Rezension

Berührend und fantastisch...

Weit weg und ganz nah - Jojo Moyes

Weit weg und ganz nah
von Jojo Moyes

Jess Thomas ist alleinerziehende Mutter von Nicky, einem Teenager der gegen den Strom schwimmt ,und Tanzie, einer hochbegabten 10 jährigen.  Jess hat es schwer im Leben, arbeitet an zwei verschiedenen Arbeitsstellen um sich und die Kinder mehr schlecht als recht über die Runden zu bringen. Als Tanzie die Chance bekommt,an einer renommierten Schule aufgenommen zu werden ,die sich Jess nicht leisten kann,ist plötzlich die Idee da, dass die Familie nach Schottland an eine Mathematik-olympiade fährt um mit dem Preisgeld die Schulgebühren zu bezahlen. Per Zufall geraten sie an den reichen Ed,der anbietet sie nach Schottland mitzunehmen.

Die Geschichte zeigt anschaulich den verzweifelten Kampf einer alleinerziehenden Mutter ihren Kindern  ein besseres Leben zu ermöglichen.Dieser Kampf ist sehr authentisch dar gestellt und hat mich sehr berührt. Als der reiche Ed ins Spiel kommt, erkennt man sehr schnell die Gegensätze zu Jess und ihrer Familie. Selbstgemachte Sandwichs contra Essen im Restaurant!
Die Story wird aus wechselnden Perspektiven erzählt,die vier Hauptfiguren Jess, Nicky,Tanzie und Ed kommen abwechselnd zu Wort.Da einige Szenen aus verschiedener Sicht wiederholt werden,bekommt man als Leser die Gelegenheit die verschiedenen Ansichten noch differenzierter zu erleben.Klasse Idee ,unterhaltsam umgesetzt!
Der Schreibstil von JoJo Moyes ist grandios.Sie versteht es den Lesern die Figuren sehr nah zu bringen, schreibt mitreissend und einfühlsam...und nennt die Dinge beim Namen. Ob es sich nun um den altersschwachen Hund Norman handelt, der das Auto mit seinen Winden verpestet oder die wachsende Zuneigung zwischen Jess und Ed.
Wie "ein ganzes halbes Jahr "wieder ein Buch aus der Feder von dieser Autorin, das mich zutiefst berührt hat!