Rezension

Das Geheimnis um den merkwürdigen Schlüssel

Schlüssel 17
von Marc Raabe

Braucht ein Wenig, bis es in Fahrt kommt, danach verschlingt das Buch regelrecht den Leser.

Zwei Erzählstränge, Vergangenheit und Gegenwart, 20 Jahre voneinander getrennt, beide vereint ein geheimnisvoller Schlüssel, der die Nummer 17 trägt. Dieser Schlüssel steht damals wie heute in Verbindung mit mehreren Todesfällen, die allesamt mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten. Tom Babylon vom LKA vermutet dahinter auch eine Verbindung zum Verschwinden seiner kleinen Schwester, denn sie hatte besagten Schlüssel bei sich, als er sie zum letzten Mal gesehen hat. Eine rasante Ermittlung beginnt, die Tom mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.

Es hat gedauert, bis ich so richtig in dieses Buch hineingefunden habe. Über eine lange Anfangsphase wurde ich nicht richtig warm mit den Figuren, ihren Dialogen, den scheinbar unzähligen losen Handlungsfäden. Den Überblick zu behalten fällt da schon sehr schwer und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie der Autor all das zu einem zusammenhängenden Ende führen will. Aber dann hat es mich doch gepackt, als die Fäden nach und nach zu einem dichten Handlungsteppich zusammengeführt werden, der phasenweise eine atemlose Spannung erzeugt hat. Und so wurde ich zum Schluss dann eines besseren belehrt, denn Marc Raabe weiß, was er da tut, und hat den ersten Fall von Tom Babylon zu einem sinnvollen Abschluss geführt. Es bleiben zwar offene Fragen, aber das, was beantwortet wurde, hat mir in diesem Fall ausgereicht.

Fazit: Mein Hauptkritikpunkt an der Story bleibt, dass etwas weniger opulente Zusammenhänge ihr besser getan hätten und mir ehrlich gesagt auch. Dennoch ein rasanter Thriller, der streckenweise hervorragend unterhalten hat. Von mir gibt es daher 3,5 Sterne, die ich aber auf 4 aufrunden möchte.