Rezension

Frausein in einer anderen Welt

Butter -

Butter
von Asako Yuzuki

Bewertet mit 4 Sternen

          "Butter" ist die Geschichte der jungen Journalistin Rika, die es schafft, die verurteilte Mörderin Kajii zu interviewen. Das ist eine sehr grobe Inhaltsangabe für ein Buch, in dem so viel mehr steckt. In diesem Buch wird sehr hart deutlich, was es heute bedeutet, in Japan eine Frau zu sein. Die gesetzten Erwartungen an Frauen, speziell Ehefrauen und Mütter, sind extrem.

Rika wird in diesem Buch mehrfach stark für ihr (eigentlich lächerlich geringes bis normales) Gewicht kritisiert. Das als Vorwarnung, da es für manche ein gefährlicher Trigger ist. Was ich an Rika sehr schön finde, ist, dass ihr Charakter sich im Verlauf des Buches tatsächlich stark entwickelt. Sie erkennt viele Probleme und geht sie aktiv an. Auch einige der Nebencharaktere machen eine sichtbare Entwicklung durch. Das ist sehr gut gemacht.

Für Leser aus der westlichen Welt ist dieses Buch an vielen Stellen absolut unverständlich. Einige kulturelle Bräuche und Geschehnisse könnte man sich bei uns in Europa kaum vorstellen. Vieles erkennt man aber auch hier wieder, was allerdings nicht unbedingt positiv anzurechnen ist.

Was ich schade finde, ist, dass viele Fragen letztlich offen bleiben. Ich hätte mir an vielen Stellen einen klareren Abschluss gewünscht. Außerdem ist an manchen Stellen die Übersetzung nicht gelungen, sodass teils Grammatikfehler enthalten sind.

Insgesamt ein interessantes Buch, das Japanfans und Liebhaber von gutem Essen erfreuen wird. Manche Rezepte lassen sich ja wirklich quasi nachkochen.