Rezension

Sommerflirt

This could be love -

This could be love
von Lilly Lucas

Bewertet mit 2.5 Sternen

Louisa „Lou“ Herzog-Riggs gilt als großes Talent im Tennis, doch nach einer schweren Verletzung am Sprunggelenk muss sie sich erstmal Zurückkämpfen. Damit sie einen freien Kopf bekommt, verlagert sie ihr Training von München nach Hawaii und verbringt sechs Wochen in der Tennisschule ihrer Patentante Kay. Doch auf Hawaii wartet mehr Ablenkung als Louisa lieb ist und schon bald schweifen ihre Gedanken nicht nur um Trainingsplan, sondern auch um den attraktiven Vince Greenfield. Ausgerechnet mit ihm steht auch noch ihre Patentante auf Kriegsfuß, denn Vince möchte ein Surfer-Hostel in der Nachbarschaft eröffnen und stößt damit nicht auf Begeisterung bei den Reichen. 

This could be love ist der erste Teil der Hawaii Love Trilogie von Lily Lucas. Wie gewohnt ist Lily Lucas Schreibstil angenehm, leicht zu lesen und sie katapultiert einen direkt nach Hawaii. Ein wunderschönes Setting, das mir absolutes Fernweh und die Lust nach Meer bereitet hat.

Leider war das aber auch das einzig positive für mich, denn die Geschichte selbst konnte mich weniger abholen. Louisa als Protagonistin empfand ich stark, ihr unglaublicher Ehrgeiz hat fast etwas ansteckendes und auch Vince wirkte sympathisch. Doch ich hatte große Probleme damit, die beiden alterstechnisch einzuordnen. Ihr Auftreten wirkte deutlich jünger als sie es (vermutlich) sind, weswegen es auf mich wenig authentisch wirkte 

Außerdem fehlte es mir zwischen den beiden an allem. Ihre starke Anziehung war, bis auf optische Merkmale, für mich kaum nachzuvollziehen, denn tiefere Gespräche zwischen den beiden fanden nicht statt oder ihre Existenz wurde nur als Randnotiz erwähnt. Beide Charaktere haben zwar Eigenschaften, die anziehend sind und deren Kraft man durchaus erkennen kann, aber sie wurden im Chemieaufbau zwischen beiden nicht eingesetzt.

Ebenso fand ich, dass Beschreibungen von Personen stark auf Äußerlichkeiten bedacht waren. Alle Jungs, waren superheiße Surferboys und die Klamotten wurden bis ins kleinste Detail beschrieben. Beziehung/Anziehung darf auch gerne aufgrund von tollen Charaktereigenschaften existieren, die in dem Fall auch vorhanden waren, aber kaum integriert wurden. Weswegen das Ende für mich auch viel zu schnell und viel zu groß wurde. 

Ich hätte mir ebenso gewünscht, dass der Streit zwischen Vince und Kay gegen Ende besser eingebaut wird. So wirkte es als würde der Streit nur existieren, um eine mögliche erste Hürde für Lou einzubauen, die am Ende fast in Vergessenheit gerät. 

This could be love konnte mich leider nicht überzeugen, die Geschichte war mir zu oberflächlich und es blieb das Gefühl eines Sommerflirts. Einzig der flotte Schreibstil und das tolle Setting konnten mich abholen.