Rezension

Das Herz so kalt

Kaltherz -

Kaltherz
von Henri Faber

Bewertet mit 4 Sternen

Kommissarin Kim Lansky ist nicht gerade eine Vorzeigepolizistin und bekommt eine letzte Chance. Im Dezernat für Vermisstenfälle soll sie sich bewähren. Der letzte Fall, an dem ihr Vorgänger arbeitete, ist das Verschwinden der kleinen Marie. Ihre Mutter ließ sie nur minutenlang alleine im Auto und Marie verschwand spurlos. Kann Kim Lansky den Fall lösen?

Henri Faber versteht es meisterlich, den Leser mit auf eine spannende Suche nach einem vermissten Kind zu nehmen. In wechselnden Kapiteln aus Sicht der handelnden Personen wird der Fall immer neu beleuchtet. Dabei gibt es immer wieder neue Spuren, die aber oft ins Nichts führen. Das Buch weist einige Wendungen auf, die mich als Leser sehr oft überrascht haben. Das mochte ich sehr.

Ich gebe zu, dass ich Kim Lansky nicht besonders mochte. Sie ist egoistisch und verhält sich selten wie eine gute Polizistin. Aber sie ist auch hartnäckig, was ich wiederum mochte. Irgendwo in ihr drin ist eine empathische Person versteckt, die aber oft Dinge tut, die mich abgestoßen haben; auch wenn ich verstehen konnte, warum sie so vorgeht.

Der Fall ist verzwickt und gibt immer wieder neue Verdächtige vor, deren Spur die Kommissarin folgt – und mit ihr der Leser. Die Geschichte ist temporeich erzählt und fesselte mich, auch weil ich wirklich wissen wollte, was mit Marie passiert ist.

Insgesamt hat mir die Suche nach Marie gut gefallen. Der Autor schafft es wirklich, den Leser auf Trab zu halten. Spannend!