Rezension

Paradiesisches Setting und tolle Charaktere

This could be love -

This could be love
von Lilly Lucas

Bewertet mit 5 Sternen

Die Gestaltung des Buches  gefällt mir ausgesprochen gut. Sowohl die Farbe als auch die Gestaltung ist wirklich schön und macht sich hervorragend im Regal, allerdings hätte ich es wahrscheinlich besser gefunden, wenn eine Pflanze gewählt worden wäre, die Hawaii repräsentiert. Dafür muss man nicht die typischen Hibiskusblüten nehmen, aber es würde besser zum Setting passen.

Die Story hat mich direkt gereizt: Nach einem Unfall muss sich die 17-jährige Louisa Herzog-Riggs zurück auf den Tennisplatz kämpfen. Doch in Deutschland scheint sie nicht vorwärts zu kommen, also schlägt ihre Mutter, ebenfalls eine erfolgreiche Tennisspielerin, ihr vor, den Sommer bei ihrer Patentante Kay auf Hawaii zu verbringen, die eine Tennisschule betreibt. Dort will sich Lou jeden Tag komplett aufopfern, um ihr Ziel zu erreichen, die US Open zu gewinnen und die Weltranglisten-Erste zu werden. Doch direkt am ersten Tag übernimmt sie sich bei ihrer Jogging-Runde am Strand und wird ohnmächtig, dort findet sie der heiße Surfer Vince und bietet ihr was zu trinken an. Sie ist sofort fasziniert von ihm und freundet sich sogar mit seiner Schwester Laurie an. Doch dann erfährt sie, dass Kay mit Vince im Streit liegt und obwohl sie versucht, sich auf ihr Comeback vorzubereiten, zieht Vince sie magisch an. Sie genießt es, Surfen zu lernen und ein bisschen mehr von der Insel zu sehen, doch dann erfährt sie, dass Vince ihr nicht alles erzählt hat und sie muss sich entscheiden, was ihr wirklich wichtig ist.

Der Schreibstil von Lilly Lucas ist auch in diesem Buch wieder fantastisch. Sie schafft es jedes Mal, dass ich direkt in die Geschichte finden kann und das Buch danach kaum mehr aus der Hand legen kann. Dies ist auch hier der Fall, ich wollte nur einmal kurz die Geschichte reinlesen und hab dann doch direkt einige Kapitel am Stück gelesen. Der Schreibstil ist leicht und locker, aber nicht oberflächlich, sondern sorgt dafür, dass man die Charaktere direkt ins Herz schließt.

Dies fiel mir aber nicht nur wegen des tollen Schreibstils sehr leicht, sondern auch weil sie einfach sympathisch sind. Ich mochte, dass Lou sehr ehrgeizig ist, aber dennoch nicht eiskalt oder komplett verbissen. Sie hat klare Ziele und dementsprechende Ideale, die sie nicht so einfach ablegen will. Ich fand es aber gut, dass sie trotz ihrer neuen Freundschaften dabei bleibt, früh ins Bett zu gehen und keinen Alkohol zu trinken. Gleichzeitig fand ich auch gut, dass alle aus ihrer neuen Freundesgruppe diese Grenzen akzeptieren, zwar machen sie sich manchmal darüber lustig, aber sie versuchen sie nie zu überzeugen, sich zu ändern. Außerdem gefiel mir Louisas Verhältnis zu ihren Eltern. Diese waren beide sehr erfolgreiche Tennisspieler, versuchen aber nie ihre Tochter zu irgendetwas zu drängen, sondern unterstützen sie und sind sogar froh, wenn sie sich eine Auszeit nimmt und nicht zu viel trainiert. Auch Vince ist ein toller Kerl, der vor allem Lou gegenüber immer sehr aufmerksam und respektvoll ist. Zwar ist er nicht immer ganz offen zu ihr, das hat aber durchaus Gründe, die zumindest für mich sehr nachvollziehbar waren. Zudem ist er nicht der coole, abgeklärte Surfer, für den man ihn zu Beginn hält, sondern ist bei den Dates oft ebenso unsicher wie Lou und gibt das auch ganz offen zu. Das macht die Story sehr authentisch, weil die meisten bei ersten Dates sehr nervös und unsicher sind, dass das bei Vince und Louisa ebenso ist, kann man dadurch einfach zu gut verstehen. Die Nebencharaktere haben ebenso sehr für sie einnehmen können. Ich mochte Laurie direkt richtig gerne, weil man merkt, wie wichtig ihr ihr Bruder ist und sie setzt sich selbst dann für ihn ein, wenn es ihm nicht gefällt, während Chip, Vince’ Freund wirkt erstmal wie ein Poser, es wird aber schon hier deutlich, dass hinter ihm viel mehr steckt, als man zunächst denkt. 

Die Story als solche ist recht vorhersehbar und es gibt kaum neue Aspekte, aber das hat mich ehrlich gesagt nicht gestört, weil zum einen die Charaktere so gut gestaltet sind und zum anderen das Setting einfach nur traumhaft klingt. Mein einziges Problem war, dass ich das Ende ein bisschen abrupt fand. Erst waren bestimmte Dinge noch ein Problem, diese wurden nur teilweise geklärt und trotzdem ist am Ende alles gut. Das war mir einfach zu einfach, ich hätte es besser gefunden, wenn darüber noch einmal mehr gesprochen worden wäre und man noch zumindest eine Andeutung der Lösung bekommen hätte. Ich bin mir sicher, dass das im nächsten Teil, wenn es um Laurie geht, noch eine Rolle spielen wird, ich hätte aber gerne noch einen richtigen Abschluss gehabt.

Alles in allem habe ich dieses Buch wirklich gerne gelesen und sehr genossen. Ich habe die Protagonisten ab dem ersten Moment fest ins Herz geschlossen und freue mich schon sehr auf den nächsten Band der Reihe.