Rezension

Spannung bis zur letzten Seite

Die Lebenden und die Toten
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 5 Sternen

Wie die Vorgänger hat mich auch das 7. Buch von Nele Neuhaus um das Frankfurter Ermittlerduo Bodenstein und Kirchhoff gefesselt. Ich hatte dieses Buch schon mit Spannung erwartet und wurde auch diese Mal nicht enttäuscht.
Alles beginnt mit dem Mord an einer älteren Dame, welche beim Gassigehen mit einem Kopfschuss getötet wird.
Die Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff hat heimlich geheiratet und möchte eigentlich am nächsten Tag in die Flitterwochen aufbrechen. Da sie jedoch in der Nähe des Tatortes wohnt und niemand anderes auf die Schnelle verfügbar ist, bittet sie ihr Chef Oliver Bodenstein hinzufahren. Es ist völlig unklar welches Motiv der Täter gehabt haben könnte. Die alte Dame war allseits beliebt. Als ein zweiter anscheinend völlig motivloser Mord geschieht, sagt Pia ihren Urlaub kurzerhand ab um das durch Krankheit geschwächte Team zu unterstützen. Dieses Mal wurde eine ältere Frau, durch das Küchenfenster, vor den Augen ihrer Enkelin erschossen. Als dann auch noch ein junger Mann aus dem Hinterhalt erschossen wird lassen sich zum ersten Mal Parallelen ziehen. Jetzt erhält die Polizei Todesanzeigen vom Täter, der sich "Der Richter" nennt. Hierin schreibt er, dass die jeweilige Person sterben musste, weil ein ihr naher Verwandter in der Vergangenheit einen Fehler begangen hat. Im Laufe der weiteren Ermittlungen stellt sich heraus, dass die Ermittler an einem großen Skandal dran sind.
Wieder einmal greift Nele Neuhaus ein Tabuthema auf. Es geht um illegalen Organhandel, über die Machenschaften in einer großen Klinik bis hin zur Bestechlichkeit von Ärzten. Das Privatleben der Ermittler beschreibt Nele Neuhaus genauso spannend wie die Morde. Wieder einmal handelt es sich um ein Buch von ihr, welches zum Nachdenken anregt und trotzdem einen hohen Unterhaltungswert hat. Die 555 Seiten werden an keiner Stelle langweilig. Kaum hat man einen Verdacht führt Nele Neuhaus einen wieder auf eine andere Fährte.