Rezension

Der gezeichnete Zar

King of Scars - Leigh Bardugo

King of Scars
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 5 Sternen

Niemand weiß, was der junge König von Ravka, während des blutigen Bürgerkrieges durchgemacht hat. Und wenn es nach Nikolai selbst geht, soll das auch so bleiben. Jetzt, wo sich an den geschwächten Grenzen seines Reiches neue Feinde sammeln, muss er einen Weg finden, Ravkas Kassen wieder aufzufüllen, Allianzen zu schmieden und eine wachsende Bedrohung für die einstmals mächtige Armee der Grisha abzuwenden. Doch mit jedem Tag wird in dem jungen König eine dunkle Magie stärker und stärker und droht, alles zu zerstören, was er aufgebaut hat. Schließlich begibt Nikolai sich mit einem jungen Mönch und der legendären Grisha-Magierin Zoya auf eine gefährliche Reise zu jenen Orten in Ravka, an denen die stärkste Magie überdauert hat. Denn nur dort besteht eine Chance, sein dunkles Vermächtnis zu bannen. Einige Geheimnisse sind jedoch nicht dafür geschaffen, verborgen zu bleiben – und einige Wunden werden niemals heilen.

Achtung! Teil 1 einer Reihe!

Teil des Grisha-Universums

Meine Meinung: 

Die Geschichte "King of Scars" spielt zeitlich nach "Das Gold der Krähen". Ich bin daher ganz froh, dass ich die Bücher in der richtigen Reihenfolge gelesen habe, weil man so einfach viel besser im Geschehen ist und das Ganze zeitlich richtig mitverfolgen kann. In dieser Dilogie geht es wieder um die Geschichte von Ravka und insbesondere um den Zaren Nikolai. Wir erleben allerdings auch Zoya, die als seine Befehlshaberin stets an seiner Seite ist und die wir schon aus den ersten Bänden rund um Alina Starkov kennen. Außerdem erleben wir den Weg von Nina. Nina kennen wir aus der Krähen-Reihe. Hier war sie Teil der Diebesbande rund um Kaz und arbeitet nun als Spionin von Ravka in Fjerdan. Diese Mischung aus all den vorherigen Bänden finde ich großartig. Wir haben somit eine Verbindung zu Alina, aber auch zu Kaz und man fühlt sich dadurch als Teil dieser Gesellschaft und dieses Universums. 

In "King of Scars" hat es mir total gefallen, Nikolais Sicht der Dinge zu erleben. Für mich war er immer ein sehr besonderer und interessanter Charakter. Ich liebe seinen Humor und seine Ironie, beides geht ihm auch in dieser Reihe nicht verloren. Man erfährt mehr über seine Zerrissenheit, über seinen Dämon, seine Empfindungen und seine Gefühle. Aber auch Zoya wird in diesem Band für mich greifbarer. Zoya war immer irgendwie geheimnisvoll, zickig, überheblich... wir lernen hier aber sehr viel über sie und erleben, wie sie denkt und fühlt. Das macht sie total menschlich und vorallem liebenswert. Die Herangehensweise der Autorin hat mich hier teilweise richtig kalt erwischt und positiv überrascht :)

Ich kann nur weiter loben... dieses ganze Grisha-Universum nimmt mich völlig ein und reißt mich mit sich. Obwohl ich in diesem Band sogar manche Sachen zu viel fand (an alle die es gelesen haben: Ich sage nur "die Heiligen"), aber ich kanns einfach nicht kritisch sehen, weil jede Szene und jedes Ereignis in dieser Geschichte Sinn ergibt. Es gibt Geheimnisse, Intrigen, Überraschungen - alles greift total schlüssig in sich und ich kann dieses Buch einfach nur jedem empfehlen. Ich rate euch aber den zweiten Band direkt parat zu haben - der Cliffhänger ist hier ist echt böse. 

Fazit:

Für mich wieder eine absolut gelungene "Fortsetzung" im Grisha-Universum. In dieser Dilogie geht es vorrangig um das weitere Kriegsgeschehen rund um Ravka. Nikolai, Zoya und Nina spielen hier im weitesten Sinne die Hauptrollen. Ich konnte nicht aufhören zu lesen und kann nur 5 Sterne vergeben!