Rezension

Zu Beginn verwirrend, aber dennoch spannend

Das Mona-Lisa-Virus
von Tibor Rode

Bewertet mit 4 Sternen

Während weltweit Bienen sterben, werden in Mexiko die Teilnehmerinnen der nächsten „Miss America“-Wahl entführt und in Europa wertvolle Gebäude und Kunstwerke zerstört…
„Das Mona-Lisa-Virus“ beginnt mit vielen einzelnen Handlungssträngen mit jeweils ihrem eigenen Protagonisten. Nach jedem der kurzen Kapitel springt die Handlung zu einem neuen Thema, einem anderen Ort und einem neuen Protagonisten. So fand ich das Buch zu Beginn sehr verwirrend und es dauerte seine Zeit, bis ich den Überblick über die Handlungsstränge und die Figuren gefunden hatte. Als Protagonistin des Buches stellt sich mit der Zeit die Neuroästhetikerin Helen Morgan heraus, weitere grosse Rollen übernehmen der polnische Milliardärssohn Patryk Weisz, der FBI-Agent Greg Millner und Helens Tochter Madeleine.
Die Handlungsstränge werden im Laufe der Geschichte geschickt miteinander verwoben, sodass immer klarer wird, worum es überhaupt geht und was die Hintergründe sind. Leider wird jedoch die klassischerweise interessanteste Frage, nämlich die nach dem Täter und seinem Motiv, recht früh verraten, was der Spannung schlussendlich doch recht schadet.
Wer seine Thriller gerne hyper-realistisch mag, der sei hier gewarnt: „Das Mona-Lisa-Virus“ erhält einige übersinnliche Elemente, die nicht erklärt werden. Mich hat das nicht wirklich gestört, auch wenn ich einiges nicht so ganz passend fand. Etwas schade fand ich auch, dass viele Handlungsbögen angerissen, die dort agierenden Figuren ausführlich vorgestellt werden, und dann doch im Sand verlaufen. Da hätte ich entweder einen ausgebauten Handlungsbogen lesen wollen, oder gar keinen. Auch die Nebenhandlung um Madeleine war mir etwas zu ausführlich gestaltet, dafür dass sie schlussendlich nur einen geringen Einfluss auf die Geschichte hatte (ja, was ihr passiert ist im Grossen und Ganzen wichtig für die Entwicklung der Geschichte, aber das Wie im Grunde überhaupt nicht).
Der Schreibstil des Autors Tibor Rode lässt sich flüssig lesen und hilft dem Leser, das hohe Tempo, das der Thriller anschlägt, beibehalten zu können. Einige Fragen werden zum Schluss offen gelassen, wobei ich das teilweise gut finde, auf einige bestimmte Fragen hätte ich dann aber doch gerne die Antwort erfahren.
 

Mein Fazit

Spannender Thriller mit Mystery-Elementen, der aber etwas „Einlesezeit“ braucht, um den Überblick zu finden.