Rezension

Wendungsreiche Fortsetzung

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia -

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia
von Roseanne A. Brown

Bewertet mit 4 Sternen

2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.

Frisches Vorwissen ist für das Verständnis der Handlung auf jeden Fall sinnvoll. Zwar war der erste Band bei mir noch gar nicht so lange her, dennoch fiel es mir schwer, in die komplexe Geschichte mit ihrer Vielzahl an Figuren und verworrenen Zusammenhängen zurückzufinden. Lange Rückblicke gibt es nicht, nur hier und da werden kurze Details erwähnt.
Was dem Buch auf jeden Fall fehlt, ist ein Glossar mit ein paar Begriffserklärungen, z.B. zu den verschiedenen Stämmen oder ungewöhnlichen Wesen, und eine Figurenübersicht samt Ausrichtung. Da sich einige Begriffe durchaus ähnlich sind, fiel es mir teilweise schwer, den Überblick zu behalten.
Schade ist auch, dass es zwar eine Karte gibt, die Wege der verschiedenen Charaktere aber dennoch nicht nachvollziehbar sind, da die erwähnten Orte nicht auf der Karte verzeichnet sind.

Nach den vergangenen Ereignissen agieren Malik und Karina an unterschiedlichen Orten. Abwechselnd werden beide Handlungsstränge weitererzählt.
Nachdem der erste Band vor allem in der Stadt Solstasia spielte, zeigt sich die High-Fantasywelt nun, da die Figuren durch das Land ziehen, mit der Beschreibung von rauen Landschaften und verborgenen Städten viel facettenreicher.

Karina muss mit den Folgen mehrfachen Verrats zurechtkommen. Einen klaren Plan, was sie nun tun kann, hat sie zunächst nicht. Doch in ihren Kopf wächst eine Idee, wie sie ihrem Reich helfen kann. Sie macht im Verlauf eine große Entwicklung durch, die mir gut gefallen hat.

Malik hingegen war mir teilweise weniger sympathisch. Er lässt sich stark manipulieren. Zwar sind seine Beweggründe nachvollziehbar dargestellt, gleichzeitig erschien er mir aber oft arg naiv und ich hätte mir gewünscht, dass er die ihm zur Verfügung stehenden Kräfte anders nutzt.

Was man über die Handlung definitiv sagen kann: Es gibt zahlreiche Wendungen. Manche vermeintliche Tatsachen werden sogar so oft durch neue Details ergänzt, dass sich stetig eine neue Wahrheit formt. Hier musste ich ordentlich aufpassen, um halbwegs den Anschluss zu behalten (und es ist mir trotzdem nur bedingt gelungen…).

Nachdem ich wieder halbwegs in die Geschichte zurückgefunden hatte, wollte ich stets wissen, wie es weitergeht. Die drohende Katastrophe hängt durchweg in der Luft und sorgt für konstante Spannung. Es gibt actionreiche Szenen, ruhige Momente und jede Menge Aufregung. Zwar gab es kleinere Längen, die meisten Passagen konnten mich aber fesseln, sodass ich oft ein oder zwei Kapitel mehr gelesen habe, als ich eigentlich wollte.

Leider werden manche Ereignisse am Ende recht schnell aufgelöst, nachdem sie 500 Seiten lang ein Problem dargestellten. Ein paar Punkte bleiben dabei auch durchaus offen.
Überhaupt ist das Ende relativ offen gehalten, wobei mir die Ausgestaltung dessen gut gefallen hat und einen stimmigen Abschluss bildet.

Fazit

Obwohl Band 1 erst wenige Monate zurückliegt, hatte ich große Schwierigkeiten, in die komplexe Handlung mit den vielen Figuren und ungewöhnlichen Begriffen zurückzufinden. Hilfestellungen wie ein Glossar oder eine Figurenübersicht gibt es leider nicht.
Danach konnte mich die Geschichte mit ihren vielen Wendungen und spannenden Ereignissen aber wieder in ihren Bann ziehen.