Rezension

Roadtrip und Schildbürgerstory, irrsinnig lustig und fesselnd

Elchscheiße - Lars Simon

Elchscheiße
von Lars Simon

Bewertet mit 5 Sternen

Bekanntlich meidet man gern Scheisse in allen Lebenslagen. Bei dieser Scheisse sollte man jedoch eine Ausnahme machen: Da muss man einfach durch!

Lars Simons Romandebüt ist so gut gelungen, dass es Zeile für Zeile ein Vergnügen ist, der Geschichte zu folgen.

Sein Held ist ein ganz normaler Mann mit Job, mit Freundin und mit einem guten, aber lauen Durchschnittsleben. Da ihm das aber alles zu fade wird und da seine Beziehung sowieso schon schön langsam dahinkriselt, trifft er eine Entscheidung: Er weckt den Ur-Mann in seinem Inneren. Wie das geht? Ganz einfach: Alles hinschmeißen und etwas Neues anfangen. Ein Wagnis, ein unerwartetes Erbe anzutreten, kommt Torsten da gerade zum richtigen Zeitpunkt. Und Torsten ist wohl einer, der im beginnenden Midlife-Crisis-Alter gern etwas riskiert.

Das „kosmische Zeichen aus Gödseltorp“ führt ihn zu einem kleinen Ort in Schweden, wo dann so richtig viel „Mist“ passiert. Obwohl der Weg dorthin auch nicht zu unterschätzen ist.

Der Autor erschuf mit „Elchscheisse“ eine Mischung aus Roadtrip und Schildbürgerstory mit einer ganzen Menge Situationskomik und mit unglaublichen Ereignissen, die Lars Simon bildhaft und oft sogar „schmackhaft“ beschreibt. Die Geschichte ist dabei fesselnd und so irreal es auch klingt, erscheint sie meist glaubhaft.

Lars Simon schildert Torstens Gefühlswelt unheimlich witzig, mit einer guten Portion Ironie. Man sollte sich diesen schrägen Roman nicht entgehen lassen, insbesondere weil er von einem Mann geschrieben wurde, der sich mit dem Titelthema anscheinend gut auskennt und das garantiert durchgehend Heiterkeit. Dieser knapp 300-Seiten-Irrsinn hat nur einen Fehler: Er endet zu schnell.