Rezension

Ein Thriller, der dich nicht mehr loslässt

Schlüssel 17
von Marc Raabe

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover, rabenschwarz mit silbern schillerndem Aufdruck einer Feder und der stechenden Schrift, ist der erste Eindruck, der mich als Thriller-Liebhaberin direkt magisch angezogen hat.

Marc Raabe hat mit "Schlüssel 17" einen Serienauftackt geschaffen, bei dem Tom Babylon von dem LKA die Hauptermittlungsperson ist.
Dieser Auftakt ist über 500 Seiten stark und man sollte sich für die Lesetage nicht allzuviel vornehmen, da es unheimlich schwierig ist das Buch wieder aus den Händen zu legen.

Inhalt:
Im Berliner Dom hängt in der Kuppel die Leiche der Dompfarrerin Dr.Brigitte Riss.Beinahe anmutig, als hätte sie Flügel, wurde sie dort arrangiert. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel, in dem von Hand die Zahl 17 geritzt wurde.
Tom Babylon ist der erste Ermittler vor Ort und ihm gefriert das Blut, als er dieses Bild erblickt.
In Tom Vergangenheit vor 20 Jahren geschah etwas, was er nie überwunden hat.Seine damals 10 Jahre alte Schwester Viola verschwand urplötzlich von einem Tag auf dem anderen.Gesehen hat er sie zuletzt mit genau diesem Schlüssel.
Eigentlich sollte Tom an diesem Fall gar nicht arbeiten, aber als geschätzter Ermittler wird ihm dies dann doch genehmigt.Allerdings unter der Voraussetzung, dass die Psychologin Sita Johanns als seine Teamkollegin dicht an seiner Seite bleibt.
Beide Personen haben in ihrer Vergangenheit mehr Geheimnisse als irgendjemand auch nur annähernd erahnen kann.

Geschrieben ist das Buch in 2 Zeitebenen. Zum einen in der Jetztzeit und zum anderen in Toms Jugend im Jahr 1998.Das ist auch die Zeit, in der seine Schwester Viola verschwand.
Marc Raabe versteht es meisterhaft, den Leser zwischen den Zeiten hin und her zu jagen, so das die Seiten nur so dahinfliegen.Raffinierte Wechsel zwischen den Zeiten, die genau an rasanten Spannungspunkten stattfinden, wollen einen einfach nicht aufhören lassen mit dem Lesen, denn man muss ja unbedingt noch erfahren, was denn nun jetzt geschieht.
Kurze Täuschungen an mich als Leser haben mir zeitweise den Adrenalinspiegel hochschnellen lassen, um dann doch auch mal lächeln den Kopf zu schütteln.

Tom und Sita als Ermittlerteam haben mir äußerst gut gefallen.Erst einmal wurde Gift und Galle gesprüht, um sich dann doch mit und mit zueinander vorzutasten.Auch verschiedenen andere Personen, wie z.B. der Ermittlungsleiter Jo Morten , der Kriminaltechniker Peer Grauwein oder aber Toms Lebensgefährtin Anne, waren so gut verkörpert, dass ich mich als Leser sofort auf die eine oder andere Seite geschlagen habe.

Wenn man so durch die Geschichte fliegt, erwartet man einen riesigen Knaller zu Abschluss.Dieser war jedoch so komplex durchdacht, dass ich für die wirklich gelungene abschließende Zusammenfassung dankbar war.
Genial zurechtgelegt.
Vor allem unter dem Aspekt, dass nicht jede Frage eine Antwort findet und wir Leser nun fieberhaft auf den nächsten Teil warten müssen.

Mit Begeisterung vergebe ich 5 von 5 Sternen und hoffe nun auf eine nicht allzulange Wartezeit bis zum nächsten Teil.