Rezension

Wenig Spannung und nichts Neues, aber dennoch unterhaltsam

Das Rachespiel - Arno Strobel

Das Rachespiel
von Arno Strobel

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung: 
»Erfüllst du deine Aufgabe, kommt er frei. Erfüllst du sie nicht, wird er sterben.«
Frank Geissler glaubt an einen Scherz, als er die Website aufruft: Ein Mann, nackt, am Boden festgekettet, in Todesangst. Daneben ein Käfig voller Ratten, unruhig, ausgehungert.
Frank kann den Mann retten, heißt es. Aber nur wenn er Teil des »Spiels« wird und seine erste Aufgabe erfüllt. Angewidert schließt er die Website, doch kurz darauf ist der Mann tot. Und Frank beginnt zu zweifeln. Hätte er dem Unbekannten helfen können? Hätte er nicht sofort die Polizei informieren müssen? Aber es ist zu spät. Und nicht nur für den Toten. Auch Frank ist schon mittendrin. Mittendrin in einem Spiel, in dem er einer der Vier ist, einer der vier Kandidaten, für die es um alles geht. Um ihr eigenes Leben. Aber auch um das Leben aller, die ihnen etwas bedeuten... *Quelle*

Zum Autor: 
Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitete bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Mittlerweile konzentriert er sich ganz auf das Schreiben und gehört zu den gefragtesten deutschen Thrillerautoren. Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.

Meinung: 
Frank Geissler, Chef einer Softwarefirma, glücklich verheiratet und Vater einer Tochter, erhält eines Tages per Post einen USB-Stick. Darauf ist eine einzelne Textdatei mit einem Website-Link, den er am nächsten Tag anklicken soll. Frank denkt hierbei an virales Marketing und macht sich keine weiteren Gedanken darüber. Doch seine Neugier ist stärker und somit schaut er sich am nächsten Tag die Website an und wird Zeuge eines abartigen Mordes. Er wird zu einem Spiel aufgefordert, in dem es drei weitere Kandidaten gibt, die Frank nicht unbekannt sind.

Und es geht für alle vier bald um alles: ihr eigenes Leben und das Leben ihrer Familien. Doch warum wurden Frank und die anderen drei, bei denen es sich um seine Freunde aus Jugendtagen handelt und mit denen er seit einem einschneidenden Erlebnis damals keinen Kontakt mehr hatte, nach 30 Jahren für dieses "Spiel" zusammengetrommelt?

Bisher hatte ich von Arno Strobel bereits Der Trakt und Der Sarg gelesen, die mich beide sehr gut unterhalten konnten, denn der Autor hat einen gut zu lesenden Schreibstil, der mich bei diesen beiden Büchern fesselte. Leider konnte sein neuester Roman Das Rachespiel für mich mit diesen beiden Büchern nicht mithalten.

Die Grundidee ist wirklich gut und ich war schnell in die Geschichte um Frank eingetaucht. Auch das Setting, ein verlassener Atombunker, tut einiges zur Spannung hinzu und die Charaktere sind angenehm unterschiedlich und somit abwechslungsreich. Doch leider wird gerade der Ort, der Bunker, schnell eintönig, denn die ehemaligen Freunde von damals irren immer wieder in den dunklen, verlassenen Gängen und Räumen umher, und das wurde auf Dauer einfach langweilig.

Ferner konnte mich die Präsentation des Täters nicht großartig überraschen, denn dafür war die Anzahl der Akteure zu überschaubar. Von der Motivation leider ganz zu schweigen, denn diese konnte ich nach so langer Zeit, die vergangen ist, nicht nachvollziehen. Als gelungen empfand ich jedoch die Rückblenden in die Jugendjahre der Protagonisten, die die Handlung auf jeden Fall auflockerte und dem Leser die Charaktere als Kinder näherbrachte. Leider vermisste ich die für einen Psychothriller typischen Wendungen und Aha-Momente, die verblüffen sollen, dafür war die Handlung zu starr geradeaus gerichtet. Auch das Ende war mir dann zu abrupt, da hätte ich dann doch gerne noch mehr darüber erfahren, wie es mit Frank und seinen ehemaligen Freunden weitergegangen ist. Daher kann ich Das Rachespiel nur als durchschnittlich bewerten und es für ein paar unterhaltsame Stunden zwischendurch empfehlen. 

Fazit: 
Ein Thriller, der leider nichts Neues bietet. Für unterhaltsame Lesestunden ist Das Rachespiel dennoch geeignet, aber eingefleischte Psychothriller-Fans werden sich hier wohl eher langweilen als Spannung empfinden.