Rezension

Nichts für Frauen mit schwachen Nerven

Der Heimweg - Sebastian Fitzek

Der Heimweg
von Sebastian Fitzek

Meine Meinung

 

Da mich die Thematik sehr interessiert, musste das Buch schnellst   möglichst bei mir einziehen. Einen Telefonservice für Frauen, die zu   später Stunde allein unterwegs sind, gibt es ja wirklich. Jules Tannberg  möchte diesen Job eigentlich gar nicht mehr ausführen. Zu sehr haben   ihn die Telefonate mit ängstlichen Frauen aufgewühlt. Für seinen besten Freund macht er jedoch eine Ausnahme. Er bekommt einen Anruf von der   total verängstigten Klara. Sie fühlt sich verfolgt. Von einem Menschen, mit dem sie sehr böse Erfahrungen gemacht hat.Ein Thriller muss spannend sein. Er soll beim Leser Ängste erzeugen.  Er soll ihn daran hindern, das Buch zur Seite zu legen. Dieses mal hätte   ich das Buch jedoch beinahe abgebrochen. Die Brutalität war mir   stellenweise wirklich zu viel. Das mag dem geschuldet sein, dass ich   selber eine Frau bin. Mir wurde bei einigen Szenen richtig übel. Meine   Vorstellungskraft ist sehr groß. Dieser Thriller sehr bildlich   geschrieben Der Leser bekommt einen guten Einblick in die Gedankenwelt   von Klara und Jules. Ich habe Klaras Ängste gespürt. Jules Verzweiflung springt einen förmlich an. Er will unbedingt helfen. Versucht mit   taktischen Gesprächen Klara am Telefon zu halten. Alle Protagonisten   konnten mein Kopfkino auf Hochtouren bringen. Ich war beim Lesen total   gestresst. Hab Angst davor gehabt, was als Nächstes kommt. Ja, ich habe das Buch zu Ende gelesen. Bei diesem Thriller ging es mir wie bei einer  Katastrophe in den Nachrichten. Ich will nicht hinschauen. Und dennoch  kann ich meinen Blick nicht abwenden.Ich erwarte in einem Thriller keine 100% Logik und Realität. Manche   Geschehnisse fand ich aber zu sehr an den Haaren herbeigezogen.   Normalerweise begründe ich meine Kritik. Das geht jedoch bei einem   Thriller sehr schlecht, da ich damit spoilern würde. Das ist nicht mein erstes Buch von Fitzek. Weichspüler benutzt der Autor nie! Dieser   Thriller ist dennoch anders, als seine Vorgänger. Das wird einem aber   erst ziemlich am Ende klar. Wer der Täter ist ahnte ich ziemlich   schnell. Die Motive jedoch waren eine Überraschung für mich. Es ist   wirklich das erste mal, dass ich einen Mörder ein Stück weit verstehen   konnte.Der Thriller enthält eine wichtige Aussage, die gerade in Zeiten von Corona aktuell sein dürfte. Gewalt in der Familie.Fazit„Der Heimweg“ ist bestimmt nicht brutaler als Fitzeks Vorgänger. Für  mich war er es dennoch, weil ich selbst oft heimgehe, wenn es dunkel  ist. Einen Telefonservice würde ich trotzdem nicht Anspruch nehmen. Nach   diesem Pageturner schon dreimal nicht. Das Nachwort war dieses mal   Balsam für meine Seele. Ich habe ein bisschen Humor gebraucht.Dieser Thriller ist nichts für Frauen mit schwachen Nerven. Auch  Müttern kann ich ihn nicht uneingeschränkt empfehlen. Mich hat er  atemlos zurück gelassen.Danke Sebastian Fitzek.