

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Stardust kommentierte am 01. Februar 2024 um 20:32

Das Buch lässt mich nicht los, obwohl es sich nicht einfach liest. Die Schwierigkeit beseht auch für mich darin, abzugrenzen was Erinnerung ist ud was real und gegenwärtig. Und auch Jirha scheint noch nicht alles zu erinnern. Ich denke, es muss etwas schweres vorgefallen sein, damit Erinnerungen so verschüttet sind.

Malene is sehr abweisend, teils kann ich es nicht verstehen, sie wurden alle verletzt, haben gekämpft, um ihr Leben, die Unversehrtheit ihrer Kindheit.

Agnes ist nur durch ihre Demenz geschützt und niemand würde sie hier als "Oma" bezeichnen. Sehr traurig das alles.

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Klene123 kommentierte am 02. Februar 2024 um 16:43

Ich glaube es ist nicht nur eine schreckliche Sache passiert, es ist eher die Häufung an Verletzungen wie der gewalttätige Vater, die Mutter in der Heila, die strenge Großmutter, die Familie wird teilweise vom Dorf ausgegrenzt,...

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heike_e kommentierte am 04. Februar 2024 um 09:52

Ich glaube auch nicht an eine einzelne Sache, höchstens ein Ereignis, dass das Fass zum Überlaufen brachte. Ansonsten waren es die täglichen Erfahrungen, die Grundstimmung, die dauernde Angst, jetzt wird es wieder passieren das prägt und zermürbt. Die Kinder sind hilf-und machtlos, sie finden weder Hilfe bei den Erwachsenen auch die Mutter schaut weg noch können sie sich gegenseitig helfen. Das Perfide ist sie müssen auch mit den Schuldgefühlen fertig werden, wenn sie froh sind, dass es dieses Mal den anderen trifft.

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Jazz kommentierte am 02. Februar 2024 um 09:16

Endlich haben die Geschwister Annäherungsversuche gewagt und ein klärendes Gespräch geführt. Schön, das wir jetzt auch Malenes Seite zu lesen beommen. Teil 2 fand ich daher um Längen besser als 1.

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Dajobama kommentierte am 02. Februar 2024 um 09:47

Ah ok, für mich hatte der Mittelteil erhebliche Längen. So unterschiedlich ist die Wahrnehmung....

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frenx kommentierte am 12. Februar 2024 um 16:27

Mir ging es wie dir - den zweiten Teil fand ich auch mühsamer zu lesen. Vor allem die vielen Andeutungen, wo eigentlich nichts Neues drinsteht, waren nicht mehr so interessant wie am Anfang. 

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Klene123 kommentierte am 02. Februar 2024 um 16:45

Ich finde das Buch wahnsinnig interessant allerdings erfordert es von mir viel Konzentration. Nicht nur die Zeitsprünge, die ich im ersten Abschnitt schon angesprochen habe und auch viele hier nennen, sondern auch das Sammelsurium an Themen wie Missbrauch, psychische Krankheiten, Nachkriegszeit und Sexualität fordern mich als Leser.

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heike_e kommentierte am 04. Februar 2024 um 09:55

Ich fand den zweiten Teil auch sehr fordernd, ich musste mich sehr konzentrieren und mich zwingen es auszuhalten, dass nichts bzw. nicht viel passiert. Es gibt viele Andeutungen und ungeduldig wie ich bin, möchte ich endlich wissen was dahinter steckt. Ich fürchte nur dass meine Fragen nicht alle beantwortet werden, aber ich hab den dritten Teil ja noch vor mir.

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Deidree C. kommentierte am 04. Februar 2024 um 22:08

Auch dieser Abschnitt geht ohne nennenswerte Ereignisse vorbei. Doch man spürt diese unterschwellige …. Wut, Trauer, Unverständnis … ich weiß nicht. Irgendetwas schwellt da. Ob der große Ausbruch bald bevorsteht, oder ob auch der so sang- und klanglos abgearbeitet wird?

Zwischen Malene und Jirka hat man das Gefühl, dass es etwas besser wird. Auch Leander gegenüber wird Jirka offener. Andererseits keimt Eifersucht durch. Aber worauf genau. Zieht es Leander auch zu Malene? Oder ist das nur freundschaftliches Geplänkel?

Jirka ist noch immer nicht angekommen. Sein Vater nicht aufgetaucht – lebt er überhaupt noch? Was ist zu Ostern passiert? Warum hat Malene gemeint, „damals als noch etwas machbar gewesen wäre“. Was ist jetzt nicht mehr machbar? Ist der Hof verkauft? Für mich stellen sich nicht nur in Bezug auf Jirka viele Fragen. Mal sehen, ob sie alle beantwortet werden können.

Im Gegensatz zum ersten Teil, habe ich es im zweiten Abschnitt manchmal schwerer empfunden, Gegenwart und Vergangenes sofort zu unterscheiden. Allerdings weiß ich nicht, woran das lag.

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Maria_21 kommentierte am 07. Februar 2024 um 14:19

"Auch dieser Abschnitt geht ohne nennenswerte Ereignisse vorbei. Doch man spürt diese unterschwellige …. Wut, Trauer, Unverständnis … ich weiß nicht. Irgendetwas schwellt da. Ob der große Ausbruch bald bevorsteht, oder ob auch der so sang- und klanglos abgearbeitet wird?"

Das unterschwellige spürt man zwar aber ich finde, es kommt nicht so rüber oder wurde nicht so gut umgesetzt um es zu verstehen!

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Musiklexikon kommentierte am 05. Februar 2024 um 20:22

In diesem Abschnitt konnte ich mich sehr gut in Jirka hineinversetzen und seine Gefühle direkt spüren. Manchmal musste ich zwar Sätze 2x lesen, aber das hat meinen Lesefluss nicht negativ beeinflusst. Mir gefällt nämlich der Schreibstil nach wie vor sehr gut.

Ich vermute, der Vater lebt nicht mehr. Aber man merkt, dass Jirka ein Trauma hat. Leander könnte er sich aber bestimmt ein wenig anvertrauen, wenn er es ihm sagen würde.

Morgen werde ich fertig lesen und bin schon sehr gespannt.

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Christina7010 kommentierte am 06. Februar 2024 um 14:16

 

 

Kommt es mir so vor oder ist es wirklch so wie soll isagen spannungsarm

Der Vater ist nach wie vor verschollen, ob wir ihn je kennenlernen werden ... frage ich mich...

Agnes scheint irgendetwas mit den Kindern gemacht zu haben fragt sich welche folgen es haben wird ...

Jirka  kommt so rüber als wenn er in erinnerungen hängen geblieben ist. 
 

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Maria_21 kommentierte am 07. Februar 2024 um 14:15

Nein, nicht nur Dir! In der ganzen Geschichte steckt keine Spannung und vieles wird einfach nur verschluckt. Sicher hätte die Geschichte nach dem Klappentext viel interessanter sein können!

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La Tina kommentierte am 15. Februar 2024 um 16:58

Die Spannung sehe ich darin, dass sich verdrängte Erinnerungen langsam ihre Bahnen brechen und zu schrecklichen Erkenntnissen führen.

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Maria_21 kommentierte am 07. Februar 2024 um 14:13

So wirklich passiert auch im 2. Teil nichts! Ich finde es sehr anstrengend dem Ich-Erzähler Jirka in seinen plötzlich wechselnden Erinnerungen zu folgen. Mal gibt er Eindrücke im Jetzt und zack, ist er in der Vergangenheit. Oft muss ich erst einmal überlegen, aus welcher Zeit erzählt er jetzt!

Eine Annäherung an Malene ist für mich nicht wirklich zu spüren eher mit Leander. Auch die demente Oma Agnes, bekommt ihr Fett ab! Doch wo bleibt der Vater Georg? Malene müsste doch wissen, wo er ist, schweigt sich aber aus! Hier scheint etwas nicht zu stimmen!

 

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emmasbuecherecke kommentierte am 12. Februar 2024 um 19:49

Da kann ich dir nur zustimmen.

Die Annäherung an Malene wird etwas spürbar, als sie ihm von der aufgelösten Verlobung erzählt. Ich verstehe nur nicht, warum er nicht weiter nachfragt. Auch wo Georg ist. Ist er nicht neugierig? Denkt er, es gehört sich nicht nachzufragen?

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Schneeweißchen kommentierte am 11. Februar 2024 um 16:29

An das Hin und Her zwischen Gegenwart und Erinnerung habe ich mich inzwischen gewöhnt und komme ganz gut damit klar. 

Mich nervt oft, dass alle so passiv-aggressiv sind und nicht miteinander reden! Allerdings: sie kennen es ja nicht anders und sind selbst kaum erwachsen - wie könnten sie es da besser machen, wo sie kaum gescheite Vorbilder hatten! 

Ich hoffe, dass die Geschwister sich wieder annähern und bleibe weiterhin bei meiner Theorie, dass der Vater das Zeitliche gesegnet hat. Vermissen wird ihn vermutlich ohnehin niemand.

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florinda kommentierte am 11. Februar 2024 um 19:11

Ich denke, dass wir berücksichtigen müssen, was die Menschen dort alles erlebt haben, Krieg, Verlust der Heimat, ferner ist ja bekannt, wie "begeistert" sie in ihrer neuen Umgebung aufgenommen wurden. Für psychologische Therapien zur Auf- bzw. Verarbeitung gab es kaum Möglichkeiten, was sich dann auf die nächste Generation übertrug.

 

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frenx kommentierte am 12. Februar 2024 um 16:09

Vergessen habe ich noch zu schreiben, dass ich es gut finde, dass nun tatsächlich auch der Begriff "Scham fällt", nachdem zuvor die Andeutungen eigentlich fast ausschließlich in die Richtung der anderen ging (Risse in der Realität, Schatten usw.). 

 

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frenx kommentierte am 12. Februar 2024 um 16:05

Langsam kommt gegen Schluss dieses Teils endlich etwas Fahrt in die Handlung. Man erfährt den Nachnamen Schilling (oder ich habe ich zuvor überlesen), auch eine Orsangabe erfolgt (Beckum usw.), ebenso ist jetzt klar, dass die Mutter gestorben ist, als Jirka 7 Jahre alt war. 

Die Beziehung zwischen Jirka und seiner Schwester scheint sich etwas zu normalisieren, nachdem es am Anfang so wirkte, als ob sie ihn aus allem raushalten wollte und gar nicht darüber informierte, dass sie zur sterbenden Großtante Traudel fährt. Zum Schluss hin erzählt sie ihm aus ihrem Leben - und man fragt sich, ob Jirka tatsächlich die letzten Jahren so gar keinen Kontakt mehr zur Famiilie hatte, oder wie kann einem eine Verlobung (wenn auch nur mit Kilian Früchtenich) durch die Lappen gehen? 

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass in diesem Teil die Augen die zentrale Rolle spielen. Leander hat "Schwimmbadaugen" (S.126) - was auch immer das sein soll, Jirka sieht ständig in die Augen von Leander (forschend, unheimlich, Schwimmbad, Schlafzimmerblick) und auch Henning wird als "Flüchtling mit traurigen Augen" beschrieben. . 

Deutlich wird Jirkas Schwierigkeit, in der Vergangenheit zu seinen Gefühlen zu stehen. Er ist eifersüchtig auf Henning, Er ist stundenlang im Schrank, verletzt Leander bewusst durch das Messer, wirft den Boxsack durchs Glasdach... Auch die Andeutung des Picasso (S.133) wird am Schluss dieses Teils noch erklärt. Es ist immer ein gutes Gefühl, die Fragezeichen, die man sich gemacht hat, streichen zu können... 

Nicht so ganz klar ist mir die Archtektur des Hauses bzw. der Gebäude, das liegt aber sicher an mir. Ich bin immer wieder überrascht, wie viel hier beschrieben wird (was kann man wo hören usw.). 

In diesem Teil hatte ich lange die Befürchtung, dass durch die vielen sehr allgemein / abstrakt gehaltenen Andeutungen die Spannung sinkt, weil man irgendwann davon nur noch genervt wird, aber immerhin wird zum Schluss hin manches klarer. 

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emmasbuecherecke kommentierte am 12. Februar 2024 um 19:57

Ich kann den meisten Kommentaren hier zustimmen. Bisher bin ich nicht in den auf dem Buchrrücken beschriebenen Sog gezogen worden. Der Klappentext hat in mir auch andere Erwartungen geweckt. Darin heißt es, dass Leander der einizige sei, der mit Jirka spricht. Aber tut er das wirklich? Er hat ihn zum Hof gefahren (die meiste Zeit schweigend) und dann hat er ihn zum arbeiten animiert, aber ein richtiges Gespräch gab es doch zwischen den beiden auch noch nicht. Da war das Gespräch mit Malene meiner Meinung nach intensiver und persönlicher.

Ich bin jetzt noch auf den letzten Abschnitt gespannt, aber kann mir nicht vorstellen, dass noch viel passieren wird.

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La Tina kommentierte am 15. Februar 2024 um 16:52

So langsam kristallisiert sich heraus, wie Kinder die häusliche Gewalt verdrängen, weil sie es nicht anders kennen. Einige Flashbacks wie die Züchtigung mit dem Gürtel oder wie er vom Vater mit Gewalt ins Wasser geworfen wurde lassen noch deutlich Schlimmeres erahnen. So eben auch, dass der Vater selbst ebenfalls von seinen Eltern ziemlich misshandelt wurde. Sein Talent zu zeichnen wurde damals wohl als unnütz abgetan, von sowas wurd man nicht satt. Und die Schwester hat deutliche Beziehungsstörungen dadurch entwickelt, wie soll sie jemanden lieben können, wenn sie selbst nie Liebe erfahren durfte? Weiterhin emotional sehr belastend, tw auch triggernd.

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