Würdevolle Fortsetzung einer grandiosen Reihe
Bewertet mit 5 Sternen
Ein neuer Fall für Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff von der Kripo Hofheim. Bei einem Spaziergang wird eine alte Frau erschossen. Zunächst tappen die Ermittler völlig im Dunkeln, da die Frau keinerlei Feinde hatte. Kurze Zeit später wird eine Frau in ihrer eigenen Küche erschossen - durch das Fenster hindurch! Langsam nimmt die Ermittlung Fahrt auf und als es bald darauf die dritte Leiche gibt, läuft die Zeit langsam davon, den irren Killer aufzuspüren.
Der Fall ist dieses Mal sehr verworren und kompliziert und nur mühsam finden Pia, Oliver und Co. erste Spuren. Noch dazu werden ihnen immer wieder Steine in den Weg gelegt und bis zum Schluss ist einem als Leser nicht klar, worum es nun wirklich geht. Die Spannung steigert sich im Verlauf des Buches bis ins Unermessliche. Man kann das Buch nur schwer aus der Hand legen und das macht das Buch zu einem der besseren, die ich dieses Jahr gelesen habe. Am Ende ist die Auslösung sehr komplex, aber gut recherchiert und sie wirkt nicht an den Haaren herbeigezogen, was mir bei Krimis sehr, sehr wichtig ist. Der beste Spannungsaufbau bringt nichts, wenn sich die Aufklärung am Ende als totaler Humbug entpuppt!
Dass das Privatleben der Ermittler wieder eine gewisse Rolle spielt, gefällt mir als Fan der ersten Stunde ebenfalls sehr gut. Nachdem man die Personen nun schon so lange kennt, will man auch wissen, was sie außerhalb der Arbeit beschäftigt und bewegt. Pia hat vor kurzem ihren Zoodirektor geheiratet, man lernt erstmals ihre Familie kennen und Oliver hat sein Leben wieder im Griff. Für jemanden, der mit diesem Buch beginnt und die Vorgänger nicht kennt, mag das vielleicht etwas wirr sein, aber da der Fall trotzdem noch den Großteil des Buches einnimmt, ist es auch für Erstlinge geeignet.
Insgesamt gesehen hat Nele Neuhaus wieder einmal einen richtig, richtig guten Krimi geschrieben, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht! Bitte mehr davon!