Leserunde

Leserunde zu "Die Diplomatenallee" (Annette Wieners)

Die Diplomatenallee -

Die Diplomatenallee
von Annette Wieners

Bewerbungsphase: Bis zum 07.04.

Beginn der Leserunde: 14.04. (Ende: 05.05.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Blanvalet Verlags – 20 Freiexemplare von "Die Diplomatenallee" (Annette Wieners) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Bonn, Frühjahr 1974: Erstmals lassen sich DDR-Diplomaten in der Bundeshauptstadt nieder. Die Politprominenz feiert, aber die Folgen verändern mehr als ein Leben. 

Heike lebt zurückgezogen mit Mann und Kindern in Bonn, manchmal hilft sie im Schreibwarenladen mit. Von ihr aus könnte es immer so weitergehen. Doch eines Tages steht ihr alter Uni-Professor im Laden, der Leiter des Instituts für Graphologie. Er möchte sich Heikes enorme Begabung zunutze machen: Niemand kann so viel aus einer Handschrift herauslesen wie sie. Nur will sie mit der Graphologie nichts mehr zu tun haben – aus gutem Grund. Außerdem vertraut sie dem Professor nicht. Tatsächlich ist er in den Aufbau der Ständigen Vertretung der DDR in Bonn verstrickt, und Heike gerät in den Strudel dramatischer Begebenheiten ...

Annette Wieners holt mit »Die Diplomatenallee« ein unbekanntes Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte ans Tageslicht.

ÜBER DIE AUTORIN:

Annette Wieners ist Schriftstellerin und Journalistin. Sie wurde in Paderborn geboren. Nach Stationen in Münster, München und Hannover lebt sie seit vielen Jahren in Köln.

07.05.2022

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 145

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 145
PeWie kommentierte am 14. April 2022 um 21:43

Ich habe gerade erstmal ein paar Seiten gelesen und trotzdem läuft es mir ab und zu kalt den Rücken runter. Die Andeutungen die in manchen halben Sätzen durchklingen sind teilweise schrecklich. Zum Beispiel das der Gürtel vielleicht für etwas anderes benutzt wird als die Hose oder den Rock zu halten.

Dieser Professor ist unheimlich, er hat sich in das kleine Mädchen und später in die junge Studentin eingeschlichen, sie sich hörig gemacht. 

Ich bin alt genug um sich etwas an die Guillaume Affäre zu erinnern. Zu der Zeit fing das Interesse an Politik an und wir hatten einen sehr guten Lehrer in diesem Fach.

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LisaH kommentierte am 15. April 2022 um 14:07

Das ging mir auch so! Mich hat die Gewalt schockiert und ich war froh, dass es meistens nur Andeutungen waren, jedoch nicht immer. Unglaublich, was Heike alles mitmachen musste!!

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buecherwurm1310 kommentierte am 21. April 2022 um 15:49

So etwas war zu der Zeit aber gar nicht ungewöhnlich!

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nicigirl85 kommentierte am 16. April 2022 um 20:29

Ich finde es auch schlimm wie Buttermann die kleine Heike für das Thema begeistert hat und sie dann ihm immer mehr verfallen ist. Sie scheint damals komplett in seinem Bann gewesen zu sein und dann ging etwas schief, aber was nur?

Danke für das Erwähnen der Guillaume Affäre, denn das hilft mir sehr beim Verstehen. Ich bin Jahrgang 1985 und in der DDR groß geworden, daher fehlt mir hier bestimmtes Hintergrundwissen. Ich habe die Affäre gleich gegoogelt und bin doch sehr erstaunt.

Mir fällt es schon schwer Bonn als Hauptstadt zu sehen, da es für mich immer Berlin war.

Dieses Buch wird mich in jedem Fall weiterbilden und mir Einblicke in deutsche Geschichte liefern, von der ich noch so gar keine Ahnung habe. Das habe ich nicht kommen sehen und freut mich umso mehr.

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PeWie kommentierte am 16. April 2022 um 22:45

Ich verstehe dich , aus Sicht der damaligen DDR  war es ja keine Affaire sondern ein Erfolgserlebnis. Solange einen Spion an der Seite des Bundeskanzlers ist sehr besonders. Das die BRD das nicht gut fand liegt in der Natur der Sache. Ich glaube im Rückblick war es vielleicht gut. Denn vieles was an Beziehungen und dadurch auch an Verbesserungen für die Bevölkerung geschehen ist. Hatte vielleicht eine Grundlage in diesen Informationen.

Meiner Meinung nach wäre Bonn besser Sitz der Politik geblieben, es hätte viel Geld gespart. Es gibt einige Länder in denen es Regierungssitz hier und Hauptstadt dort gibt. Zum Beispiel die Niederlande.

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Lesebiene kommentierte am 21. April 2022 um 13:43

Berlin war immer Hauptstadt und ich finde es richtig, dass sie es wieder ist. Die Kostenfrage hätte man anders regeln können. Aber das ist eine ganz andere Geschichte...

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buecherwurm1310 kommentierte am 21. April 2022 um 15:54

Meiner Meinung nach wäre Bonn besser Sitz der Politik geblieben, es hätte viel Geld gespart.

Das stimmt wohl, aber ich kann auch verstehen, dass man die frühere Hauptstadt dann wieder zur Hauptstadt machen wollte. Berlin hat einfach mehr Glamour. Doch die Kosten waren immens und viele Behörden sind ja auch in Bonn geblieben, da man nicht alles wegnehmen wollte. Doch die Reiserei von Bonn nach Berlin und zurück hat Unsummen verschlungen.

 

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nicigirl85 kommentierte am 21. April 2022 um 18:25

Berlin als gemeinsame Hauptstadt ist eben ein Zeichen nach außen, dass wieder das zusammen ist was zusammen gehört. Ich glaube Berlin wird auch eher von allen Bevölkerungsteilen (sprich auch den Ossis) akzeptiert. Wäre Bonn die Hauptstadt geblieben, dann hätte das sicher viele Ostdeutsche vor den Kopf gestoßen. Und wie gesagt als Zeichen nach außen an die Welt ergibt es mehr Sinn, dass es Berlin geworden ist, ganz egal wie viel das gekostet hat und noch kostet.

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Lesebiene kommentierte am 21. April 2022 um 13:46

Die Guillaume Affäre ist im Westen eingeschlagen wie eine Bombe. Das hätte nie einer gedacht, dass so etwas passieren würde. Das war nicht nur politisch schlimm, sondern auch für den Sohn der Guillaumes. Der wusste nämlich von nichts. 

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buecherwurm1310 kommentierte am 21. April 2022 um 15:56

Gerade, dass man es nicht gedacht hat, war ein Fehler. Jeder wusste um die Spionage von allen Seiten und dennoch war man oft etwas blauäugig. Wenn man selbst seine Agenten losschickt, dann muss man auch damit rechcnen, dass die anderen das machen. Einer ist halt geschickter als der andere.

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nicigirl85 kommentierte am 21. April 2022 um 18:23

Ich glaube, dass die BRD sich der DDR gegenüber als überlegen gesehen hat, weil sie wirtschaftlich und auch generell ja in allem überlegen waren. Offenbar haben sie die DDR enorm unterschätzt. Ansonsten bin ich absolut bei dir: wenn man selbst spitzelt, dann sollte einem klar sein, dass jedes andere Land, egal welches, das auch genauso kann.

Und ich bedaure es sehr, dass wir nun wieder einen kalten Krieg haben und ganz in der Nähe auch der warme Krieg tobt. da kann man nur hoffen, dass das bald ein Ende hat.

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Biggieule kommentierte am 15. April 2022 um 07:02

Ich habe gestern mit dem Buch angefangen und wollte eigentlich nur ein paar Seiten lesen.
Das Buch ist aber von der ersten Seite an so spannend geschrieben,dass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Und so habe ich tatsächlich Teil 1 in einem Rutsch durchgelesen.
Ich finde den Spannungsbogen sehr gut aufgebaut und Frau Wieners hat einen schönen Schreibstil der leicht zu lesen ist.
Schon wie die Figur des Prof. Buttermann in den Roman eingeführt wurde lässt ahnen, daß er eine zwielichtige Rolle spielt und Heike im Folgenden unter Druck setzen wird.
Der Zeitgeist der 70er ist m.E. gut wiedergegeben. Für mich hatte einiges einen hohen Wiedererkennungswert.
Sehr spannend finde de ich das Thema Graphologie. Mir war bislang nicht bewusst, dass man diese in den 60ern so stark eingesetzt hat, um Berufsbewerber zu beurteilen.
Auch das Kapitel der Geschichte bezüglich der ständigen Vertretung der DDR in Bonn war mir bisher so in allen Einzelheiten unbekannt. Die Autorin hat mich aber zum nachlesen und recherchieren bewegt.

Wer ist dieser

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brijo kommentierte am 15. April 2022 um 14:26

Ja, der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Ich finde auch die

Schriftgröße und die Länge der Kapitel super. Ein sehr interessantes Buch.

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Sabine_AC kommentierte am 15. April 2022 um 14:31

Ich finde das Thema Graphologie auch sehr spannend.
Sowohl im Ganzen und im geschichtlichen Kontext, als auch Details zu einzelnen Buchstaben. Da werde ich sicher nochmal weiter recherchieren.

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Sonja_Sonnenschein kommentierte am 16. April 2022 um 07:46

Die ständige Vertretung der DDR in Bonn war mir bisher auch nicht bekannt. Im Geschichtsunterricht war das bei uns, soweit ich weiss, nicht angesprochen worden und um das zu seiner Zeit mitbekommen zu haben, war ich zu jung. Man lernt immer noch dazu.

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nicigirl85 kommentierte am 16. April 2022 um 20:33

Ich wollte eigentlich auch nur mal kurz reinlesen, da es mir eigentlich zu spät war um so viele Seiten schaffen zu können und dann war plötzlich der erste Leseabschnitt schon weggesuchtet. Das spricht enorm für den Schreibstil der Autorin.

Ich finde es toll in die 70er der BRD zu gucken, die mir komplett unbekannt sind, da ich deutlich jünger bin und meine Eltern zwar ihre Jugend in den 70ern erlebt haben, aber eben auf DDr Gebiet. Deswegen ist es so interessant was damals so möglich war und dass sich gar nicht so viel unterscheidet wie man immer meinen würde, denn auch in der DDR waren lange Haare, laute amerikanische Musik und Rumlungern nicht gern gesehen. Über das Wort Gammler musste ich doch sehr schmunzeln.

Ich finde es auch sehr spannend, dass man sich die Mühe gemacht hat Bewerber nach Handschrift zu wählen. Das hat für mich was von heute wo Personaler mal die Sozialen Netzwerke durchsuchen und wenn sie da etwas sehen was ihnen nicht gefällt, diese jungen Leute dann nicht einstellen.

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LisaH kommentierte am 15. April 2022 um 14:00

Der Einstieg in das Buch hat mich direkt gepackt. Heike ist sympathisch und ich habe mich gewundert, warum sie die Begegnung mit dem Professor so mitgenommen hat. Das wird nach und nach aufgeklärt, was mich an die Seiten gefesselt hat. Peter durchschaue ich noch nicht so ganz, aber das wird sicher auch noch. 
Mit der Graphologie kenne ich mich gar nicht aus und fand es interessant, mehr darüber zu lesen. Ist es wohl in echt auch so gewesen? Das wäre spannend!

 

 

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Sonja_Sonnenschein kommentierte am 16. April 2022 um 07:35

Peter scheint immer der liebe und verständnisvolle Mann zu sein. Doch vielleicht schlummert in ihm auch noch was und wir lernen ihn von einer ganz anderen Seite kennen.

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PeWie kommentierte am 16. April 2022 um 11:41

Für mich ist er noch nicht so sympathisch, die Vorwürfe wegen dem Büttenpapier fand ich grenzwertig, vor allem weil er vor einer Weile eine teure Reise geplant hat zwar als Geschenk aber anscheinend doch mehr für sich. Der Laden gehörte seinem Schwiegervater und er hat nur eingeheiratet aber er führt sich auf als hätte er das alleinige Sagen.

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Sabine_AC kommentierte am 16. April 2022 um 15:05

Das mit dem Papier fand ich auch grenzwertig... bzw. so überheblich und von oben herab.

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buecherwurm1310 kommentierte am 21. April 2022 um 16:00

Aber es war zu der Zeit nun mal so, dass der Mann das Sagen hatte. Die Frau durfte nur mit seiner Zustimmung einen Beruf ausüben und ein Konto konnte sie auch nicht eröffnen. Also war sein Verhalten nicht ungewöhnlich.

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Biggieule kommentierte am 16. April 2022 um 17:30

PeWie, das stört mich auch an Peter. Und ich glaube auch, er ist nicht so nett wie er tut.
Mal schauen was noch kommt.
Allerdings muss man wohl sagen, in der Zeit, in der das Buch spielt hatten halt die Männer das sagen.

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PeWie kommentierte am 16. April 2022 um 22:37

Ja die Männer hatten das Sagen, aber eigentlich hat Heike und ihr Bruder den Laden geerbt. Beide haben dafür gearbeitet. Bis ihr Bruder verschwunden ist. Jetzt tut Peter so als ob alles das Ergebnis seiner Leistung ist.

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nicigirl85 kommentierte am 16. April 2022 um 20:36

Also ich finde für das was Peter alles gedurft hätte, benimmt er sich sehr liebenswert und vorbildlich, denn er könnte seiner Ehefrau verbieten arbeiten zu gehen oder mit dem Mopedradel da durch die Gegend zu düsen. Er lässt ihr schon sehr viele Freiheiten und sperrt sie nicht hinter den Herd. Ich denke da ging es vielen Frauen zu der Zeit anders als ihr.

Ich denke eher, dass Peter für alternative Ideen offen ist und sich und sie deswegen in Schwierigkeiten bringen könnte, denn dieser Ilja erscheint mir etwas suspekt und klingt eben sehr ostblockmäßig ohne das jetzt in irgendeiner Form wertend zu meinen. In meinen Augen bringt Ilja Ärger ins Haus.

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Lesebiene kommentierte am 21. April 2022 um 13:51

Ich weiß nicht, wie ich den Peter einschätzen soll. Einerseits ist er lieb, so wie du sagst, aber irgendwie auch eigenartig. Er weiß das Heike noch eine andere Seite hat, aber so genau will er es wohl auch wieder nicht wissen. Ich fand ihn komisch als er die ganzen Apfelkorn getrunken hat. Außerdem muss Heike immer in der Norm bleiben. Mal gucken ...

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buecherwurm1310 kommentierte am 21. April 2022 um 16:03

Einerseits ist er lieb, so wie du sagst, aber irgendwie auch eigenartig. Er weiß das Heike noch eine andere Seite hat, aber so genau will er es wohl auch wieder nicht wissen.

Ich finde beide etwas eigenartig, wenn auch nicht unsympathisch. Peter fragt nicht nach, was gewesen ist, und Heike war wohl nie ganz offen zu ihm. Ich finde, dass in der Beziehung etwas nicht so ganz stimmt.

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Maddinliest kommentierte am 01. Mai 2022 um 12:53

Mit der Graphologie kenne ich mich gar nicht aus und fand es interessant, mehr darüber zu lesen. Ist es wohl in echt auch so gewesen? Das wäre spannend!

Das Thema Graphologie und die Kunst diese zu beherrschen fand ich auch total interessant, hatte ich bisher auch noch nicht so wirklich auf dem Schirm. Sehr gut umgesetzt bisher und ich bin gespannt, welche Rolle Heike noch mit ihrem Talent einnehmen wird...

 

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brijo kommentierte am 15. April 2022 um 14:24

Ein gutes Buch, das einen wirklich packt und man möchte immer weiter lesen. Heike hat viel mitgemacht in ihrem Leben und möchte doch nur mit ihrem Mann und ihren Kindern glücklich sein und in Ruhe leben. Wäre da nicht der "nette" Herr Buttermann, der Heike so aufwühlt.

Schlimm fand ich die Szene, wo Heike von ihrem Vater geschlagen wurde, nur weil sie mitgetanzt hat und das als Kind - furchtbar. Und nun tritt wieder der Professor in ihr Leben und sie bittet ihn, sie in Ruhe zu lassen. Aber das wird wohl nicht passieren. Das man aus einzelnen Buchstaben soviel herauslesen kann, habe ich nicht gewusst und es ist sehr interessant.

Ich bin auf den weiteren Fortgang des Buches gespannt und man wird sehen, was noch so alles gewesen ist.

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nikolausi kommentierte am 17. April 2022 um 18:52

Dass Eltern ihre Kinder noch in den 1950er/1960er Jahren züchtigten, war gang und gebe, denke ich und hatte wohl damit zu tun, dass die Eltern im Dritten Reich groß geworden sind.
 

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brijo kommentierte am 18. April 2022 um 17:26

Ich bin 1957 geboren und kann nicht sagen, das die Kinder geschlagen wurden. Nicht in unserer Familie,

nicht in unserer Verwandschaft und auch nicht in unserem Bekanntenkreis. Bei uns ging es sehr harmonisch zu.

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Readaholic kommentierte am 20. April 2022 um 16:34

Wir hatten in den 1970er Jahren einen Lehrer, der einem Klassenkameraden von hinten eine Ohrfeige versetzt hat, woraufhin der mit dem Kopf auf dem Pult aufgeschlagen ist und einen Zahn verloren hat! Könnt ihr euch das vorstellen? Wir hatten alle furchtbar Angst vor diesem Lehrer, aber es gab keinen Aufstand. Die Eltern haben es einfach so hingenommen (so nach dem Motto: ihr werdet es schon verdient haben) und wir Kinder sowieso.

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Lesebiene kommentierte am 21. April 2022 um 13:55

Das hat nicht unbedingt mit dem dritten Reich zu tun. Es gab auch jüngere Eltern, die das getan haben. Viele Eltern waren überfordert und das war nach deren Empfinden die einzige Art sich durchzusetzen. Reden war nicht, denn da gingen oft die Argumente aus. 

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Lesebiene kommentierte am 21. April 2022 um 13:55

Das hat nicht unbedingt mit dem dritten Reich zu tun. Es gab auch jüngere Eltern, die das getan haben. Viele Eltern waren überfordert und das war nach deren Empfinden die einzige Art sich durchzusetzen. Reden war nicht, denn da gingen oft die Argumente aus. 

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buecherwurm1310 kommentierte am 21. April 2022 um 16:08

Ich weiß nicht, ob es Überforderung war. Aber die Älteren hatten das Sagen. Da wurde nicht argumentiert. Ich kann mich nur gut an den Spruch erinnern "Wenn Erwachsene reden, haben Kinder den Mund zu halten". Wenn das dann auch noch mit einem Klaps durchgesetzt wurde, dann gab es keine weitere Diskussion und beim nächsten Mal hat man es gar nicht erst versucht. Die Beziehung war eben nicht auf einem Level, sondern oben und unten.

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nicigirl85 kommentierte am 21. April 2022 um 18:30

Also mir wurde mit Worten vermittelt was ich zu tun und zu lassen hatte und es gehörte sich nicht Erwachsene zu unterbrechen oder dauernd mit den Eltern zu diskutieren ws gemacht wird und was nicht. Meist hat mein Vater festgelegt was gemacht wird und das wurde dann auch gemacht. Damals hat einem als Kind und Jugendlicher natürlich nicht alles gefallen, aber aus heutiger Sicht hat es mir sehr geholfen, da ich zum einen doch recht geduldig bin und auch vieles besser kann als andere in meinem Alter (Kochen, handwerklich begabt, ...). Eine gewischt habe ich vielleicht maximal 5 Mal in meinem Leben bekommen und ehrlichweise war alles davon gerechtfertigt, weil ich da wirklich Blödsinn gemacht habe und einfach nicht gehört habe.

Schläge hat nicht unbedingt was mit Überforderung zu tun, sondern eher mit der Erziehung die man selbst genossen hat.

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Sonja_Sonnenschein kommentierte am 16. April 2022 um 07:32

Das Buch packt einen sofort. Toll geschrieben. Ich bin schockiert, welche Gewalt Heike in ihrer Kindheit durch den Vater ertragen musste. Prof. Buttermann ist eine ganz zwielichtige, unehrliche Person, stets auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Ich finde das Thema der Graphologie höchst interessant und wusste nicht, dass das ein Mittel war, um geeignete Bewerber für die Firmen zu finden.

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Sabine_AC kommentierte am 16. April 2022 um 09:32

Mir gefällt das Buch bisher gut. Es liest sich flüssig, und mir gefällt die Erzählweise der Autorin. Auch, wie sie es schafft mit Andeutungen und indirekten Beschreibungen etwas zu vermitteln.

Der Zeitgeist kommt gut rüber, denke ich. Ich habe die 70er Jahre nicht erlebt, aber das klassische Rollen- und Familienbild, wie es auch bei Heike und Peter gelebt wird, war damals wohl noch weit verbreitet. Dazu die Rückblicke in die 40er und 50er Jahre, in Heikes Kindheit. Die sind wirklich oft grausam, Heikes traurige Kindheit wird aber vermutlich noch eine wichtige Rolle für die Geschichte spielen.

Die Charaktere als solche sind alle noch ein bißchen unklar, finde ich. Man hat zwar ein Bild von ihnen, aber bei jeder Person frage ich mich, was da unter der Fassade nicht lauert.
Was hat Heike getan/erlebt, dass sie die Graphologie komplett aus ihrem Leben verbannt hat?
Womit kann der zwielichtige Professor sie so unter Druck setzen?
Ist Peter wirklich einfach nur ein netter, einfacher Ehemann? Oder gibt es auch bei ihm Abgründe?

Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht und wie sich alles entwickelt.

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Sabine_AC kommentierte am 16. April 2022 um 09:36

Ich habe gesehen, dass es noch ein Nachwort zur historischen Einordnung der Thematik gibt. Darauf bin ich schon sehr gespannt... Ich habe kurz mit dem Gedanken gespielt, das Nachwort schon zu lesen, aber damit warte ich doch lieber, bis ich den Roman beendet habe.

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PeWie kommentierte am 16. April 2022 um 11:44

Ich sehe die Figuren genauso, auch die Andeutungen lassen viel Spielraum für die eigene Phantasie. Heute werden bei größeren Firmen Pschychologen bei den Bewerbergesprächen eingesetzt. Um die Person zu "durchleuchten". Damals anscheinend Graphologen.

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nicigirl85 kommentierte am 16. April 2022 um 20:39

Ich glaube die Autorin hat extra so viele Puzzleteile ausgelegt, dass man rätselt was mit den Figuren nicht stimmen könnte oder was da vorgefallen ist. Es gibt diverse Andeutungen, so dass man herrlich mutmaßen kann, aber ich denke dass man als Leser in die ein oder andere Falle tappt und es dann doch anders kommt als erwartet.

Ich denke zum Beispiel, dass Heike mit Buttermann ein Verhältnis hatte, weil sie zum Einen so seltsam ängstlich in seiner Gegenwart ist und zum Anderen genau sieht wie er zufrieden mit den weiblichen Erstsemestern tanzt und das abschätzig bewertet. Das ist von ihr den Mädels gegenüber nicht abwertend gemeint, sondern eher sollte sich der Professor schämen, dass er sich von den jungen Frauen so anhimmeln lässt.

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PeWie kommentierte am 16. April 2022 um 22:39

Buttermann manupuliert seine Studenten:innen. Heike ist in diese Falle getappt und es ist anscheinend sehr Böse ausgegangen. Deshalb hat sie einerseits Angst vor ihm auf der anderen Seite will sie dagegen halten.

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Biggieule kommentierte am 19. April 2022 um 09:00

Nicigirl85:

Das Heike und Buttermann ein Verhältnis hatten, dass kam mir beim lesen auch mal in den Sinn....

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nicigirl85 kommentierte am 21. April 2022 um 18:32

Sie ist mir einfach zu anhänglich, deswegen kam mir die Vermutung. Später klärt sich dann einiges dazu, aber ich will nicht spoilern.

Ja es ist schon interessant wieviel Einfluss Buttermann auf die Studenten hat, denn er benutzt diese ja nur für seine Zwecke und sie merken es nicht.

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buecherwurm1310 kommentierte am 21. April 2022 um 16:09

Was hat Heike getan/erlebt, dass sie die Graphologie komplett aus ihrem Leben verbannt hat?

Das frage ich mich auch die ganze Zeit.

 

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nicigirl85 kommentierte am 16. April 2022 um 20:25

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht was ich zum Buch sagen soll, denn ich bin einfach baff. So schnell habe ich schon lange keine 145 Seiten verschlungen und bin hin und weg.

Dass Heikes Bruder Johann vor diesem fiesen Vater abgehauen ist, dass kann ich nur zu gut verstehen. Und was Heike in ihrer Kindheit erlebt hat mit dem gewaltbereiten Vater, das hat mich echt sehr berührt. Die Hand in heiße Suppe halten, was für ein Unmensch muss man sein?

Professor Buttermann finde ich einfach nur ekelhaft. Er ist ein Chauvi vor dem Herrn. Heike als Fräulein Berger zu bezeichnen, obwohl sie Ehefrau und Mutter ist und er das auch noch weiß. Daran merkt man wie wenig Respekt er vor ihr hat.

Ehemann Peter liebe ich einfach. Könnte ich bitte auch so einen tollen Mann bekommen? Er ist so herzensgut, kümmert sich um die Kinder, was zu der Zeit alles andere als üblich war und lässt Heike so sein wie sie ist.

Ich möchte aber echt mal wissen was mit Heike damals passiert ist, dass sie ihr Studium an den Nagel gehängt hat. Ist wirklich wer gestorben? Und hatte sie vielleicht als junge Frau ein Verhältnis mit dem übergriffigen Professor?

Das Thema Graphologie finde ich ansonsten immens spannend und ist völlig neu für mich. Ein hoch interessantes Buch, was mich bis jetzt so richtig gepackt hat. Einfach wow.

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Theaterfreundin kommentierte am 19. April 2022 um 14:37

"Und was Heike in ihrer Kindheit erlebt hat mit dem gewaltbereiten Vater, das hat mich echt sehr berührt. Die Hand in heiße Suppe halten, was für ein Unmensch muss man sein?"

Schläge waren in der Zeit von Heikes Kindheit leider oft normal. Diese Gewalt ihres Vaters aber nicht. Da fragt man sich: Warum hat die Mutter nicht reagiert? Diese Gewalt haben doch auch bestimmt Familie, Nachbarn, Freunde oder Bekannte mitbekommen. Leider hat sich in dieser Zeit kaum jemand eingemischt, wenn solche Dinge geschehen sind.

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buecherwurm1310 kommentierte am 21. April 2022 um 16:16

Da fragt man sich: Warum hat die Mutter nicht reagiert?

Die hatte vielleicht Angst, dass sie auch verprügelt wird.

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Theaterfreundin kommentierte am 22. April 2022 um 07:36

Das mag wohl sein, aber verstehen kann ich es trotzdem nicht. Ich würde lieber selber Prügel einstecken, bevor ein Kind von mir derartig mißhandelt würde.

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buecherwurm1310 kommentierte am 21. April 2022 um 16:11

Professor Buttermann finde ich einfach nur ekelhaft. Er ist ein Chauvi vor dem Herrn. Heike als Fräulein Berger zu bezeichnen, obwohl sie Ehefrau und Mutter ist und er das auch noch weiß. Daran merkt man wie wenig Respekt er vor ihr hat.

Ich glaube, das ist seine Masche, um sie dazu zu bringen, dass sie in seinem Sinne handelt. Sie wehrt sich ja auch nicht, sondern hat Angst und macht sich klein.

 

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nikolausi kommentierte am 17. April 2022 um 18:48

Richtig spannend ist, dass nur häppchenweise zu Heikes Vergangenheit und ihrem Verhältnis zu Buttermann erzählt wird. Letzterer ist mir von Grund auf unsympathisch. Ich wusste bisher gar nicht, dass die Graphologie eine solche interessante Wissenschaft ist und dass sie vor einigen Jahrzehnten von so großer Bedeutung war. Das ist auf jeden Fall ein Aspekt, zu dem ich mich noch einmal bei google schlau machen werde. Ebenso interessant ist, wie 1974 die Beziehungen zwischen BRD und DDR waren. Ich selbst war damals noch ein Kind, so dass ich diesen Aspekt erst später aus dem Geschichtsunterricht kenne.

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Theaterfreundin kommentierte am 19. April 2022 um 14:29

"Ebenso interessant ist, wie 1974 die Beziehungen zwischen BRD und DDR waren."

Ich kann mich an heftige Diskussionen in der Zeit erinnern. Hinzu kam, dass viele junge Menschen, sich abgrenzen wollten, einen neuen, anderen Weg als die Eltern einschlagen wollten. Das prallten Welten und Ansichten aufeinander. Es hat sich viel bewegt in diesem Jahrzehnt.

 

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H.B. kommentierte am 19. April 2022 um 21:19

Ich finde die Graphologie an sich hier auch sehr spannend, nicht als etwas, was ich für wissenschaftlich glaubwürdig halte, aber trotzdem interessant. So in etwa in der Art, wie man ab und an ein Horoskop liest

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 145
Theaterfreundin kommentierte am 19. April 2022 um 14:23

Der Einstieg in das Buch ist mehr sehr leicht gefallen. Viele Erinnerungen an das Ende der 60ziger und an die 70ziger Jahre sind wieder vor meinem inneren Auge. Der Kniefall Willy Branddts in Warschau, die heftigen Diskussionen um die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zur DDR, der Aufbau der ständigen Vertretung DDR in Bonn. Zu dem Zeitpunkt war ich noch jung, die Erinnerungen wieder aufzufrischen ist hochinteressant.

Ich frage mich, was wohl zwischen Heike und Prof. Buttermann vorgefallen ist, dass er heute noch eine gewisse Macht über Heike ausübt, auch wenn sie sich dagegen wehrt. Heikes Kindheit ist sehr schwer gewesen, leider waren Schläge oft an der Tagesordnung, da die Kinder gehorsam zu sein hatten. Johann, Heikes Bruder, versucht sich von der Familie abzukapseln. Auch hier die Frage, was ist passiert, dass er nachher den Laden führt? Wo lebt er jetzt und warum? Was ist mit den Eltern?

Das die Graphologie eine derart wichtige Rolle gespielt hat, war mir nicht bekannt.  

Für mich bleibt es spannend.

 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 145
H.B. kommentierte am 19. April 2022 um 21:15

Erst einmal muss ich sagen, dass ich überrascht bin, wie gut nachvollziehbar und harmonisch die Handlung trotz der vielen Rückblicke auf vorherige Ereignisse ist; wie ein Puzzle auf mehreren Zeitebenen das sich dem Leser langsam erschließt und dabei weitere Fragen aufwirft.

Furchtbar wie Heikes Leben erst von ihrem aggressiven Vater und dann von dem manipulativen Professor geleitet wird. Und auch die Art, wie ihre Schwiegermutter versucht ihre Ansprüche auf die Kinder durchzusetzen ist nervenzerreibend.

Ich rätsel, was genau damals vorgefallen ist, dass zu dem Graben zwischen ihr und ihrem Bruder geführt hat. Meine aktuelle These ist, dass Buttermann Heike überredet hat, anhand der Handschrift von Johanns Freundin all deren negative Charakterzüge aufzuweisen und dieses Gutachten dann der Freundin vorgelegt wurde. Ein Todesfall wurde erwähnt, vermutlich besagte Freundin. Selbstmord, weil Heike mit irgendetwas einen wunden Punkt erwischt hat?

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PeWie kommentierte am 19. April 2022 um 23:15

Diese Vermutungen hatte ich auch. Aber warum ist nur von der Schwiegermutter die Rede nie von deren Mann.

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Maria_21 kommentierte am 21. April 2022 um 11:51

Für mich ist das auch ein großes Fragezeichen, was hier vorgefallen sein könnte! Auch stellt sich mir die Frage: Wo sind Heikes Eltern geblieben oder habe ich da was überlesen! Johann, hat den Schreibwarenladen geführt damit Heike studieren konnte und wann ist er verschwunden? Es ist richtig spannend ...

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Lesebiene kommentierte am 21. April 2022 um 13:58

Das sind so in etwas auch meine Gedankengänge :)

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buecherwurm1310 kommentierte am 20. April 2022 um 15:19

Eine interessante Geschichte. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wichtig es damals war, Bewerbung und Lebenslauf handschriftlich zu erstellen. Damit konnte man sich gut präsentieren oder auch disqualifizieren. Doch wie intensiv das betrieben wurde, ist mir erst jetzt beim Lesen klargeworden.

Heike und Buttermann haben eine gemeinsame Vergangenheit, bei der etwas nicht ganz richtig gelaufen ist, was Heike aus dem Studium katapultiert hat, aber Buttermann ist immer noch aktiv. Obwohl Heike glücklich ist mit ihrem Mann und den Kindern, hängt ihr die alte Geschichte sehr nach, so sehr, dass sie die Graphologie tief vergraben hat. Doch nun taucht Buttermann wieder in ihrem Leben auf und bringt Heike ziemlich durcheinander.

In Rückblicken erfahren wir, dass Heikes Vater ziemlich unangenehm war. Er zeigte andere an und zu Hause wurde geprügelt, wenn etwas nicht nach seiner Vorstellung lief. Nichts Ungewöhnliches zu der Zeit.

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Biggieule kommentierte am 21. April 2022 um 10:04

An handschriftliche Bewerbungen erinnere ich mich auch. Da fragt heute kaum noch einer nach

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nicigirl85 kommentierte am 21. April 2022 um 18:34

Heute wollen die meisten, dass man sich digital bewirbt und keinen Papierkram mehr in der Schublade haben.

Bei schriftlichen Bewerbungen hätte ich keinerlei Chance. Ich wurde als Linkshänder umerzogen mit rechts zu schreiben, was mir alles andere als leicht gefallen ist. Daher sieht mein Schriftbild leider enorm unsauber aus. Zum Glück darf ich beruflich am PC arbeiten und meine Notizen muss nur ich lesen können. ;-)

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Maria_21 kommentierte am 21. April 2022 um 11:53

Ist Heike wirklich so glücklich mit ihrem neuen Leben! Manchmal habe ich eher den Eindruck, dass sie sich dahinter versteckt!

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Theaterfreundin kommentierte am 22. April 2022 um 07:25

"Er zeigte andere an und zu Hause wurde geprügelt, wenn etwas nicht nach seiner Vorstellung lief. Nichts Ungewöhnliches zu der Zeit."

Prügel waren als Erziehungsmethode nicht ungewöhnlich in dieser Zeit, da hast du recht. Prügel in diesem Ausmaß und mit dieser Brutalität schon.

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Readaholic kommentierte am 20. April 2022 um 16:42

Die Szene, in der Heikes Vater sie windelweich geprügelt hat, weil sie seiner Meinung nach ihn lächerlich gemacht hat, fand ich ganz furchtbar. Und auch, als Buttermann in den Laden kommt und den Vater auf Heikes Schreie anspricht. Sie kauert am Boden und erwartet Tritte in die Rippen - eine schreckliche Vorstellung! Ich frage mich natürlich auch, was während Heikes Studium vorgefallen ist. Buttermann scheint sie zu irgendetwas gedrängt haben und sie muss es ausbaden. Hat sie ein vernichtendes graphologisches Gutachten angefertigt, das jemanden in den Selbstmord getrieben hat? Das Thema Graphologie ist wirklich hochspannend. Ich frage mich schon die ganze Zeit, was kein kleines g über mich aussagt, haha. Ich finde das Buch auch sehr spannend. Mal sehn, was mit diesem Ilja ist, er ist mir ganz und gar nicht geheuer. Ich glaube ihm die Geschichte nicht, dass er nichts von den Drogen im Getränk wusste. 

 

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PeWie kommentierte am 20. April 2022 um 19:30

Zwischen windelweich prügeln und das was Heikes Vater macht gibt es für mich noch einen Unterschied. Meine Mutter hat auch gern und viel geschlagen. Oft das man noch tagelang blaue Flecken oder Striemen sah. Aber krankenhausreif hat sie mich nie geschlagen. 

Ich habe eine eigenartige Art das h mitten im Wort zu schreiben und die großen Anfangsbuchstaben schreibe ich als Druckbuchstaben würde mich auch interessieren was das über mich aussagt.

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Maria_21 kommentierte am 21. April 2022 um 11:46

Das Heike von ihrem Vater so verprügelt wurde, fand ich auch mehr als schrecklich! In den 70er Jahren war das aber häufig noch Gang und Gebe, das Kinder gezüchtigt wurden. Selbst in der Schule gab es noch Bestrafungen.

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nicigirl85 kommentierte am 21. April 2022 um 18:36

Von diesen Misshandlungen zu lesen hat mir wirklich in der Seele wehgetan. Ich bin so froh, dass ich nicht so groß geworden bin. Meine Eltern hatten zwar nicht viel Zeit, da sie beide voll berufstätig waren, aber die wenige Zeit, die dann noch blieb, die haben wir dann auch zusammen verbracht. 

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Maria_21 kommentierte am 21. April 2022 um 11:43

Die Autorin hat einen sehr schönen fliessenden und auch spannenden Schreibstil, der mir richtig gut gefällt. Einmal angefangen zu lesen, möchte man gar nicht mehr aufhören.

Die 70er Jahre sind richtig gut geschildert. Ich konnte mir den Schreibwarenladen von Heike, bildlich vorstellen und auch die ganze Handhabung mit den Kunden. Da kommen bei mir richtige Erinnerungen hoch!

Was hat Heike für ein Leben vor ihrer Ehe gehabt! Ihr Ehemann Peter, tappt da wohl etwas im Dunkeln. Einiges scheint er zu wissen aber komischerweise sprechen beide nicht darüber! Warum? Was gibt es so schlimmes zu verbergen!

Richtig interessant finde ich auch das Thema Graphologie. Heike hat dies sogar studiert und nach und nach erfährt man, dass sie sogar richtige Referate geführt hat und diese veröffentlicht wurden. Warum hat sie damit aufgehört? Was ist passiert? Hängt das mit ihrem Bruder zusammen!

Die ständige Vertretung der DDR in Bonn war mir bekannt, nur neu für mich, dass sie mit ihren Familienangehörigen hier lebten.

Jetzt kommt noch Prof. Buttermann, der Heike von klein auf die Graphologie, gelehrt hat. Irgendetwas hat er mit Heikes Unglück zu tun, nur was? Auch versucht er sie irgendwie zu erpressen. Nur warum?

Fragen über Fragen, die aber die Spannung steigert ...

 

 

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Lesebiene kommentierte am 21. April 2022 um 14:10

Ich bin gut reingekommen. Die Schreibweise ist gut. Das Springen in den Zeiten stört nicht. 

Mit Heike bin ich noch nicht richtig warm geworden. Sie ist total zerrissen und lebt jetzt in einer Scheinwelt. Sie hatte eine sehr schwere Kindheit und einen tollen Bruder. Ich finde das so lieb, dass er den Schreibwarenladen geführt hat, damit Heike an die Uni kann. Buttermann ist ein Unsympath, der die Menschen manipuliert. Ich habe nicht verstanden, warum Heike dann doch unbedingt zu dieser Feier musste. Komisch fand ich auch Peter. Dieses gierige Trinken des Apfelkorns. Auch Heikes Reaktion weil Peter tanzen wollte. Ich glaube fast, die beiden kennen sich nicht wirklich. An die Guillaume Affäre kann ich mich noch gut erinnern. Wie ein Donnerhall schlug das ein. 

Was ist jetzt mit Johann? Ist er wirklich im DDR Knast? Was hat Heike damals getan und vor allem, was hat Buttermann gegen sie in der Hand? Wer ist eigentlich diese Wachfrau? Sabine, die keiner kennt? Bin gespannt.

 

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buecherwurm1310 kommentierte am 21. April 2022 um 16:21

Wer ist eigentlich diese Wachfrau? Sabine, die keiner kennt?

Eine Agentin - fragt sich nur für welche Seite. Aber in Bonn wimmelte es ja nur so vor Spionen.

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nicigirl85 kommentierte am 21. April 2022 um 18:37

Anfänglich fand ich die auch mehr als seltsam, aber das klärt sich alles im Verlauf der Handlung. Ich dachte wirklich erst sie wäre eine normale Wachfrau, die ihren Job etwas zu ernst nimmt.

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MariePraun kommentierte am 23. April 2022 um 15:58

Ich bin nun auch endlich zum lesen gekommen und ich muss sagen, ich bin positiv überrascht! Ich habe bis jetzt noch nichts von Annette Wieners gelesen und eigentlich sind auch Zeitgeschichtliche Romane nicht oft auf meiner Leseliste zu finden. Doch mich haben direkt die ersten Seiten des Romans in den Bann gezogen. Mir ist zuerst der Schreibstil ins Auge gefallen, da sie gerade auf den ersten Seiten sehr kurze Sätze verwendet. Das Ganze erzeugt direkt Spannung und ich habe sofort mitgefiebert, wer denn jetzt da in dem Wagen sitzt. Mir war der Professor auch sofort unheimlich und die Andeutungen im ersten Teil haben mir teilweise einen Schauer über den Rücken gejagt. Spannend finde ich es, wie die Autorin die zeitlichen Hintergründe aus der Perspektive von Heike beschreibt. So bekommt man direkt einen tieferen Einblick in die Geschichte.

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KatHai kommentierte am 27. April 2022 um 21:09

Also ich komm in die Geschichte nicht rein, ständig herrscht eine unbestimmte Spannung, die mich nervt. Heikes Verhalten kann ich nicht so recht nachvollziehen, insbesondere diese Ehe.

Eigentlich mag ich Romane, die um geschichtliche Ereignisse herumgesponnen wurden, aber hier ereignet sich zu wenig oder zu unwahrscheinliches. Trotzdem versuche ich es weiter und hoffe.

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Maddinliest kommentierte am 01. Mai 2022 um 12:48

Ich habe nun auch endlich den ersten Abschnitt lesen können und bin gut in die Geschichte gekommen. Heike ist für mich noch sehr schwer einzuschätzen, in ihrer Kindheit musste sie mit ihren Eltern einiges durchstehen und Peter hat ihr geholfen, aber es scheint dann zu einem Cut in der Beziehung der Geschwister gegeben zu haben. Was ist damals passiert? Warum ist Peter in der DDR gelandet? Befindet er sich in Haft und ist auf die Hilfe von Heike angewiesen? Fühlt sie sich verantwortlich für ihn? Viele Fragen, die sich wohl noch klären werden. Peter versucht mit der neuen Situation klar zu kommen und die Familie zu retten, wird ihm das gelingen? Welche Rolle spielt wirklich Buttermann? Das Ganze ist spannend aufgrund der politischen Brisanz der damaligen Zeit. Ich bin gespannt, wie sich Heike entscheiden und schlagen wird. Der Schreibstil liest sich aus meiner Sicht sehr flüssig, ich freue mich auf den zweiten Abschnitt...

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rettungszicke kommentierte am 04. Mai 2022 um 22:15

Spannend die deutsche Geschichte aus dieser Perspektive zu erleben. War mir gar nicht bewußt, dass die Graphologie eine so wichtige Rolle gespielt hat.

Die Protagonistin Heike hat als Kind ja ganz schön viel mitmachen müssen, v.a. im Hinblick auf Ihre Eltern. Kann die Rolle des Professors nicht so ganz einordnen. Irgendwie wirkt er nicht ganz echt.