Leserunde

Leserunde zu "Die guten Frauen von Safe Harbour" (Bobbi French)

Die guten Frauen von Safe Harbour -

Die guten Frauen von Safe Harbour
von Bobbi French

Bewerbungsphase: Bis zum 15.09.

Beginn der Leserunde: 29.09. (Ende: 20.10.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Diederichs Verlags – 20 Freiexemplare von "Die guten Frauen von Safe Harbour" (Bobbi French) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

»Eindringlich, lebendig, überraschend, warm und klug.« Carrie Snyder, Autorin

Dieser lebensbejahende, berührende Roman handelt von einer Frau, die endlich zu ihren eigenen Bedingungen lebt und die Freundschaft ihres Lebens zurückgewinnt.

Am Ende ihres Lebens macht sich Frances Delaney zusammen mit ihrer jungen Freundin Edie auf zum kleinen Fischerort Safe Harbour. Dort trifft sie nach Jahrzehnten Annie wieder, ihre alte Freundin aus Kinder- und Jugendjahren.Atmosphärisch eingebunden in die Kulisse der kargen Landschaft Neufundlands handelt diese kraftvolle Geschichte von Freundschaft und Vergebung. Das Debüt der kanadischen Psychiaterin Bobbi French erzählt von einer Frau, die sich selbst die Chance gibt zu lieben und geliebt zu werden.

»Ein großartiger Roman mit einer unvergesslichen Hauptfigur.« ("Trudy J. Morgan-Cole, Autorin")
»Bobbi French ist eine meisterhafte Erzählerin, die uns behutsam, humorvoll, mitfühlend und anmutig zu Frances‘ letzter Stunde hinführt.« ("Carrianne Leung, Autorin")
»Bewegend und humorvoll zugleich. Gefühlvoll erzählt und mit einer Figur, deren Stimme singt, entwirft Bobbi French eine Geschichte, die sich ganz der Vergebung und der Kraft von Frauenfreundschaften widmet.« ("Gail Anderson-Dargatz, Autorin")
»Verortet in einer eindrucksvollen Landschaft, vor Erkenntnissen übersprudelnd, lässt Bobbi Frenchs warme, ehrliche Prosa selbst die tragischsten Geheimnisse und Ereignisse schillern und begeistern.« ("Kelly Simmons, Autorin")
»Die abschließende Enthüllung in diesem bemerkenswerten Debüt macht sprachlos, zufrieden und verlangt nach einer Packung Taschentücher.« ("Damhnait Monaghan, Autorin")
»Die guten Frauen von Safe Harbour bringt uns Frances Delaney behutsam, beinahe förmlich näher. Denn so sind wir vorbereitet auf ein Buch, das uns, mit rasant zunehmendem Tempo, einfach nicht mehr loslässt.« ("Russell Wangersky, Autor")
»Eine ergreifende, zutiefst fesselnde und oftmals lustige Darstellung von Frauenfreundschaften, auch jener, die irgendwo unterwegs für eine Weile verloren gehen.« ("Christine Higdon, Autorin")

ÜBER DIE AUTORIN:

Bobbi French ist in Neufundland und Labrador geboren und aufgewachsen. Die ehemalige Psychiaterin hat ihren Beruf aufgegeben, um sich dem Schreiben zu widmen.Die guten Frauen von Safe Harbour ist ihr erster Roman. Bobbi French lebt in Halifax, Nova Scotia.

15.10.2022

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 132 bis 257

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 132 bis 257
Langeweile kommentierte am 13. Oktober 2022 um 17:52

OmG,was für ein bewegendes Buch. In diesem Abschnitt hat man viel aus der Vergangenheit von Annie und Frances  erfahren.Es trifft Frances schwer,dass Annie ihre Träume vom Wegzug,dem Studium und allen anderen Plänen zugunsten der Ehe mit dem Schürzenjäger Anthony geopfert hat. Sie flieht ,aber alleine schafft sie es nicht die Ziele zu verfolgen und so verschwendet sie ihre Begabung   Zugunsten eines Lebens in Armut.Ohne Edie hätte sie wahrscheinlich nie mehr den Mut aufgebracht, nach ihrer Freundin zu suchen.Das Zusammentreffen war wie ein Vulkan, alle aufgestauten Gefühle aus den ganzen Jahren, brachen sich ihren Weg,doch am Ende siegte die Freundschaft.Durch lange Gespräche, in denen deutlich wurde, dass es auch in Annies  Leben nicht immer schön war, brachten sie nach und nach einander näher. Als sie ihr das Angebot machte ,sie in ihrem Haus aufzunehmen und bis zum Ende zu begleiten,standen mir die Tränen in den Augen.Der Brief von Annies  Mutter, stellte einiges richtig ,wodurch Frances bewusst und unbewusst so lange gelitten hatte,sodass sie es nun endlich auch schaffte,das Grab ihrer Mutter zu besuchen. Ich muss jetzt erst mal eine Pause einlegen, um mich für den letzten Abschnitt zu wappnen.

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PeWie kommentierte am 14. Oktober 2022 um 20:46

Das Frances nicht studiert hat lag zum einem am Geld und zum anderen an ihrer extremen Schüchternheit. Mit Annie hätte sie es vielleicht geschafft. Sie hat Annie gebremst und Annie hat ihr Mut und Selbstvertrauen gegeben. Deshalb haben beide den "Verrat" als so schlimm empfunden. 

Annies Tochter finde ich schrecklich, warum ist sie so. Erst dachte ich es liegt daran weil sie ihre Ausbildung geschmissen hat für Ehe und Kind. Dann, es liegt daran das ihr Bruder so früh gestorben ist. Aber dann hieß es sie war schon immer so.

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Langeweile kommentierte am 15. Oktober 2022 um 12:15

Warum Annies Tochter so schlimm war ,habe ich auch nicht ganz verstanden.

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SusanK kommentierte am 14. November 2022 um 14:14

Muss man verstehen, warum sich Menschen so oder so verhalten? Angela ist einfach ein mieser Charakter, solche Menschen gibt es zuhauf - warum sollte nicht so eine Figur in dem Buch vorkommen?
 

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Goethe28 kommentierte am 16. Oktober 2022 um 08:40

Ein gehaltvoller Abschnitt: Das Makabre ist, dass es Frances erst im Bewusstsein ihres bevorstehenden Todes gelingt, sich aus ihrem Kokon und ihrer selbst gewählten Einsamkeit zu bewegen, dass sie mehr "Leben" in ihr Leben lässt und erstmalig seit ihrer Jugend wieder andere Menschen.
Die Sensation: Ist Hillary wirklich ihre Tochter? Siehe S. 222 - wird so nebenbei erzählt und bislang nicht wieder aufgegriffen. Kommt da noch etwas?
Die Wieder-Annäherung an Annie und posthum auch an ihre Mutter ist sehr bewegend. Bitter die Erkenntnis, wie anders ihr Leben hätte verlaufen können, wenn nur einige Kleinigkeiten damals anders gelaufen wären, wenn Mrs. Malone geredet hätte, wenn Annie nicht Anthony getroffen hätte, wenn, wenn, wenn .... ist das unser Schicksal?
Hier erkenne ich, wie wichtig es ist, eigene Ziele nicht aus den Augen zu verlieren - und unsere Freunde oder Familie.

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Pitty318 kommentierte am 19. Oktober 2022 um 21:06

Ich wusste im ersten Moment gar nicht von welcher Hillary du redest/ihr redet. Die Begegnung mit der Bibliothekarin passte nicht so richtig in die Geschichte für mich hinein. Das würde mich sehr überraschen, wenn sie Frances Tochter wäre. Das wäre für mich unwirklich. Schließlich war sie so weit fortgefahren für die Entbindung. Oder jemand aus dem Ort hat bewusst die Tochter von ihr adoptiert? Es bleibt spannend und ganz aufregend. 

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SusanK kommentierte am 14. November 2022 um 14:17

Ein gehaltvoller Abschnitt: Das Makabre ist, dass es Frances erst im Bewusstsein ihres bevorstehenden Todes gelingt, sich aus ihrem Kokon und ihrer selbst gewählten Einsamkeit zu bewegen, dass sie mehr "Leben" in ihr Leben lässt und erstmalig seit ihrer Jugend wieder andere Menschen.

Das klingt schon richig filosofisch - aber es ist wohl nicht unnormal.
Gerade im Angesicht des Todes passiert bei vielen Menschen etwas und es gibt große Veränderungen - ob im Denken oder in den Taten, ist unterschiedlich.

Ich finde, gerade hier merkt man wieder, dass eine Psychologin die Autorin ist; es sind viele diesbezühliche Ansätze im Buch zu finden.

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florinda kommentierte am 17. Oktober 2022 um 08:19

Es mag evtl etwas zynisch klingen aber die jeweiligen Probleme von Frances und Edie kommen irgendwie gerade zur rechten Zeit. Sie können einander unterstützen; sie tun sich gut.

Frances hatte gewiss kein besonders glückliches Leben, hat es aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten einigermaßen verstanden, das Beste daraus zu machen. Sie ist sehr feinfühlig, was gut ist, wenn man daran denkt, dass sie beispielsweise alles für ihre Tochter tut, sich sogar fern hält, um ihr das Leben nicht durcheinander zu bringen (das  muss ihr doch sehr wehgetan haben!), sich aber auch negativ auswirken kann, wenn man daran denkt, wie sehr ihr das unabsichtlich belauschte WC-Gespräch ihr zu Herzen geht.

Angela ist auch mir nicht sonderlich sympathisch. Es freut mich aber sehr, dass ihre Mutter und Frances viel Belastendes aus der Vergangenheit aufarbeiten konnten. Vor allem der Brief von Annies Mutter ging mir nahe.

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PeWie kommentierte am 17. Oktober 2022 um 11:21

Annie ist sehr empathisch und ihre Mutter war das auch. Dann frage ich mich wo hat Angela ihr Verhalten gelernt? Vor allem weil sie ja ihre Mutter gerne braucht um auf das Kind aufzupassen und als Gesellschaft. Über Angela hätte ich gern mehr erfahren.

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florinda kommentierte am 17. Oktober 2022 um 12:02

"wo hat Angela ihr Verhalten gelernt?"
Vielleicht kommt sie nach dem Herrn Papa. Der muss ja ein echter Freudenspender-Hauptgewinn gewesen sein. Angela sagt ja nicht einmal "Danke", wenn sie zum Friseur bzw. zur Mani- oder Pediküre lustwandelt und den Kurzen bei Muttern deponiert. 
 

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PeWie kommentierte am 17. Oktober 2022 um 12:08

Aber der Herr Papa war anscheinend nicht sehr oft an der Erziehung beteiligt weil er oft abwesend war. Vielleicht hat Angela ihren Anspruch von Freundinnen abgeleitet. Geld hat sie anscheinend genug. Wenn der Kleine nicht wäre, kann ich mir vorstellen wäre der Kontakt Mutter / Tochter gleich null.

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Langeweile kommentierte am 17. Oktober 2022 um 17:27

Ich glaube auch, dass der Kontakt zur Mutter nur besteht, um den Sohn hin und wieder bei ihr zu parken, sie ist sehr egoistisch und selbst bezogen.

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Bajo kommentierte am 17. Oktober 2022 um 14:28

Ich frage mich, ob man solch schlechtes Verhalten "lernen" kann. Ein mieser Charakter kann sich trotz einer noch so guten Erziehung bei Menschen entwickeln, auch ist hierfür nicht Bedingung, dass Menschen schlechtes Verhalten bzw. schlechte Charakterzüge von wem auch immer, also z. B. von Vater oder Mutter "haben" müssen. Diese Angela verhält sich böse und gegenüber Frances unverschämt und übergriffig, hierfür ist ganz allein sie selbst verantwortlich.

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SusanK kommentierte am 14. November 2022 um 14:20

Ich kann dir eigentlich nur zustimmen.

Sicher lernt man bestimmte Verhaltensweisen, aber der Großteil ist - sagen wissenschaftliche Untersuchungen - in unseren Genen angelegt. Angelas Charakter ist böse, übergriffig, egoistisch - daran ist nieman sonst "schuld".

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Bajo kommentierte am 17. Oktober 2022 um 14:48

In diesem Abschnitt hat mir gefallen, wie Frances die Depressionen, unter denen ihre Mutter litt, reflektiert. Sie sieht sich und ihre Mutter als Geiseln eines Defekts, der tief in ihren Zellen verborgen liegt. Das ist eine gute Formulierung, die insbesondere deutlich macht, dass auch Angehörige depressiv erkrankter Menschen unter der Krankheit leiden können. Und ganz wichtig, und das begreift Frances nach der Lektüre des Briefes: Die Betroffenen trifft hieran keinerlei Schuld. Eine ganz andere Frage ist, wie geht die Gesellschaft mit dieser Krankheit um ? Das war vor 40 Jahren sicher noch schwerer als heutzutage.

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Langeweile kommentierte am 17. Oktober 2022 um 17:30

Ich glaube,so richtig als Krankheit anerkannt,ist eine Depression bei vielen Menschen heute noch nicht.

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florinda kommentierte am 19. Oktober 2022 um 08:24

Der schwarzbemützte Kabarettist Torsten Sträter macht seine Erkrankung öffentlich, neulich hörte ich ihn im Gespräch mit Kurt Krömer diesbezügliche Erfahrungen austauschen. Und die sind nicht die einzigen Promis. Sehr langsam verändert sich also etwas...

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Lesezauber_Zeilenreise kommentierte am 17. Oktober 2022 um 17:08

Gerade eben habe ich den 2. Leseabschnitt beendet... und ich kann gar nicht in Wort fassen, wie sehr mich das Buch berührt. Es ist ein so schwieriges, trauriges Thema und dennoch mit so viel Wärme, Humor und Gefühlt erzählt, dass es eine Freude ist, daran teilzuhaben. 

Ich kann gar nicht so viel mehr schreiben, weil es mich echt gerade irgendwie umhaut. Ich liebe die Charaktere, Frances, Annie, Edie - vor allem Edie - und es ist schrecktlich zu wissen, dass es kein Happy End geben wird. Frances WIRD sterben. Punkt. Und gleichzeitig ist es so tröstlich zu wissen, dass sie am Ende nicht einsam ist, sondern ihre wieder-allerbeste-Freundin Annie um sich haben wird und vielleicht sogar Edie - sofern man einem jungen Ding das zumuten kann. 

Was ich mich übrigens gefragt habe: kann es sein, dass Frances in die Bibliothekarin Hillary verliebt ist? Sie benimmt sich ihr gegenüber so sehr gefühlsbetont. Oder - herrjeh, auch das ist möglich - ist Hillary ihre Tochter, die sie vor so vielen Jahren zur Adoption freigeben musste?

Ich werde mich nun direkt an den 3. Leseabschnitt machen. Das Buch verlangt mir einiges ab, es ist schwere Kost, leichtfüßig erzählt und dennoch einschlagend wie eine Bombe. Ich kann es gerade nicht anders beschreiben. Für mich schon jetzt ein Lesehighlight. 

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Langeweile kommentierte am 17. Oktober 2022 um 17:28

Den Verdacht, dass Hillary ihre Tochter ist, hatten wohl mehrere von uns.

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Samara42 kommentierte am 18. Oktober 2022 um 11:11

Gerade eben habe ich den 2. Leseabschnitt beendet... und ich kann gar nicht in Wort fassen, wie sehr mich das Buch berührt. Es ist ein so schwieriges, trauriges Thema und dennoch mit so viel Wärme, Humor und Gefühlt erzählt, dass es eine Freude ist, daran teilzuhaben. 

Ja, und der Schreibstil muss so sein, damit es nicht kippt und man auch als Leser alles ertragen kann. Ich bewundere das so sehr!

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Lesezauber_Zeilenreise kommentierte am 18. Oktober 2022 um 11:19

Ja, ich bewundere das auch und finde es wirklich großartig! Wenn man mit seinem Debut-Roman schon so etwas Geniales abliefert - Hut ab! 

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PeWie kommentierte am 18. Oktober 2022 um 11:24

Es ist gut gelungen. Die Autorin muss aber schon von Berufswegen mit Worten umgehen können und auch die Folgen von Gesagten abschätzen. Ein Lob gehört auch der Übersetzung.

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florinda kommentierte am 19. Oktober 2022 um 08:36

Auf die Tochter-Idee kam ich erst durch die Leserunde, es wäre schon ein sehr großer Zufall, denke ich.
Was das Verliebtsein angeht - möglich ist es. Andererseits ist Frances trotz ihrer manchmal durchscheinenden Burschikositätsschutzmauer doch innerlich so einsam, dass sie die zunächst auf Büchern beruhende Bekanntschaft/Zuwendung  geradezu in sich aufzusaugen scheint. Da sind die Grenzen mMn wohl fließend.
 

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SusanK kommentierte am 14. November 2022 um 14:22

Deinen Verdacht, dass Frances in Hillary verliebt ist, also definitv besondere Gefühle für sie hat, teile ich absolut.

Dass Hillary ihre Tochter ist, wäre vielleicht ein Thema in einem kitschigen Roman, aber das will ich bei der Autorin nicht glauben!

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Cindyjoer kommentierte am 18. Oktober 2022 um 12:21

So auf in den zweiten Teil. 

Frances und Edie reisen nach Safe Harbour und treffen sich dort mit Annie. 

Endlich erfahren wir auch warum Frances und Annie so lange keinen Kontakt hatten. 

Ich kann beide Seiten verstehen. Frances fühlte sich von Annie im Stich gelassen. Auf der anderen Seite hat Frances ihr Lebensglück auch viel zu sehr von Annie abhängig gemacht. Dass die sprunghafte Annie da nicht so zuverlässig ist, hätte man ahnen können. 

Aber für Frances, die in ihren Augen niemanden mehr hatte als Annie, war das ein großer Vertrauensbruch. 

Annie hat derweil geheiratet, sich scheiden lassen und zwei Kinder bekommen, den Sohn aber durch einen Unfall verloren. Anfangs waren die zwei Frauen genau das was sie auch sind. Zwei quasi Fremde die früher beste Freundinnen waren. Das kommt gut raus. Ich hätte es komisch gefunden wenn da direkt wieder diese Innigkeit von früher gewesen wäre. 

Am letzten Tag bricht es dann doch der ganze angestaute Frust der Jahre aus Annie heraus. 

Ein paar Tage später treffen sich die beiden Frauen wieder und reden in Ruhe über alles was gewesen ist und wie sie sich gefühlt haben und Annie fasst den Entschluss Frances bis zu ihrem Tod bei sich aufzunehmen. 

Annies Tochter ist nicht sehr begeistert und tut dies auch kund. Abgesehen davon dass diese Ablehnung rational gesehen durchaus berechtigt ist. Die Mutter bringt eine ihr fremde Frau ins Haus, quartiert sie im Zimmer des verstorbenen Bruders unter damit diese Frau dort sterben kann, wer wäre da begeistert. 

Man muss immer bedenken dass Angela Frances nicht so kennt wie ihre Mutter oder die Leser. Für sie ist Frances eine Geschichte aus der Vergangenheit ihrer Mutter, die sie noch nie gesehen hat. 

Sie könnte ihre Bedenken etwas netter äußern und sie wohnt ja auch nicht mehr dort, daher hat sie nicht die Berechtigung sich dermaßen aufzuregen. Naja sie scheint sowieso nicht den besten Charakter abbekommen zu haben. 

Den Brief von Annies Mutter an Frances fand ich sehr bewegend. Er erklärt was ich mir schon gedacht hatte. Aber Frances hat diese Möglichkeit wohl nie in Betracht gezogen, obwohl sie sich ja früher schon um ihre Mutter gekümmert hat. 

Es ist schade, dass man weiß dass es kein Happy End gibt, jetzt im dritten Teil stellt sich nur noch die Frage wie Frances stirbt und ob noch ein paar offene Fragen geklärt werden. 

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PeWie kommentierte am 18. Oktober 2022 um 12:57

Wie du Angela auf den Punkt bringst finde ich gut, aber hätte sie nicht sich etwas zurück haltende benehmen können. Ich empfinde sie als absolute Egoistin. Zumindestens ihrer Mutter gegenüber wäre etwas Benehmen angebracht.

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SusanK kommentierte am 14. November 2022 um 14:26

Dass die sprunghafte Annie da nicht so zuverlässig ist, hätte man ahnen können

Ich habe Annie eigentlich nie als Sprunghaft empfunden! Ja, sie war ein ganz anderer Typ als Frances, aber grundsätzlich doch immer loyal und zuverlässig.

Allerdings zeigt sich im wahren Leben doch sehr oft, wie Freundschaften in die Brüche gehen oder zumindest frühere Pläne in Vergessenheit geraten, wenn plötzlich ein*e Freund*In ins Spiel kommt.... 

Meiner Meinung nach beweist die Autorin, wie gut sie sich in allem Menschlichen auskennt.

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Readaholic kommentierte am 19. Oktober 2022 um 14:06

Ich freue mich für Frances, dass sie jetzt, todkrank wie sie ist, noch zwei gute Freundinnen hat, Edie und Annie, und sie nicht in ihrer trostlosen Wohnung bleiben muss. Es ist toll von Annie, dass sie Frances bei sich aufnimmt. Aber auch für sie ist es schön, ihre ehemals beste Freundin um sich zu haben, auch sie kann die Vergangenheit Revue passieren lassen. Es hat mir gut gefallen, wie Frances Angela Paroli geboten hat. Es ist immer leicht, über Menschen zu urteilen bzw. sie zu verurteilen für ihre Entscheidungen. Gut dass Frances sich nicht mehr alles gefallen lässt. Ich hoffe sehr, dass Hillary nichr Frances' Tochter ist, das wäre mir zu viel Zufall. Aber es wäre schön, noch zu erfahren, was aus der Tochter geworden ist.

 

 

 

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Pitty318 kommentierte am 19. Oktober 2022 um 20:56

Was für ein bewegendes Buch! An Ereignissen passiert nicht so viel, aber die Gespräche und Gedanken sind so dicht. Für mich wirkt die Geschichte sehr authentisch. Allein durch das Zusammensein und Zusammenwohnen scheinen beide Frauen ein unglaubliche innere Kraft wieder zu bekommen. Das ist sehr schön mitzuerleben. 

Bei dem Brief von Mrs Malone sind mir die Tränen gekommen, so haben mich die Worte berührt. 

Ja, auch ich hoffe sehr, dass Frances Georgina wiederfindet und ihrer Tochter noch einmal begegnen kann. Darauf warte ich sehnlichst im nächsten Leseabschnitt. 

Ich freue mich sehr mit Frances, dass sie mit ihrer Mutter Frieden schließen konnte und zu Verständnis fähig war nach dem Lesen des Briefes. 

Die Autorin hat sehr unaufdringlich ihr psychologisches Wissen in den Roman eingearbeitet. Das beeindruckt mich sehr an mehreren Stellen im Buch.

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PeWie kommentierte am 19. Oktober 2022 um 21:22

Das Frances ihre Tochter trifft finde ich nicht so wichtig. Frances Entscheidungen die ihr aufgezwungene und ihre Überlegungen dazu sowie nachher die Entscheidung sich nicht an sie zu wenden fand ich spannend begründet. Sie erklärt damit ihr Seelenleben.

Das die Autorin vom Fach ist merkt man in der Geschichte dadurch erscheint sie sehr glaubwürdig.

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SusanK kommentierte am 14. November 2022 um 14:30

Ich habe an keiner Stelle den Eindruck, dass Frances unbedingt Kontakt zu ihrer Tochter aufnehmen möchte - und das Thema der "Adoption" ist auch nicht das entscheidende. Die Geburt war ein entscheidendes Ereignis in Frances Leben, aber damit ist das Thema Georgina auch fertig.

Und was erwartet man? Ein Wiedersehen mit Friede, Freude, Eierkuchen würde nicht in dieses Buch passen.
Und neue Probleme z. B. durch Vorwürfe braucht Frances nun auch wirklich nicht.

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brijo kommentierte am 20. Oktober 2022 um 13:38

Auch der zweite Leseabschnitt hat mich nicht so wirklich gefangen genommen. Man kann das Buch zügig lesen, allein durch die augenfreundliche Schrift und die Geschichte ist auch einfach großartig. Aber die Umsetzung finde ich nach wie vor nicht gelungen.

Im zweiten Feseabschnitt trifft francis auf ihre alte Freundin Annie und nach einiger Zeit kommen sie sich auch wieder näher. Man erfährt viel aus dem Leben von Annie und ein Brief, in dem es um ihre Mutter geht, bringt Klarheit und Annie ist nun bereit, sie auf dem Friedhof zu besuchen. Und zu guter Letzt zieht Frances sogar zu Annie, um die Zeit bis zu ihrem Tod mit ihr zu verbringen.

Die Tochter von Annie mag ich nicht gerne, allein schon, wie sie mit ihrer Mutter umgeht.

Wie schon im ersten Teil gesagt, die Geschichte ist toll, aber bei der Umsetzung fehlt mir was.

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kelo24 kommentierte am 20. Oktober 2022 um 18:06

Ein sehr bewegender Abschnitt mit vielen Höhen und Tiefen aus Annies und Frances Leben, der mir öfter die Tränen in die Augen getrieben hat. Dass Frances ohne ihre Freundin nicht zurecht kommt ist schon tragisch, aber irgendwie hat sie es doch geschafft, sich mit dem manchmal schon manischen Geputze ein Ventil zu schaffen und damit zu überleben.

Edie hat mich immer wieder aufs Neue überrascht. Ihre Idee, beide Frauen wieder zusammenzuführen, war mutig und sie schafft es wieder, Frances zu einem Treffen zu überreden. Und mit was für einem  Ergebnis. Der Brief von Annies Mutter war für Frances auch ein Auslöser, seelischen Ballast abwerfen zu können und endlich kann sie am Grab Frieden mit ihr schließen. Ich muss das Ganze kurz sacken lassen, bevor ich weiterlese.

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Caro01 kommentierte am 23. Oktober 2022 um 19:11

Das Buch hat mich auch sehr berührt! Der Bruch zwischen Frances und Annie hat beider Leben so unglücklich verlaufen lassen. Wieviel Kraft hätten sie einander geben können. Statt dessen haben beide so große Wunden davon getragen. Daß beide jetzt nocheinmal zusammen finden, finde ich schön. Die Unterstützung von Annie, der sterbenden Freundin beizustehen, beeindruckt mich sehr. Es ist eines der Bücher, die man lange innerlich mitträgt ,und das immer wieder zum neuen Gedanken führt.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 132 bis 257
Magyar kommentierte am 26. Oktober 2022 um 22:22

Die Geschichte nimmt einen schönen Verlauf. Man erfährt mehr über Annie und Frances und ihre Leben. Dass sich die beiden durch Gespräche wieder annähern finde ich schön. Dass sie sich mit Hilfe von Edie wieder gefunden haben finde ich gut - alleine hätte wohl keine der beiden Frauen den Mut gefunden. Wie anders wären die Leben ohne Geheimnisse und frühere Aussprachen verlaufen? Dass  Frances in die Bibliothek von Hillary geht verstehe ich gut - ich gehe auch lieber in Läden mit Personal mit dem man sich gut versteht (ohne Freundschaft oder sonstiges). Dass Hillary die Tochter ist glaube ich nicht, ich denke eher dass Frances sich vorgestellt hat wie es wäre wenn ... 

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Hobee77 kommentierte am 31. Oktober 2022 um 10:41

Der 2. Leseabschnitt hat mir ebenfalls gut gefallen.

Wir erfahren mehr über Annie, und es entwickelt sich wieder eine Freundschaft zwischen Frances und ihr, obwohl sie so viele Jahre absolut keinen Kontakt hatten. 

Edie, die die beiden wieder zusammen gebracht hat, ist ein sehr toller Charakter, sie ist für ihr Alter sehr reif und sehr herzlich, obwohl das in ihrem Elternhaus anscheinend kein herzliches Umfeld ist, in dem sie aufwächst. 

Das Dreiergespann ist mir sehr ans Herz gewachsen, und ich finde es richtig gut geschrieben, mit viel Gefühl aber nicht kitschig, es ist realistisch und einfühlsam, ohne zu übertreiben. 

Bin gespannt, wie es im 3. Teil weiter geht. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 132 bis 257
SusanK kommentierte am 14. November 2022 um 14:35

Ich finde, Bobbi French lässt unglaublich viele Themen und psychologische Beobachtungen in das Buch einfließen; man findet immer wieder Neues, über das es sich nachzudenken und zu diskutieren lohnt (wie man ja auch hier in der Leserunde sieht).

Es ist unglaublich berührend, wie Frances wieder in ihre Heimat zurückkehrt und sich die früheren Freundinnen immer mehr aneinander annähern, wie Schuld thematisiert und vergeben wird, wie so viele Details zur Sprache kommen.

Und wie Frances immer mehr aus ihrer EInsamkeit und ihrem Gefangensein in der Vergangenheit herauskommt, wie ihr wundervolle Menschen zur Seite stehen.