Rezension

Emotionaler und spannender Roman mit wichtigen Themen…

Infinity Falling - Mess Me Up -

Infinity Falling - Mess Me Up
von Sarah Sprinz

Bewertet mit 4 Sternen

Emotionaler und spannender Roman mit wichtigen Themen…

Aven erfährt an ihrem neuen Filmset, dass ihr Schauspielkollege krankheitsbedingt durch den ehemaligen Boyband-Star Hayes Chamberlain ersetzt wird. Das macht ihr sehr zu schaffen, denn sie waren sich durch eine PR-Beziehung schon einmal sehr nahe gekommen, doch dann ist Hayes plötzlich aus ihrem Leben verschwunden und Aven ist verletzt zurückgeblieben. Nun steht er in seiner ganzen Pracht vor ihr und sie muss sich mit der Situation arrangieren. Und so sehr sie ihn hassen will, gelingt es ihr nicht, denn die Spannung zwischen ihnen ist immer noch vorhanden. Aven hält ihn auf Abstand, doch es fällt ihr zunehmend schwerer. Ganz langsam lässt sie wieder etwas Nähe zu und sie merkt schnell, dass er ihr gut tut und ihre Ängste mit ihm besser zu ertragen sind. Aven ist durch ihre Ängste und Erfahrungen recht negativ eingestellt und das hat mich beim Lesen zum Teil etwas runtergezogen, auch wenn es super ihre Gedanken und ihr Leben widergespiegelt hat. Für mich war sie insgesamt ein wenig unnahbar.

Hayes fand ich sehr interessant. Er hat ein ziemlich heftiges Problem und für mich war es das erste Mal, dass ich darüber gelesen habe, dass ein Mann das hat. Leider kam es für mich nicht immer authentisch rüber, denn zum Teil wurde es zwar immer wieder erwähnt, aber ich habe es zu wenig in Hayes Handlungen beobachten können. Und leider wiederholen sich seine Gedanken dazu dann auch immer wieder und ändern sich nicht. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Ansonsten hat mir aber sehr gut gefallen, wie Hayes an dieses Set kam, als unerfahrener Schauspieler, mit Selbstzweifeln zu kämpfen hatte, sich aber nach und nach dort eingelebt hat. Das fand ich super authentisch. Hayes macht eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Und auch wenn es sich zum Teil beim Lesen wie ein Hin und Her anfühlt, fand ich das glaubwürdig, dass man sein Problem erkennt, auch daran arbeiten möchte, aber dann noch hadert, bevor man sich professionelle Hilfe sucht. Insgesamt fand ich ihn sympathisch.

Alle anderen Figuren haben mir auch gut gefallen. Jede Figur hatte ein eigenes Ziel eine eigene Motivation. Avens Eltern fand ich sehr speziell, insbesondere am Ende. Dafür haben mir aber Holly und Ruben sehr gefallen und ich freue mich schon darauf, mehr von ihnen zu ihnen lesen. 

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren Konflikten entwickelt. Für mich hat sich das Buch an manchen Stellen leider ganz schön gezogen. Da hätte ich mir noch etwas mehr Handlung gewünscht, insbesondere zur Stalker-Situation, aber auch zur Boyband und deren Trennung. Die gewählten Themen fand ich sehr interessant und insgesamt gut bearbeitet. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir aber mehr Handlung dazu gewünscht, z.B. zum Thema Stalken oder eben zu Hayes Problem. Es hat sich teilweise angefühlt, als ob es zwischendurch immer mal wieder in Erinnerung gebracht werden sollte. Trotzdem empfand ich alle Themen als super wichtig. Besonders gefallen haben mir die vielen Informationen zur Schauspielerei. Da hab ich echt ne Menge Neues dazu gelernt. Das Ende fand ich super und es hat mich zufrieden zurückgelassen. Hier fand ich das abschließende Bild von Marcus sehr gelungen.

Der Schreibstil war wundervoll. Alles liest sich locker und flüssig. Die Sprache passt in dieses Genre und zu dieser Geschichte. Die Dialoge sind unterhaltsam und authentisch und haben die Geschichte noch lebendiger werden lassen. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen. Die Einblicke in die Schauspielwelt fand ich großartig. Die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich prima. Ich konnte mich gut in die Figuren hineinversetzen und ihr Denken und Handeln nachvollziehen, auch wenn Aven sich große Mühe gegeben hat, mich auf Abstand zu halten.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil mir die Geschichte insgesamt gut gefallen hat, weil wichtige Themen bearbeitet werden und weil ich persönlich viel Neues über die Schauspielwelt erfahren habe. Das fand ich super interessant. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber für Aven. Die war mir persönlich einfach etwas zu negativ und das hat für mich die Lesestimmung gedrückt. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil sich die Geschichte an manchen Stellen ganz schön gezogen hat. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack.

Vielen Dank an Sarah Sprinz und den LYX-Verlag für diese Geschichte.