Rezension

Das Geheimnis

Der Sucher -

Der Sucher
von Tana French

Bewertet mit 5 Sternen

Cal Hooper zieht von Chicago in ein kleines Nest in Irland um neu anzufangen. Seinen Beruf als Polizist hat er aufgegeben, von seiner Frau ist er geschieden. Er sucht nach dem quirligen Chicago die Ruhe eines kleinen Ortes um sich zu erden und ein erfülltes Leben zu führen.

Das alte, halb verfallene Hause, das er gekauft hat, beginnt er in Eigenarbeit zu renovieren. Er genießt die Natur um ihn herum, die Krähen, die in seinem Garten wohnen. Er freundet sich ein wenig mit seinem Nachbarn Mart an, die beiden führen gute Gespräche am Gartenzaun. Von den Einwohnern wird er freundlich aufgenommen, das Leben entwickelt sich so, wie Cal es sich gewünscht hat. Dann steht eines Tages der junge Trey vor seiner Tür, hilft ihm bei den Arbeiten und bittet ihn letztlich, seinen verschwunden Bruder zu suchen...

Ich habe lange keinen Roman mehr von Tana French gelesen, bin von diesem wieder restlos begeistert. Sie baut eine einzigartige Atmosphäre auf, erzählt mit einer Intensität, die beeindruckt. Die Stimmungen sind perfekt eingefangen.

Cal ist ein rundum sympathischer Kerl mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Er schließt behutsam Freundschaft mit dem scheuen Kind, versucht zu helfen.

Land und Leute werden bildhaft beschrieben, man bekommt einen Eindruck von den eigenwilligen Einwohnern. Menschen mit einer rauen Schale, die ein Geheimnis hüten können. Ich hatte beim lesen die Landschaft und die Menschen bildlich vor Augen, habe jede Seite genossen. Die Geschichte ist ruhig, hat aber trotzdem eine permanente, unterschwellige Spannung, so dass es zu keiner Zeit langweilig wird.

Fazit: Ein grandios geschriebener Roman, der fesselt. Kann ich nur empfehlen.