Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Charmant, interessant und liebenswert - ein Jugendbuch für Jung und Alt

Ein anderes Paradies
von Chelsey Philpot

Bewertet mit 4 Sternen

Zusammen gegen den Rest der Welt, so lautet ihr Motto: Seit Charlotte im Internat St. Anne’s die schillernde Julia Buchanan kennengelernt hat, steht sie vollkommen unter ihrem Bann. Bald lernt Charlotte auch Julias Bruder Sebastian und den Rest der Familie kennen und taucht in eine für sie neue Welt ein: mondäne Partys, ein Sommeranwesen am Atlantik, Ruderregatten. Unausweichlich verliebt sie sich nicht nur in Sebastian, sondern in die ganze Familie, und möchte unbedingt dazugehören – doch die glückliche Fassade trügt …

Es gibt keinen Zweifel, mit ihrem Debüt "Ein anderes Paradies" überzeugt Chelsey Philpot nicht nur durch die gute Umsetzung eines Themas bzw. der Romanidee, sondern auch durch ihren frischen jungen Stil.
Die Handlung wird erzählt von Charlotte, Handlungsort ein Internat. Dort lernt sie eines Nachts Julia Buchanan kennen, die gerade ihren Mageninhalt nach außen entleert.
Zitat S. 9: Die Anziehung der Buchanans war so stark und so elementar wie die Wirkung des Mondes auf die Gezeiten, und wenn ich mit ihnen zusammen war, war ich glücklich im warmen Widerschein ihres Lichts."

Aufgeteilt in 34 Kapitel lassen sich diese gut lesen. Der Klappentext verspricht eine romantisch-idyllische Story, und dennoch - oft trügt der Schein …
Die Richtung, welche die Geschichte dann einschlägt, ist so nicht vorstellbar. Problemthemen auf jeden Fall genug vorhanden, und oft gibt es Passagen, an denen man Charlotte an die Schultern fassen und wachrütteln möchte. Und dennoch macht gerade diese Geheimniskrämerei der Autorin, ihre Hauptcharaktere unwissend, den Leser wissend, interessant

Das beinahe sanft anmutende Cover gibt einen dezenten Hinweis auf die Welt der Reichen. Doch in dem Buch geht es um Themen, das Leben, die Liebe, Anerkennung - eben um alles, was das Leben so zu bieten hat.
Chelsey Philpot hat es geschafft, einen Roman zu schreiben, der mich trotz klitzekleiner Störfaktoren überzeugt hat.
Die Sprache ist flüssig, einfach gut zu lesen und doch in ihrer Leichtigkeit irgendwie besonders.
Die Protagonistin Charlie ist umgeben von interessanten Charakteren, authentisch und sehr präsent.
Ohne das Ende zu verraten, war ich dennoch überrascht davon. Für mich ein etwas verblüffender Schluss, mit dem ich so nicht gerechnet hatte.
Interesse geweckt? Dann Zeit nehmen, abtauchen, lesen, genießen ☺