Rezension

Etwas weniger wäre mehr

Die Lebenden und die Toten
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 4 Sternen

Endlich haben sich Pia Kirchhoff und Christoph Sander getraut. Still und heimlich haben sie den Bund fürs Leben geschlossen. Über Weihnachten und Silvester wollen sie ihre Hochzeitsreise nah Equador und auf die Galapagos-Inseln starten. Doch mal wieder kann sich Pia nicht von ihrem Job los reißen. Durch Grippe ist das Team der K1 stark dezimiert und Oliver von Bodenstein ist erleichtert, als Pia sich an ihrem letzten Tag vor der Abreise anbietet, bei einem Mordfall zu helfen. Eine Frau wurde auf dem Spazier-gang mit ihrem Hund erschossen.

Und wahrhaftig schickt Pia ihren Mann allein auf Reisen...

Wieder hat sich Nele Neuhaus einen Fall um ein brisantes Thema herum einfallen lassen: Organspende. Was ich hier lese, macht mich wütend, traurig und sehr nachdenklich und regt mich zum recherchieren und zum lesen weiterer Artikel zu diesem Thema an.

Die Geschichte zieht mich von Anfang an in sich rein und ich bin voll bei den Ermittlungen dabei. Da ich einige der Protagonisten schon kenne, freue ich mich, Weiteres aus ihrem Privatleben, das auch nicht zu kurz kommt, zu erfahren. Ein absoluter Nervling ist dem Team zugeteilt worden: Fallanalytiker Andreas Neff aus Wiesbaden, genannt Napoleon. Und auch Pias Schwester Kim ist mit ihrem Rat gefragt. Diese Beiden finde ich einfach etwas zu viel des Guten, tragen sie doch nicht zur Lösung des Falles bei. Insgesamt finde ich einige Handlungsstränge einfach zu konstruiert und zu viel, was auch der Spannung nicht gut tut. Hier wäre etwas weniger vielleicht viel besser.

Trotz allem hat mich das Buch gut unterhalten und auch zum Nachdenken angeregt.

Ich freue mich trotz der kleinen Kritikpunkte schon auf den nächsten Fall von Pia Sander (Kirchhoff)