Rezension

Das innere Kind

Das Kind in mir will achtsam morden - Karsten Dusse

Das Kind in mir will achtsam morden
von Karsten Dusse

Bewertet mit 5 Sternen

Auch das innere Kind kann anstrengend sein. Hatte erst meine Zweifel, aber auch Buch 2 konnte mich begeistern.

Jetzt sitzt Björn wieder bei seinem Achtsamkeitsmentor und Therapeut Joschka Breitner. Im Urlaub in den Alpen ging ein kleiner „Racheplan“  ziemlich schief und der unfreundliche Kellner verlor sein Leben..dabei wollte Björn doch gar nicht mehr morden. Dann hat er noch einen Mafia Boss im Keller den keiner entdecken darf, die Mütter in seinem Kindergarten haben Sonderwünsche, seine Ex und doch noch verheiratete Frau macht ihm Ärger….und Björn möchte eigentlich alles kurz und klein schlagen. Doch seine Wut trägt den Namen „inneres Kind“ und gemeinsam mit seinem inneren Kind muss Björn sich nicht nur anfreunden sie müssen auch eine Menge Probleme auf einen Schlag lösen…

„Kindlich ist das altersgemäße Verhalten eines Kindes. Kindisch ist das nicht altersgemäße Verhalten eines Erwachsenen“. (Kapitel 13)

Mit „Achtsam morden“ ist Karten Dusse schon ein Highlight gelungen, mal ein ganz anderer Thriller der sich humorvoll und doch interessant gelesen hat. Umso neugieriger war ich jetzt auf sein zweites Buch, wird es ein billiger Abklatsch oder kann man diese Thematik wirklich noch ausbauen?

Der Schreibstil ist von vorne rein wieder humorvoll, interessant, ein kleiner Spannungsbogen wird aufgebaut und eine Menge Probleme fliegen auch dem Leser, zusammen mit Björn, um die Ohren. Die  zeitweisen tollen Ideen, auch mit viel Humor oder Ironie haben mir wunderbar gefallen.

Nach dem Achtsamkeitstraining sah es für Björn richtig gut aus, jetzt ist er oft sehr unbeherrscht, wütend, laut, ja, man mag fast sagen kindisch, und gibt allem viel zu schnell nach. Dabei muss er weiterhin die Geschäfte der Mafia Bosse leiten, sich mit seiner getrennten Frau um die gemeinsame Tochter kümmern, Mandaten betreuen und nach dem Kindergarten schauen…plus das „Problem“ in seinem Keller. Dass ihm weiterhin Sascha so tatkräftig zur Seite steht hat mir ebenso gefallen, die beiden sind ein herrliches Team.

Das innere Kind, wie auch hier wird man sich gewissen Dingen erst richtig bewusst. Die Kapitel sind wieder kurz gehalten, toll und gut zu lesen, immer mit einem wichtigen Spruch von Joschka Breitner. Man hat also nicht nur Humor, etwas Mord und Totschlag in diesem Buch, sondern eben auch die berühmten Alltagsprobleme und wie man sie lösen kann. Und alles unter dem Motto Achtsamkeit und das innere Kind.

Jeder kennt womöglich eine Situation wo er absolut kindisch, hitzköpfig und total nicht erwachsen handelt, fühlt, denkt und spricht. Somit hat jeder mit seinem inneren Kind mal mehr oder weniger zu kämpfen, beim Lesen überlegt man oft mit, denkt nach und mit und macht sich so seine eigenen Gedanken. Alleine deswegen, finde ich, lohnen sich diese Bücher. Sie kommen nicht mit tollen und übertriebenen Tipps um die Ecke sondern binden diese Themen gekonnt in diese Geschichte mit ein.

Weiterhin ist es zwar ein Roman aber natürlich ist man bei dem eher „Krimi oder Thriller“ – Anteil des Buches fleissig am mit fiebern und ermitteln wer wegen was Björn das Leben so schwer machen könnte.

Unter dem Strich hat mich auch Buch zwei zum Thema Achtsamkeit und morden sehr überzeugt, unterhalten und mein inneres Kind etwas offenbart. Wer einfach mal etwas anderes lesen möchte ist hier auf jeden Fall richtig!