Rezension

Leider sehr enttäuschend

Dark Heroine 01 - Dinner mit einem Vampir - Abigail Gibbs

Dark Heroine - Dinner mit einem Vampir
von Abigail Gibbs

Vampire sind doch nur Ammenmärchen! 
Oder etwa doch nicht??

Als die 17 jährige Violet zu nachtschlafender Zeit auf dem Trafalgar Square auf ihre Freundin wartet, die mal eben was zu Essen besorgen wollte, wird sie Zeuge eines Massakers.
Eine kleine Gruppe junger Männer meuchelt eine grössere Gruppe Männer nahezu dahin und scheint daran auch noch Gefallen zu finden.
Die verängstigte Violet hat nur einen Gedanken - so schnell wie möglich weg zu kommen ohne dabei gesehen zu werden.
Jedoch wird sie dabei entdeckt und mühelos gefangengenommen.
Der Anführer der Gruppe stellt sich ihr als Kaspar vor, seines Zeichens Vampir, und entgegen ihrer Erwartung tötet er sie nicht, sondern beschliesst sie mitzunehmen und aus London zu verschwinden.
Er bringt sie zusammen mit den Anderen zu einer Villa auf dem Land, wo Violet erschrocken feststellen muss, das der arrogante, ungehobelte und gefährliche Typ niemand anderer als der Kronprinz des Vampirreichs ist.
Sie nimmt sich vor, sobald wie möglich zu fliehen und hofft, ihr Vater, derVerteidigungsminister von England, wird sie schon irgendwie da raus holen.
Jedoch ist die Lage schwieriger als gedacht und so muss sich Violet erstmal in Geduld üben.
Dabei lernt sie die Welt der Vampire von Tag zu Tag besser kennen und auch wenn sie sich dagegen sträubt, so fängt sie an auch die charismatische Seiten von Kaspar zu entdecken.
Als sie eine dunkle Entdeckung macht, steht ihr Weltbild Kopf, denn langsam scheinen die Grenzen zwischen Gut und Böse immer mehr zu verschwinden - genauso wie ihr Widerstand Kaspar gegenüber.

 

ZUM BUCH:

Auf dieses Buch war ich bereits seit Monaten gespannt.
Der Klappentext und der Zusatztitel versprachen eine Vampirgeschichte mit einer Portion Lovestory und ich hoffte darauf in Violet, der Protagonistin, eine freche, sarkastische Heldin zu finden, die nicht dem Schema F entspricht und sich behaupten kann.

So lernte ich sie auch in einem rasanten Einstieg kennen und freute mich schon eine spannende und actionreiche Geschichte verfolgen zu können.
Doch dann kam nichts.
Es war als hätte die Autorin erstmal die Notbremse gezogen.
Leider nicht nur bei der Handlung, die über gut 200 Seiten absolut nicht vom Fleck kommt und man nur immer wieder die selben Situationen vorgekaut bekommt, sondern auch bei Violet selbst.

War ich anfangs begeistert von ihrer Courage so dachte ich plötzlich eine komplett andere Person vor mir zu haben, die ständig herumjammern musste, wie blöd sie doch alles findet, wie sehr sie die Vampire doch hasst und wie arm sie doch dran ist.
Was war aus sarkastisch, freigeistig und übermütig geworden?

Als endlich etwas Wind in die Handlung kam, hoffte ich wieder zurück zu der temporeichen Geschichte zu kommen, doch ich hatte mich leider getäuscht.
Den grössten Teil der Handlung nahm von da an Violets innerer Kampf mit sich selbst ein, ob sie nun Kaspar hassen oder lieben sollte.
Das kann sehr amüsant sein, nur eben nicht über weitere 200 Seiten!

Ich fragte mich, ob ich einfach das Falsche von dem Buch erwartet hatte?
Der Buchtitel beschäftigte mich immer wieder und ich verstand einfach nicht was 'Dark Heroine' mit dieser 'Shades of Grey für jugendliche Vampire' Story zu tun haben könnte.
Als ich bereits fast entnervt aufgeben wollte kam sie plötzlich - die unerwartete Wendung!
Und plötzlich machte es mir wieder Spass, der Geschichte zu folgen.
Abigail Gibbs ist es gelungen einen Weltenentwurf zu erschaffen,der mir wirklich gefallen hat.
Aber warum lässt sie sich soviel Zeit damit?
Und warum nimmt sie ihrer Protagonistin den genialsten Charakterzug - ihre Schlagfertigkeit?

Leider kann ich auch zu Kaspar wenig Gutes sagen.
Er blieb für mich leider zu undurchschaubar,
auch wenn man immer wieder Kapitel aus seiner Sichtweise zu lesen bekam.
Desweiteren war er ehrlich gesagt eine Spur zu arrogant und selbstverliebt für meinen Geschmack und ich konnte ihm einfach nicht abnehmen, dass er wirklich an Violet interessiert war.

Abschliessend muss ich leider gestehen, die Fortsetzung nicht mehr lesen zu wollen, denn auch wenn das Ende durchaus neugierig auf mehr macht, so schreckt mich der Gedanke ab, mich wieder durch hunderte Seiten voller Stagnation quälen zu müssen.
 

FAZIT:

Auch wenn der Weltenentwurf den Abigail Gibbs mit 'Dark Heroine' erschaffen hat, wirklich mitreissend ist, so konnte mich der 1. Teil dieser Reihe leider gar nicht überzeugen.
Eine blasse Protagonistin, die nicht hält was sie verspricht und dazu eine sehr schleppende Handlung, deren Hauptaugenmerk auf der inneren Leere der Beteiligten liegt, liessen wenig Lesefreude aufkommen, sodass auch eine tolle Idee hier leider nicht ausreicht.
Fans ausführlicher innerer Monologe und einem Hauch dunkler Sehnsucht, werden vermutlich trotzdem auf ihre Kosten kommen.