Leserunde

Leserunde zu "Zeiten der Langeweile" (Jenifer Becker)

Zeiten der Langeweile -

Zeiten der Langeweile
von Jenifer Becker

Bewerbungsphase: Bis zum 17.08.

Beginn der Leserunde: 24.08. (Ende: 14.09.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Hanser Berlin Verlags – 20 Freiexemplare von "'Zeiten der Langeweile" (Jenifer Becker) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Jenifer Beckers Debüt über eine Auszeit von der digitalen Welt ist „eine literarische Granate, die ich gerne mit Schwung ins Silicon Valley werfen würde." (Philipp Winkler) 
Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Smartphonecheck. Die nostalgisch wiederentdeckte Langeweile wird schnell zu tiefer Einsamkeit. Sie teilt ihr Leben nicht mehr, aber niemand teilt es jetzt so richtig mit ihr, seit ihr Lebensstil mehr Gemeinsamkeiten mit dem von Emily Dickinson als dem ihrer alten Freundinnen hat. Doch der Drang, den schwerelosen Zustand vollkommenen Verschwindens zu erreichen, wird immer zwanghafter. 
Das Debüt einer Stimme, die mit hypnotischer Genauigkeit unsere Welt beschreibt und subtil mit der Sehnsucht nach Freiheit spielt.

ÜBER DIE AUTORIN:

Jenifer Becker, geboren 1988, arbeitet als Autorin, Kulturwissenschaftlerin und bildende Künstlerin. Sie studierte Kreatives Schreiben am Literaturinstitut Hildesheim, wo sie seit 2015 lehrt und forscht. In ihrer Arbeit befasst sie sich mit Ambivalenzen digitaler Kulturen. Sie lebt in Berlin. Zeiten der Langeweile (2023) ist ihr Debütroman.

14.09.2023

Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 94

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Musiklexikon kommentierte am 28. August 2023 um 12:43

Ich habe heute Teil 1 schon komplett gelesen, weil ich am Wochenende schon begonnen habe und das Buch finde ich sehr interessant. Denn ich mache selbst etwas Digital-Detox, aber nicht so extrem. Ich schaue nicht mehr gleich sofort die neuen Nachrichten und Benachrichtigungen an,antworte auch nicht mehr gleich alles sofort und abends kommt fast jeden Tag mein Handy weg, denn wenn jemand geschrieben hat, kann es auch bis zum nächsten Morgen warten. Ich lese auch zusatznicht mehr so viele Artikel im Internet und ich habe keine Angst mehr, was zu verpassen. Ich konnte aber trotzdem Parallelen feststellen, aber die Unterschiede sind auch interessant. Alles zu löschen ist natürlich sehr aufwändig und umständlich, aber am Ende schafft sie es doch. Erstaunlich, dass man sich da wirklich die Arbeit macht.
Diese Indie-Playlist wäre auch was für mich. Ich finde auch, dass man sich für keine Musik schämen muss, denn Toto, Bruce Springsteen und generell Musik aus den 803rn gefällt mir auch. Ich bin schon gespannt, wie die Geschichte weitergeht im 2.Teil.

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Musiklexikon kommentierte am 28. August 2023 um 12:43

Ich habe heute Teil 1 schon komplett gelesen, weil ich am Wochenende schon begonnen habe und das Buch finde ich sehr interessant. Denn ich mache selbst etwas Digital-Detox, aber nicht so extrem. Ich schaue nicht mehr gleich sofort die neuen Nachrichten und Benachrichtigungen an,antworte auch nicht mehr gleich alles sofort und abends kommt fast jeden Tag mein Handy weg, denn wenn jemand geschrieben hat, kann es auch bis zum nächsten Morgen warten. Ich lese auch zusatznicht mehr so viele Artikel im Internet und ich habe keine Angst mehr, was zu verpassen. Ich konnte aber trotzdem Parallelen feststellen, aber die Unterschiede sind auch interessant. Alles zu löschen ist natürlich sehr aufwändig und umständlich, aber am Ende schafft sie es doch. Erstaunlich, dass man sich da wirklich die Arbeit macht.
Diese Indie-Playlist wäre auch was für mich. Ich finde auch, dass man sich für keine Musik schämen muss, denn Toto, Bruce Springsteen und generell Musik aus den 803rn gefällt mir auch. Ich bin schon gespannt, wie die Geschichte weitergeht im 2.Teil.

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Tara kommentierte am 28. August 2023 um 21:47

Alles zu löschen ist natürlich sehr aufwändig und umständlich, aber am Ende schafft sie es doch. Erstaunlich, dass man sich da wirklich die Arbeit macht.

Das fand ich auch erstaunlich. Wenn sie die Kanäle nicht mehr nutzt, berührt es sie ja nicht mehr was dort passiert, da sie es nicht mitbekommt, von daher ist das regelrecht zwnaghafte Löschen - zumindest von außen betrachtet - nicht unbedingt notwendig.

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jackiistz kommentierte am 29. August 2023 um 09:35

Ich konnte das Buch auch nicht aus der Hand legen! Finde das Thema auch super spannend und denke mir dabei immer, dass wir alle mal einen Digital-Detox durchführen sollten. Das schadet nie. Aber hier merkt man schon zu Beginn, wie obsessiv die Protagonistin mit der Zeit wird... Ich bin gespannt, wie sie sich weiter entwickeln wird und ob sie es wirklich schafft, sich völlig aus der digitalen Welt zurückzuziehen. 

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darkola77 kommentierte am 08. September 2023 um 22:16

Beeindruckend, wie Du Deinen digitalen Detox betreibst! Auch, wenn ich diesen wollte, würde mir die Umsetzung vermutlich sehr als schwer fallen. Aber noch stört mich meine Liebe zum Handy oder auch bereits Sucht nach Inhalten, Erreichbarkeit und dem Unmittelbaren der Kommunikation nicht. :-)

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Estrelas kommentierte am 09. September 2023 um 14:12

Der erste Teil des Buchs ließ mich auch über mein eigenes Internet-Verhalten nachdenken. Schon alleine, um sich hier über Bücher auszutauschen, sind wir ja online (und daran empfinde ich nichts Schlimmes). Komisch ist nur die Berechnung meines Handys, wie viele Stunden ich es angeblich (!) pro Tag benutzt habe. ;)

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Tara kommentierte am 28. August 2023 um 21:43

Ich habe zwar noch nie zu den Menschen gehört, die ihr Leben auf allen möglichen Plattformen digital ausbreiten, aber sämtliche Spuren aus dem Internet zu löschen, wäre auch für mich eine große Herausforderung.

Zunächst hatte ich befürchtet, dass mich der Schreibstil, dieser innere Monolog auf Dauer langweilen könnte. Das ist aber überhaupt nicht der Fall. Ich folge den Gedanken der Protagonistin sehr gerne und kann vieles gut nachvollziehen. Ihre Angst irgendwann „gecancelt“ – das Wort habe ich in diesem Zusammenhang noch nie für bloßgestellt gehört – kann ich verstehen. Allerdings musste sie dafür nicht alles mühsam löschen, wenn sie sich einfach komplett abwendet, würde sie es nicht mitbekommen.Die Beschreibung, wie sie ihr Leben komplett umkrempelt und dadurch anderes wieder bewußter und intensiver wahrnimmt, finde ich authentisch.

Bisher finde ich das Buch sehr interessant und gut geschrieben, allerdings stoße ich immer wieder auf technische oder digitale Begriffe, die mir nicht geläufig sind.

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Estrelas kommentierte am 09. September 2023 um 14:14

Mir geht es ähnlich, es kommt keine Langeweile auf. Wenn ich aber darüber nachdenke, welche Spuren ich schon im Internet hinterlassen habe, wäre deren Beseitigung sicher eine Herausforderung.

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Isa567belle kommentierte am 29. August 2023 um 11:44

Bisher muss ich sagen gefällt mir das Buch sehr gut. Die Thematik ist natürlich hochaktuell und ich glaube viele von uns haben schon oft überlegt weniger Zeit am Handy oder mit Social Media zuverbringen. Interessant fand ich, dass das normale löschen ihr nicht reichte, sondern sie ganz aus dem Internet verschwinden wollte und dort nicht mehr auffindbar seien wollte. Ich vermute dass dieses Paranoide noch stärker werden wird in den nächsten Abschnitten.

 

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milkahase kommentierte am 29. August 2023 um 22:15

Ja, die Befürchtung habe ich auch, dass sie sich etwas zu sehr reinsteigert in das "nicht mehr gefunden werden" und es leicht in einen Wahn ausarten kann. Ich mein, wer schaut bei der Google Suche weiter als bis auf S. 3, außer man sucht wirklich etwas sehr Spezielles.

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wandagreen kommentierte am 01. September 2023 um 10:01

Wieso findest du den Wunsch, digital nicht aufspürbar zu sein, paranoid?

Im Buch, das stimmt, hat es solche Züge, weil Milas Bemühungen wirklich weit reichen - aber grdssätzlich ist es da paranoid, keine Spuren im Netz zu hinterlassen?

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Estrelas kommentierte am 09. September 2023 um 14:16

Nach dem zweiten Abschnitt empfinde ich ihr Verhalten definitiv als paranoid.

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Cheekysassi kommentierte am 01. September 2023 um 13:18

Genau diese immer stärker werdende paranoide Verhalten ist mir auch stark aufgefallen! Ich bin sehr gespannt welchen Ausmaß das noch annehmen wird! 

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emmasbuecherecke kommentierte am 29. August 2023 um 15:57

Mir hat er erste Leseabschnitte auch sehr gut gefallen. Anfangs habe ich mich oft noch wiedererkannt, da ich auch schon Social-Media Pausen eingelegt habe, aber auch der Bezug zu Impfgegnern in der Familie hat mich schmunzeln lassen.
Allerdings scheint das ganze bei ihr jetzt immer zwanghafter zu werden. Ich bin daher gespannt, wie es weitergeht. Da ich den ersten Satz des neuen Abschnitts noch gelesen habe, gehe ich davon aus, dass sie ihre Streamingdienste auch noch kündigt.

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darkola77 kommentierte am 08. September 2023 um 22:19

Ja, an "zwanghaft" habe ich mit Blick auf ihr Verhalten ebenfalls denken müssen. Denn ab einem bestimmten Zeitpunkt scheint das Löschen von eigenen Spuren im Netz nicht mehr ihrem freien Willen zu entspringen sondern auch aus einem inneren Druck und Ängsten heraus zu geschehen.

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Estrelas kommentierte am 09. September 2023 um 14:17

Digital Detox hört man ja immer wieder, aber es wird meist nur auf die Nutzungszeiten der mobilen Geräte bezogen. Eine solche Konsequenz wie die Protagonistin legt doch kaum jemand an den Tag.

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milkahase kommentierte am 29. August 2023 um 22:48

Ich habe das Buch auch bereits am Wochenende begonnen.

Ehrlich gesagt, ist mir der Einstieg nicht so leicht gefallen, wie den Meisten hier bisher. Ich wusste zwar, was Mila vor hat, aber mir hat zwischendurch ein bisschen der rote Faden bzw. ihr Plan gefehlt. Ich hatte erwartet, dass sie etwas zielstrebiger an die Sache heran geht und sich bereits vorher überlegt hat, wo sie sich überall abmelden möchte und ihren Social Detox etwas bewusster angeht. Es wirkt auf mich manchmal etwas willkürlich und durcheinander.

Auf der anderen Seite verstehe ich natürlich auch die Intention dahinter und dass ihr im Vorfeld noch gar nicht bewusst ist, wo sie im Netz überall zu finden ist. Je tiefer sie gräbt, desto mehr kommt zum Vorschein. Und teilweise auch Dinge, die sie selber längst vergessen hat. Da wird einem wieder bewusst, dass das Netzt nichts einfach so vergisst. Und gleichzeitig auch, wie schwierig es ist, seine Spuren wieder zu verwischen und dass ihr Wunsch "unsichtbar" oder "unauffindbar" zu sein, in der heutigen Gesellschaft unvorstellbar ist.

Ich bin gespannt, ob ich mit dem Buch noch warm werde und wie tief Mila noch graben wird bis sie zufrieden ist.

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Cheekysassi kommentierte am 01. September 2023 um 13:25

Kann deine Sichtweise sehr gut nachempfinden, da es mir ähnlich ergang. Einerseits löscht sich soziale Medien um dann direkt bei YouTube online zu gehen. Was ich aber gut fand war, dass es ihr auch selber bei einigen Punkten schon bewusst geworden ist und vielleicht wird es jetzt bei den Streaming Diensten ähnlich sein. Finde nämlich den Ansatz, ich zieh mich aus dem Netz zurück um dafür den ganzen Tag bei Streaming Diensten zu hängen gerade noch ziemlich paradox. Aber noch ist die Reise ja nicht zu Ende. ich denke aber was auch erschwert hinzu kommt ist, dass sie den Detox in der Corona Zeit durchläuft. So bleiben viele Möglichkeiten aus, die man normalerweise zur Ablenkung machen könnte.. 

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wandagreen kommentierte am 01. September 2023 um 19:58

Stimmt, aber sie entwöhnt sich nach und nach.

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milkahase kommentierte am 06. September 2023 um 10:29

Freut mich, dass ich wenigstens nicht die Einzige bin, die zum mindest im ersten Abschnitt noch so ihre Probleme hatte.

Ich hatte glaube ich einfach die Erwartungshaltung, dass sie sich bewusst für einen Verzicht auf soziale Medien entschieden hat, um anderen Dingen in ihrem Leben wieder mehr Bedeutung zu geben, wie z.B. das Treffen von Freunden in der realen Welt, eigene Hobbys, Natur usw.

Aber so richtig weiß sie ja noch gar nicht, was sie mit ihrer neu gewonnenen Freiheit jetzt anstellt.

Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt...

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darkola77 kommentierte am 08. September 2023 um 22:25

So ist es mir auch ergangen: Die Motive und Gründe für ihren digitalen Ausstieg scheinen sich zu verändern oder ihr selbst nicht klar und eindeutig zu sein. Möglicherweise liegt dies aber auch daran, dass sich dieser Prozess zu verselbstständigen scheint, und Mila schließlich mehr von diesem gesteuert wird als dass sie ihn selbst lenkt.

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Estrelas kommentierte am 09. September 2023 um 14:19

Du hast recht - ich habe auch erwartet, dass sie bezüglich ihres Antriebs und Konzepts mehr ins Detail gehen würde. Ich würde erst mal eine Liste machen. ;)

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wandagreen kommentierte am 31. August 2023 um 18:38

Ich bin zwar noch nicht ganz durch mit dem Leseabschnitt, aber mich wundert, wie isoliert Mila lebt. Abgesehen von dem digitalen Kontakt mit ihrem Bruder und dem mit ihrer Freundin Sarah hat sie überhaupt keine Aussenwirkung. Wenn sie nur halb so viel Energie wie in das Löschen ihrer Spuren im Netz auf die Arbeitssuche verwenden würde, hätte sie bestimmt schon einen Anschlussjob aufgetan.

Sie hat noch ein bisschen was zu tun an der Uni - aber das auch nur digital und viel Raumzeit scheint dieser Job nicht einzunehmen. Hat sie keine Lust, zu arbeiten, sich mit Freunden zu treffen, etc. etc.

Vllt ist auch noch HochCoronaZeit - wo alles gesperrt ist, da blicke ich nicht durch.

Was haltet ihr von ihrem Motiv?
Es ist immer von der ANGST, gecancelt zu werden, die Rede. Sonst von kaum was. Wenn man nicht mehr online ist, kann man auch nicht gecancelt werden - da reicht aber Handyaus.

 

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Tara kommentierte am 01. September 2023 um 10:40

Es ist immer von der ANGST, gecancelt zu werden, die Rede. Sonst von kaum was. Wenn man nicht mehr online ist, kann man auch nicht gecancelt werden - da reicht aber Handyaus.

Das ist für mich auch unklar, da ich beim Lesen auch den Gedanken hatte, dass sie es nicht mibekommt, wenn sie nicht mehr online geht.
Vielleicht macht ihr aber auch die Unwissenheit Angst (?).

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SunshineBaby5 kommentierte am 02. September 2023 um 03:13

Ja, das mit dem gecancelt fand ich auch seltsam. Wenn sie weg ist kann doch keiner mehr canceln? Sie hat es doch schon selbst getan.

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wandagreen kommentierte am 02. September 2023 um 08:09

Stimmt auffallend. Ein weiteres Motiv ist Scham. Das ist ja nicht von der Hand zu weisen - wie dieser bayerische Politiker uns gerade zeigt - Aidlinger? Irgendwann einmal kommt alles ans Licht.

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Anna625 kommentierte am 02. September 2023 um 16:43

Ich hatte das mit r Angst, gecancelt zu werden, so verstanden, dass sie Angst davor hat dann auf lange Sicht auch im echten Leben für ihre wenigen Bekannten uninteressant zu werden, weil es nunmal einfach viel umständlicher ist, zu telefonieren oder sich sogar zu treffen, als einfach schnell eine Dreiwortnachricht zu schicken. Für sie ist das (zumindest habe ich das so verstanden) ein Konflikt, weil sie einerseits eben nicht mehr gefunden werden will, dann aber auch die Gefahr akzeptieren muss, dass alle sie nach und nach aus ihrem Leben streichen. Weil es manche DInge gibt, an denen man eben nur teilhaben kann, wenn man auf social media unterwegs ist.

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wandagreen kommentierte am 02. September 2023 um 19:11

Das wäre sehr normal gedacht - aber ich hab geglaubt, diese Angst ist eins ihrer Motive, aus dem Netz zu verschwinden.

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milkahase kommentierte am 06. September 2023 um 10:38

Ich habe es so verstanden, dass sie Angst davor hat, von anderen Menschen bewertet zu werden, wie auf Social Media Plattformen durch likes und Herzchen, dass sich andere eine Meinung über sie bilden und urteilen, Kommentare schreiben und sie dadurch in eine Schublade gesteckt wird, ob sie in oder out ist, also gecancelt im Sinne von abgeschrieben oder uninteressant.

Und sie löscht ihre Spuren, damit niemand mehr die Möglichkeit hat, etwas über sie zu finden und zu beurteilen.

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darkola77 kommentierte am 08. September 2023 um 22:31

"Canceln" war für mich gleichgesetzt mit einem Shitstorm, einer digitalen Verfolgungsjagd, die sich letztendlich auch auf das reale Leben auswirkt. Die Mitarbeiterin des Jobcenters liefert hierfür ein Beisüiel, als sie Mila von den Erfahrungen ihrer Kollegin berichtet.

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Anna625 kommentierte am 02. September 2023 um 16:39

aber mich wundert, wie isoliert Mila lebt

Das hat mich am Anfang auch etwas irritiert, aber wenn man dann bedenkt, dass das Ganze während Corona war, kann ich es schon deutlich eher nachempfinden. Gerade, weil sie ja ihr bisherige Arbeit von zuhause aus machen konnte / musste und soche Dinge wie Sport im Verein etc. während der Pandemie ja die meiste Zeit nicht möglich waren.

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wandagreen kommentierte am 02. September 2023 um 19:13

Das kommt später noch mehr raus. Weil wir schon im NachCoronaZeitalter leben (bzw. uns so benehmen als wären wir es, obwohl es nicht so i s t ) - habe ich die Isolationszeit wegen Corona komplett aus den Augen verloren.

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Bajo kommentierte am 02. September 2023 um 17:43

Ich glaube, sie ist süchtig nach "Content". Diese Sucht will sie loswerden durchs Abschalten. In dem Moment, in dem sie gecancelt wird von einer bestimmten Person, ist der Content weg. Kein like, kein Emoji, kein Follower mehr. Das tut weh, wenn man die Person kennt, die cancelt. Selbst wenn man sie nur digital kennt. Wenn sie sich komplett abschaltet, bekommt sie davon nichts mehr mit.

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wandagreen kommentierte am 02. September 2023 um 19:12

Das wird es sein.
 

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Birte kommentierte am 02. September 2023 um 21:50

Vllt ist auch noch HochCoronaZeit - wo alles gesperrt ist, da blicke ich nicht durch.

Oktober 2021 beginnt die Geschichte, der strenge Lockdown war da vorbei, über Weihnachten gab es nochmal stärkere Beschränkungen. Aber privates Feiern ging (sie schreibt ja auch von Partys). Ihr Job endet im März (dann wohl 2022), und auch wenn die Unis erstmal weiter digital blieben war doch der Rest des Landes schon fast wieder im Normalmodus. Aber ich denke auch, dass ihr ein offline-Hobby fehlt.

 

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wandagreen kommentierte am 02. September 2023 um 23:55

Zumindest am Anfang lebt sie ihr Leben komplett im Internet aus. Ok, da war noch ihr Freund, ... der war dann mal weg.

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Estrelas kommentierte am 09. September 2023 um 14:24

Zu ihrem Motiv habe ich herausgelesen, dass sie nicht will, dass sich jemand über sie eine Meinung bilden kann. Also verwischt sie Spuren, die ihr im Nachhinein peinlich sind oder werden könnten. Bezüglich der Einschätzung zu ihrer Einsamkeit: Auf Seite 10 wird die Lage im Land bezüglich der Pandemie beschrieben.

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wandagreen kommentierte am 01. September 2023 um 00:29

So. Fertig. Ich finde manche Passagen strange witzig.

Was findet ihr witzig? Wollen wir uns darüber austauschen?

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Anna625 kommentierte am 02. September 2023 um 16:48

Ich fand den Teil schräg und ein bisschen amüsant, in dem es darum ging, dass sie sich mit anderen Leuten über ihre Kompatibilität untereinander austauscht, jenachdem was das Horoskop aussagt. Und dass sie aber momentan ironischerweise weder eine Beziehung eingehen will noch "in echt" besonders viele Freunde zu haben scheint. Habe generell den Eindruck, dass sie nicht unbedingt die konsequenteste Person ist.

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wandagreen kommentierte am 02. September 2023 um 19:20

Sie ist ein Nerd.

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Bajo kommentierte am 02. September 2023 um 17:45

Über Putins brainfog als Folge von Longcovid hab ich sehr gelacht !

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SunshineBaby5 kommentierte am 02. September 2023 um 23:53

Ja, das fand ich auch lustig!

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wandagreen kommentierte am 02. September 2023 um 19:18

Ich finde die Formulierung witzig: "Als das rote Blinken darunter erlosch (vom Router), sah er so aus als ob er aufhören würde, zu atmen"

oder - "Als ich die FAZ aufschlug, hatte ich den Impuls mit Daumen und Zeigefinger das Bild zu vergrößern"

Das sind voll witzige Formulierungen, die mir großen Spaß machen.

oder auch als sie sich fragt, ob ihr Freund sie als schwierigen Menschen bezeichnen wird."Vllt galt es auch als schwierig, Menschen daran zu erinnern, dass sie aus dem Bett aufstehen sollten, daran, dass sie ihre Wäsche wegräumen, sich nicht umzubringen."

Ich glaube, es ist Nicki, der schwierig ist. *ggg*

 

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SunshineBaby5 kommentierte am 02. September 2023 um 03:11

Mir gefällt der erste Teil sehr. Ich mag dass eigentlich nicht viel passiert, man aber das Leben und die Gedanken der Protagonistin so schön verfolgen kann. Es könnte aus dem echten Leben sein. Die Sprache ist angenehm zu lesen. Man merkt trotzdem dass es eine bestimmte Generation anspricht. Ist man zu alt, versteht man die Hälfte nicht und müsste viel nachschauen.

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Estrelas kommentierte am 09. September 2023 um 14:25

Meinst du die Abkürzungen bestimmter Dienste (beim Verständnis nach Altersgruppe)?

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Bajo kommentierte am 02. September 2023 um 17:51

Mir hat der erste Abschnitt sehr gefallen. Wie die Charaktere, insbesondere Senta und die Cousine Nike von der EZB mit ihrem FDP-Sprech beschrieben sind. Liest sich gut . Und auch diese Streaming Sucht, Gilmore Girls, kann ich nachvollziehen. Großer Blödsinn, diese dünnen Tanten, und trotzdem guckt man wie blöde weiter.

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wandagreen kommentierte am 02. September 2023 um 19:21

Die Gilmores sind nicht extrem dünn - aber wie sie schreibt, sie fressen wie die Scheunendrescher und nehmen nicht zu!

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Birte kommentierte am 02. September 2023 um 21:39

Ich habe bislang versucht, dieses Buch am Abend zu lesen - und Milas  (zumindest fühlt es sich für mich so an) stream of consciousness (mit zeitlichen Sprüngen) lies mich doch immer recht schnell einschlafen... Bin jetzt aber auch mit dem ersten Abschnitt durch - aber bislang noch nicht so wirklich im Buch angekommen. Ja, Mila geht es darum, im Netz nicht mehr auffindbar zu sein, und sie steckt viel Energie in das gelöscht werden, kennt aber womöglich die wayback machine nicht (das Internet-Archiv), zumindest wird darüber nicht nachgedacht. Ihren Job als Dozentin beendet sie nicht professionell, und dass DuckDuckGo nichts speichert, ist zwar deren Devise, aber von irgendetwas müssen die ja auch leben.

Für mich stellt sich der erste Abschnitt so dar, dass der Digital Detox im Vordergrund steht, Mila aber irgendwie eigentlich ganz andere Probleme zu haben scheint. Denn durch ihre Abkehr von Social Media, dem Internet und digitaler Erreichbarkeit führt sie ja eigentlich schon aus, was sie am stärksten befürchtet - gecancelt zu werden.  Und ich bin sehr gespannt, in welche Richtung ihre Jobsuche gehen wird, oder ob sie da passiv bleibt.

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wandagreen kommentierte am 02. September 2023 um 23:54

Kluge Gedanken! Wenn man einmal damit angefangen hat mit den Sozialen Medien - ist man unsterblich - ob man will oder nicht. Leider im Guten wie im Bösen.
 

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FraBo96 kommentierte am 05. September 2023 um 19:04

An die Wayback Machine habe ich noch gar nicht gedacht, aber du hast so recht. Dein Argument, dass auch DuckDuckGo nicht perfekt ist, ist auch gut. Ähnlich ist es ja (wie die Protagonistin ja selbst bemerkt) mit den YouTubern, die Videos über Digital Detox machen.

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FraBo96 kommentierte am 05. September 2023 um 19:02

Was für ein Buch, mir fällt richtig schwer zu sagen, was ich davon halte.

Das Thema Digital Detox wird hier so unheimlich spannend aufgerollt. Die Autorin zeigt extrem gut, wie groß unser digitaler Fußabdruck eigentlich ist, gerade für Menschen, die schon ihr ganzes Leben im Internet verbringen. Auf wie vielen Plattformen, auf denen wir mal angemeldet waren, spuken noch Daten von uns herum?

Andererseits wird ja ziemlich schnell deutlich, dass das Problem unserer Protagonistin sicher nicht (allein) im Internet liegt, sondern dass sie wirklich krank und vielleicht auch traumatisiert ist. Gewissermaßen war das Internet für sie eine Droge, von der sie jetzt so ernsthaft versucht runterzukommen, dass sie den Detox schon auf eine recht krankhafte Art und Weise angeht.

Ich bin ständig hin und her gerissen zwischen "Gut, das ist jetzt übertrieben" und "Oh mein Gott, stimmt, das ist echt gruselig"

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wandagreen kommentierte am 09. September 2023 um 09:20

Woraus schließt du  denn, dass die Protagonistin krank ist?
 

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Estrelas kommentierte am 05. September 2023 um 21:11

Der Anfang könnte ein Essay oder Zeitschriftenartikel sein, in dem die Erfahrungen des Ausstiegs geschildert werden. Die persönlichen Beziehungen zu anderen Figuren spielen ja eher eine untergeordnete Rolle. Ich schwanke zwischen Verständnis (und hinterfrage mein eigenes Social-Media-Verhalten) und Kopfschütteln über die fast fanatisch wirkende Akribie, während sie durch Ersatzkanäle oder Nutzung fremder Handys eigentlich noch ein großes Suchtverhalten zeigt. Von einer Abgrenzung zum Internet kann eigentlich keine Rede sein. Was kommt wohl als Nächstes?

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Samantha Roke kommentierte am 07. September 2023 um 13:38

Thematisch sehr brisant, spannend und hochaktuell. Zwar teile ich nicht viel auf sozialen Plattformen, wie Facebook, doch ich habe mir auch nie groß Gedanken gemacht, was ich zum Beispiel bei Google eingebe.

Seit ich nun mit dem Buch begonnen habe, erscheint es mir immer reizvoller, mich ebenfalls aus dem Internet auszuklinken.

Der Schreibstil ist mir zu trivial und unspannend, um mich bei der Stange zu halten, nur die Entwicklung der Hauptfigur hat mich immer wieder dazu gebracht, weiterzulesen.

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darkola77 kommentierte am 08. September 2023 um 22:37

Bei mir verhält es sich interessanterweise genau andersherum. Ich denke mir: Tu Dir einen digitalen Detox - zumindest in dieser Ausprägung - bloß nie an, sondern genieß, was Du hast. :-)

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darkola77 kommentierte am 08. September 2023 um 22:12

Bedrückend, bedrohlich, pathologisch! All diese Gedanken und Gefühle löst die Geschichte bei mir aus - zunehmend, fortschreitend, mit großer Dynamik und Schnelligkeit! Denn von dem Ansatz, durch digitalen Detox mehr Zeit mit sich und Sinnhaftem zu verbringen bis hin zu einer allumfassenden Furcht und Panik, durch Präsenz und Spuren im Internet "gecancelt" werden zu können, scheint es für die Ich-Erzählerin ein durchaus kurzer, schneller Weg zu sein. Ein Weg, der zum Ende des ersten Leseabschnitts in die vollkommene Isolation, Rückzug und Flucht in eine Scheinwelt führt, die als Paradox zu den ursprünglichen Absichten und Bestrebungen zu verstehen ist.

Beschleunigt werden soziale Vereinsamung und überbordende Ängst durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die sich in der Zeit des ersten Leseabschnitts in einer Hochphase befindet. Schon dadurch rückt die Geschichte auch mir sehr nah - teilweise in einer geradezu unangenehmen Form, verbinde doch auch ich die Pandemiejahre mit sehr viel Negativem und Gefühlen, Erlebnissen und Eindrücken, die noch lange nicht verarbeitet zu sein scheinen. Allein die Vorstellung, in dieser Zeit der Abgeschiedenheit und des erzwungenen sozialen Rückzugs aus freiem Entschluss heraus auf SocialMedia und Messengerdienste zu verzichten, fühlt sich bedrückend, erschreckend und ja, auch vollkommen abwegig an. Ich hätte es nicht vermocht, mir dies zusätzlich anzutun - und es auch nicht gewollt. Warum auch? Warum gerade zu einem Zeitpunkt, wenn das Internet in Teilen die einzige Verbindung nach außen und zu den geliebten Menschen in der Ferne oder vor der eigenen Haustür darstellte?

Mit Blick auf die zunehmend beunruhigende Entwicklung, welche die Ich-Erzählerin innerhalb kürzester Zeit vollzieht, frage ich mich nun, wie es für und mit ihr weitergeht? Setzen sich Vereinsamung und möglicherweise bereits psychische Erkrankung fort oder vermag sie es, aus eigener Kraft heraus den Weg zurück ins Leben und zu den Menschen zu finden? Ich bin neugierig. Aber auch besorgt.

Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 94
Gelinde kommentierte am 24. September 2023 um 17:00

Leier konnte ich durch enen längeren Krankenhausaufenthalt jetzt nicht an der LR teilnehmen.

Aber ich mus sagen das Buch war eh nichts für mich, nach den ersten 30 Seiten hätte ich am liebsten abgebrochen. und es ist im ganzen Buch nciht besser geworden

Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 94
Christina7010 kommentierte am 03. Oktober 2023 um 10:28

Oh noch jemand der im Krankenhaus  war willkommen im Club, mich hatte es leider auch erwischt ... Lungenentzündung...

Thema: Lektüre Teil l; Seite 1 bis 94
Christina7010 kommentierte am 03. Oktober 2023 um 10:31

Ich wurde ordentlich ausgeknockt mit einer schweren Lungenentzündung und  Krankenhaus aufenthalt...

Als ich anfing zu  lesen dachte ich zu erst ok es ist langweilig es kann nur besser werden aber nach 40 Seiten hatte ich schon keine Lust mehr...

 

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