Rezension

Niedliche Sommer-Sports-Romance...

This could be love -

This could be love
von Lilly Lucas

Bewertet mit 4.5 Sternen

Niedliche Sommer-Sports-Romance...

Das Cover und der Farbschnitt sind wunderschön, auch wenn ich bei der Farbgebung nicht automatisch auf Hawaii gekommen wäre. 

Nachdem Louise nach einem Sportunfall genesen ist, fährt sie zu einem Aufbautraining nach Hawaii, um sich auf die US-Open vorzubereiten. Das Tenniscamp wird geleitet von Kay einer ehemaligen erfolgreichen Tennisspielerin und Freundin ihrer Eltern. Noch bevor das Training so richtig startet, gerät sie in eine besondere Situation und lernt Vince kennen, der ihr zur Hilfe eilt. Sie findet Vince auf Anhieb sympathisch, doch scheint ihre Tante mit ihm im Klinsch zu liegen und warnt sie vor ihm. Lou und Vince fühlen sich aber zueinander hingezogen, doch kann sie sich eine Romanze erlauben, wenn sie sich ernsthaft auf ihr nächstes Sportsevent vorbereiten will?

Louise bzw. Lou fand ich von Anfang an super sympathisch. Sie ist sehr offen, wirkt auf mich sehr positiv und sie ist recht ehrlich. Wenn sie etwas beschäftigt spricht sie es klar an und konfrontiert die betreffende Person damit. Das hat mir sehr an ihr gefallen, denn so kommt es zu keinen ausschweifenden Missverständnissen. Lou weiß ganz genau, was sie will, jedoch glaube ich, dass ihr noch gar nicht in Gänze bewusst ist, was sie im „wirklichen“ Leben alles verpasst. Auf jeden Fall bekommt sie auf Hawaii einen ersten Eindruck davon und es wirkt, als würde es ihr gut gefallen. Ihr wird aufgezeigt, dass sie sich entscheiden müsse, ob Leben oder Kariere, aber Lou nimmt es nicht einfach als gegeben an, sondern setzt sich damit auseinander. Ich habe Lou durchweg als sehr lösungs- und zielorientiert erlebt, die durchaus bereit ist Kompromisse zu finden. Dadurch eckt sie auch bei keinem wirklich an. Im Umgang mit Vince fand ich sie echt niedlich, vor allem als man erkennt, dass in ihr kein abgebrühter Superstar steckt, sondern ein junge recht unerfahrene Frau mit ihren kleinen Schwächen und Unsicherheiten. Ich fand Lou authentisch und liebenswert.

Vince konnte ich nicht gleich richtig einschätzen. Auf den ersten Blick habe ich ihn auch als coolen netten Typen wahrgenommen. Doch als dann herauskommt, dass es einen Konflikte mit Kay, Lous Trainerin gibt, bin ich ins Zweifeln gekommen. Er mag Lou aber auch sofort und ma spürt auch, dass er immer mehr Zeit mit ihm verbringen möchte, doch kämpft er noch mit seiner Vergangenheit und muss mit sich selbst ins Reine kommen. Im Umgang mit Lou war er super lieb und gibt sich große Mühe, schöne Momente mit ihr zu verleben. Bis sie eine zu treffende Entscheidung doch ein wenig auseinandertreibt. Vince reflektiert sich aber und wächst an seinen Herausforderungen. Das geht nur manchmal nicht so schnell, wie man es sich wünscht.

Alle anderen Figuren fand ich auch gelungen. Ganz besonders ist mir Laurie ans Herz gewachsen. Die Freundschaft zwischen ihr und Lou ist etwas Besonderes und sie ist ein wirklicher Sonnenschein. Mit Kay habe ich mich leider etwas schwer getan. Zwar merkt man, dass sie ein Herz hat, wenn es um Lou geht, aber ich fand sie häufig sehr distanziert und unnahbar. Und der Konflikt mit Vince war für ich nicht richtig greifbar. Trotzdem hoffe ich und wünsche mir, dass da noch was mit Gabe geht, den ich auch super sympathisch fand.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Es gab einige Konflikte und überraschende Wendungen und es hat mich durchweg im Buch gehalten. Ich fand es zu keiner Zeit langweilig. Die Liebesgeschichte fand ich sehr gelungen, schön und romantisch. Die gewählten Themen fand ich interessant und gut bearbeitet. Das Ende hat mir insgesamt gut gefallen. Trotzdem hatte ich es mir irgendwie anders vorgestellt. Es war schon recht plötzlich und schnell zu Ende und lässt doch die ein oder andere Frage offen, aber ich gehe davon aus, die werden in den nächsten Bänden beantwortet. Und ich hätte mir die ganze Geschichte noch etwas ausführlicher gewünscht. Manches wurde leider recht schnell abgehandelt.

Der Schreibstil ist wundervoll. Alles liest sich sehr angenehm und flüssig. Es ist ein Wohlfühlbuch und strahlt beim Lesen so eine besondere Harmonie ist, wie in einem Kokon, aus dem man nicht mehr herausmöchte. Sprachlich fand ich es passend zum Genre. Die Dialoge waren authentisch und sehr unterhaltsam und jede Figur hatte eine eigen Sprechweise. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen waren ein Traum. Gedanklich war ich schon in Hawaii. Nun hat mich das Fernweh aber endgültig gepackt. Und auch die Darstellung der emotionalen Ebene hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte mich ganz prima in die Figuren hineinversetzen und sie in ihrem Denken und Handeln nachvollziehen.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sterne), weil ich Lou und Vince super sympathisch und auch authentisch fand, weil die Handlung mich durchweg gut unterhalten hat und weil Lilly Lucas mich mit ihren Beschreibungen des Settings und den atmosphärischen Beschreibungen nach Hawaii gezaubert hat. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil ich mir insgesamt etwas Ausführlichkeit gewünscht hätte. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem lohnt es sich in jedem Fall dieses Buch zu lesen.

Vielen Dank an Lilly Lucas und den KNAUR-Verlag für diese Geschichte.