Rezension

Genial geschrieben, abgründig, packend!

Kaltherz -

Kaltherz
von Henri Faber

Bewertet mit 5 Sternen

Mein Gott, was für eine Geschichte.

Es sind nur acht Minuten, doch diese acht Minuten haben gereicht, um die kleine Marie aus dem Wagen ihrer Mutter Clara zu entführen. Kommissarin Kim Lansky übernimmt den Fall. Mit ihrer eigenwilligen Art irritiert sie ihre Kollegen und Vorgesetzen und sie wird von einer Dienststelle in die nächste abgeschoben. Der Fall Marie ist ihre letzte Chance, sich als Ermittlerin zu beweisen. Lansky ist hart im Nehmen. Hinter ihrer abgebrühten Art verbirgt sie jedoch ihre Verwundbarkeit und das ist das, was sie so verletzlich macht.

Clara, Maries verzweifelte Mutter kämpft mit Schuldgefühlen und ist voller Selbstmitleid, bis sie es schafft, sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Maries Vater, Jakob ist ein Workaholic, ein äußerst intelligenter Mensch, der völlig frei von Gefühlen zu sein scheint. Doch es geht um die kleine Marie. Als Leser*in leidet man mit dem Kind.

Hinter dem packenden Cover wartet ein Thriller, der seinesgleichen sucht. Schon beim Lesen der ersten Seiten hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Die kurzen Kapitel ermöglichen ziemlich zeitgleich einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten. Das bringt dem Leser*in den Charakter der einzelnen Menschen sowie ihr Empfinden sehr nahe. Henri Faber ist ein sehr sprachbewusster Autor. Er spielt mit den Wörtern und formuliert Sätze sehr sorgsam aus. Das hat mich fasziniert und sehr beeindruckt.

 

Durch geschickte und völlig unvorhersehbare Ereignisse bleibt die Spannung sehr hoch. „Kaltherz“ ist ein schlau ausgetüftelter Thriller, bildhaft und emotional erzählt.

Könnte ich mehr als fünf Sterne vergeben, würde ich das gerne tun. Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung an alle Thriller Freunde.