Rezension

Das kann Nele Neuhaus aber besser!

Die Lebenden und die Toten
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung:
Nachdem es ja nun zwei Jahre gedauert hat, bis der neue Fall für das Ermittler-Team Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff erschien, war meine Spannung schon schier unermesslich. Vielleicht habe ich dadurch zu viel von diesem Buch erwartet. Leider muss ich sagen, dass es mich doch etwas enttäuscht hat. Zwar ist hier ein Serienmörder am Werk, was eigentlich an sich ja schon für Spannung sorgt, weil man immer wieder um neue Opfer bangen muss, doch Frau Neuhaus hat es geschafft, diese natürliche Spannung stellenweise durch Längen zunichte zu machen. Hier werden zum Beispiel Dinge erklärt, die jeder Leser mit gesundem Menschenverstand sowieso weiß oder welche, die ein geübter Krimileser aus dem Effeff kennt. Die Ermittler machen grobe Fehler, die so erfahrenen Leuten wirklich nicht passieren dürften. Nur dadurch konnte sich die Geschichte dann so tragisch entwickeln.

Geärgert hat mich auch der Umgang mit dem Thema Organspende. Ich halte Organspenden für wichtig und gut und habe seit über 30 Jahren einen Organspenderausweis. Es gibt vor allem in Deutschland sowieso zu wenig Organspenden. Nach den Skandalen der letzten Jahre sind viele Menschen verunsichert, und Frau Neuhaus hat nichts Besseres zu tun, als hier noch Öl ins Feuer zu gießen und die Ärzte und Kliniken schlecht darzustellen. Bei einem so sensiblen Thema hätte ich mir doch einen sensibleren Umgang damit gewünscht.

Fans der Reihe werden trotzdem auch diesen Roman lesen wollen. Das dürfen und sollen sie auch gerne, aber bitte den hier beschriebenen Ablauf der Organspende nicht für bare Münze nehmen! Die Handlung des Romans ist fiktiv!

Die Fälle von Bodenstein und Kirchhoff:
1. Eine unbeliebte Frau    
2. Mordsfreunde    
3. Tiefe Wunden    
4. Schneewittchen muss sterben    
5. Wer Wind sät    
6. Böser Wolf    
7. Die Lebenden und die Toten