Rezension

Verwirrspiel

Ausweglos
von Henri Faber

Bewertet mit 4 Sternen

In dieser Geschichte tappt jeder im Dunkeln: Ermittler, Opfer, Täter und Leser. Wer hat was getan? Wer weiß wie viel? Und wer trägt Schuld? Diese Fragen machen den Krimi spannend.

In dieser Geschichte tappt jeder im Dunkeln: Ermittler, Opfer, Täter und Leser. Wer hat was getan? Wer weiß wie viel? Und wer trägt Schuld? Diese Fragen machen den Krimi spannend.

Was mich auf das Buch aufmerksam gemacht hat, war neben dem tollen Cover, der Klappentext. Er versprach ein ungewöhnliches Szenario und psychologisches Verwirrspiel. Tatsächlich habe ich einen Krimi bekommen, der immer wieder den Spannungsbogen straff spannt und scharfe Wendungen nimmt. So konnte mich das Buch bis zum Schluss überraschen.

Allerdings kam mir das Ende etwas konstruiert vor und die Geschichte hatte immer wieder Längen. Ein Grund dafür ist sicherlich der häufige Perspektivwechsel. Die Erzählung springt zwischen vier Figuren. Jede davon beansprucht Zeit für ihre eigene Geschichte. Das streckt die Handlung. Außerdem kommt es so auch immer wieder zu Doppelungen in der Erzählung.

Das wird aber wettgemacht durch die Figuren selbst. Sie sind alle spannend, haben ihre Geheimnisse, ihre Schwächen und ihre Stärken. Die Leser lernen sie bis zu ihren dunkelsten Wünschen kennen und erfahren doch nicht alles über sie. Sie sind der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte und sorgen dafür, dass das Buch seine Leser immer wieder überrascht.

Mir gefällt das sehr gut. Das Buch hat Schwächen – der Erzählstil ist zeitlich inkonsistent, die Handlung hat Längen und das Ende ist konstruiert – doch im Großen und Ganzen finde ich den Krimi gelungen und wurde gut unterhalten.