Rezension

Die Lebenden und die Toten

Die Lebenden und die Toten
von Nele Neuhaus

Ein neuer Kriminalroman von Nele Neuhaus, der hält, was er verspricht! Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein stehen in „Die Lebenden und die Toten“ vor der Aufgabe, einen Serienmörder zu überführen, der seine Opfer aus dem Hinterhalt erschießt. Dabei kommen sie einem Organspendeskandal auf die Spur, der den Täter zu Vergeltungstaten an den Angehörigen der Schuldigen dieses Vorfalls verleitet. Pia Kirchhoff sieht sich gezwungen, auf ihre Flitterwochen zu verzichten, um ihre Kollegen bei der Suche nach dem Täter zu unterstützen.

 

Nele Neuhaus führt hier ihre bewährte Krimiserie mit den Kommissaren Kirchhoff und Bodenstein in ihrem gewohnten Schreib- und Erzählstil fort. Auch in diesem Roman erfährt man wieder einiges über die private Situation der beiden Ermittler, allerdings meinem Gefühl nach weniger als in den vorherigen Romanen. Das gefällt mit persönlich besser, vor allem da mir die beiden Hauptpersonen auch im siebten Teil der Kirchhoff-Bodenstein-Krimis noch nicht sympathischer geworden sind.

 

Dennoch hat mir dieser Kriminalroman besser gefallen als einige andere Romane dieser Reihe, da mich sowohl die Thematik interessiert hat, als auch die Beweggründe der Opfer und des Täters. Ob die Handlungen der dargestellten Personen unbedingt so realistisch sind, lasse ich mal dahingestellt, da mich dieser Roman, wie alle anderen Kirchhoff-Bodenstein-Romane von Nele Neuhaus auch, gut unterhalten hat.

 

An sich handelt es sich hier um ein sehr aktuelles Thema. Meiner Meinung nach hätte die Thematik der Organspende aber noch etwas genauer beleuchtet und mit Fakten unterfüttert werden können. Nach diesem Roman hatte ich eher den Eindruck, dass Nele Neuhaus Organspenden generell ablehnt. Dieser Roman ist mir demzufolge etwas zu einseitig. Sicher ist es interessant, diese Schattenseite der Organspendepolitik zu schildern und mögliche Konsequenzen für die Leidtragenden eines derartigen Organspendeskandals. Aber die Vorteile von Organspenden werden hier vollkommen außer Acht gelassen und es wird angedeutet, dass Hier hätte ich mir eine etwas differenziertere Darstellung der Organspendeproblematik gewünscht.

 

Trotzdem kann ich abschließend sagen: Ein guter Kriminalroman, den ich allen weiterempfehlen kann, die bereits Fan von Nele Neuhaus sind oder es noch werden wollen. Es handelt sich hier um einen spannenden deutschen Kriminalroman, der den Leser (wahrscheinlich) nicht enttäuschen wird.