Rezension

Grusel-Krähen-Thriller

Krähentage -

Krähentage
von Benjamin Cors

Bewertet mit 4 Sternen

Mit dem Titel "Krähentage" von Benjamin Cors kann man zu Beginn des Buches noch nicht sonderlich viel anfangen. Im Laufe der Geschichte wird man aber erkennen, dass wir uns während des Lesens wirklich zwischen Krähentagen befinden. Und das kann ganz schön gruselig sein...

Drei brutale Überfalle auf Frauen, ein grausamer Mord an einer alten Dame und keine Spur vom Täten und dessen Motiv. Das soll sich allerdings schnell ändern, wenn es nach der Polizei geht, die aus sechs verschiedenen Ermittlern die Gruppe 4 bildet. Diese Einheit soll sich komplett um die Aufklärung dieser Taten kümmern und einen eventuellen Zusammenhang finden. Und auch wenn das Team aus sechs wirklich erfahrenen und guten Ermittlern besteht, haben diese doch zu Beginn kleine und auch größere Hindernisse, die es zu überwinden gilt. Nicht nur ermittlungstechnisch beißen sie sich die Zähne an den rätselhaften Taten aus, auch zwischenmenschlich läuft es bei dem ein oder anderen nicht rund und es gibt viele Geheimnisse, die ein gutes Miteinander erschweren. Hinter all der harten Arbeit, die das Team in die Verfolgung eines scheinbar extrem kranken Täters steckt, steht dieser im Schatten und lacht über deren Versuche ihn hinter Gittern zu bringen. Er beging den Mord an der alten Damen auf so brutale Weise und hinterließ eine Art Markenzeichen: Krähen. Diese Krähen begleiten uns durch die komplette Geschichte und können einem das ein oder andere Mal einen Schauer über den Rücken jagen. Aber was veranlasst einen Menschen solch grausame Dinge zu tun? Was ist diesem Menschen widerfahren, dass er nur mit Gewalt und Brutalität antworten kann? Welches Motiv steckt dahinter und ist es vielleicht erst der Beginn einer langen und ekelhaften Mordserie eines Serienmörders?

Ich bin ja generell ein großer Fan von Krimis und Thrillern. Das quasi Unvorstellbare in Form eines Buches zu erleben ist für mich Spannung pur. Dieser Thriller von Benjamin Cors hat gezeigt, dass er das Zeug dazu hat den LeserInnen eine Gänsehaut am ganzen Körper zu bescheren. Auch mir ging es dabei nicht anders. Ich mag das Bild der Krähe in dieser Geschichte sehr (auch wenn mir widerstrebt, was teilweise mit den Tieren passiert). Sie sind ein Symbol, was der Autor perfekt eingebaut hat und verleihen der Story eine dunkle Note. Leider hatte ich hier das Gefühl, dass die Charaktere mir nicht besonders nahe kamen. Die Truppe aus den sechs Ermittlern zum Beispiel. Jakob, Mila und ihre vier Kollegen (denen man in diesem Band eben nicht so viel Beachtung geschenkt hat. Es wurde immer nur kurz eine kleine Geschichte zu den jeweiligen Personen angerissen.) kommen eher blass rüber. Das Hauptaugenmerk wird in diesem Buch ganz klar auf Jakob gelegt. Auch wenn man über Mila ein bisschen mehr erfährt, als über die anderen vier Kollegen, ist es doch Jakobs Geschichte, die am Ende aufgelöst wird. Da man dem Buch aber anmerkt, dass es mit diesem Band nicht getan ist, können wir uns sicher noch auf eine oder sogar mehrere Fortsetzungen zur Geschichte freuen. Das lies mich einerseits etwas enttäuscht zurück, da ich immer gerne eine abgeschlossene Story habe, andererseits macht es natürlich auch Lust und neugierig auf mehr. Bei einem Folgeband würde ich mir am liebsten mehr Geschichte zu den Ermittlern wünschen. Der Täter im Buch kommt auch unglaublich skrupellos rüber. Man weiß übrigens schon sehr schnell, wer der Täter ist. Ist ist am Ende also kein wirklicher Aha-Effekt, dafür wird dieser aber von anderen Punkten im Buch geschaffen. Mich konnte die Geschichte auf jeden Fall überzeugen und hat mir EINIGE Aha-Momente bereitet. Auch den Schreibstil finde ich gut gelungen und er ist flüssig zu lesen.