Rezension

Anders als gedacht....

The promises we made. Als wir uns wieder trafen -

The promises we made. Als wir uns wieder trafen
von Simona Ahrnstedt

INHALT

Dessie und Sam waren schon in ihrer Jugend ein paar, nach ein paar schrecklichen Ereignissen hat das Leben sie dann aber auseinandergerissen. Nun nach vielen Jahren treffen sie wieder aufeinander und spüren, dass dieses Kribbeln immer noch da ist. Doch Dessie hat nun nicht nur für ihr Herz, sondern auch für Sams Leben Verantwortung.

CHARAKTERE

Ich habe das Buch gelesen, als es in allerlei Munde war und demnach waren die Erwartungen eben auch hoch. Dennoch ist es eben oft bei Hype Büchern der Fall, dass sie die Hoffnungen nicht erfüllen können. Genau so war es leider hier auch. Ich habe mir von diesem Buch einzigartige Charaktere erhofft, die einem positiv im Sinn bleiben und wie angekündigt durch ihre gewechselte Geschlechterrollen herausstechen aus der Menge. Ein Teil davon wurde zwar erfüllt, doch nicht so wie ich es mir gewünscht hätte. Denn von diesem extrem weiblichen ist Dessie eben gerade in die andere Richtung gerannt und hat sich teilweise Verhalten wie ein Mann mit toxischer Männlichkeit. Besonders auffällig war ihre gefühlskalte und unentschlossene Art, was die Liebesgeschichte angeht. Ihrer Beziehung zu Sam hat das keinesfalls gut getan, da die beiden eben recht sture Menschen sind und dadurch das Gleichgewicht einfach nicht ausbalanciert werden konnte. Denn Sam war zwar meiner Meinung nach der etwas ruhigere Part, aber dennoch war auch er noch nicht wirklich bereit über die Geschehnisse vor Jahren ein richtiges Gespräch zu führen und sich ihre Gefühle einzugestehen war für Sam und Dessie ein No-go. Absolut schade meiner Meinung nach, da es sie so viel menschlicher wirken ließe.
Sam war außerdem allgemein ein sehr schwacher Charakter, da man nie so richtig das Gefühl hatte, dass er tatsächlich eine Leidenschaft hätte (außerhalb seiner Arbeit) mir hat da einfach das authentische gefehlt, dass das Buch einem Leser so nahe bringt und eben auch dazu führt, dass einen das Gelesene berühren kann. Dieses Gefühl und diese Emotionen, die in eine Liebesgeschichte meiner Meinung nach gehören habe ich gesucht, aber nicht gefunden.

HANDLUNG

Normalerweise bin ich es gewohnt, dass ich bei Liebesgeschichten hier einen langen Text darüber schreibe, wie die Spannung alleine auf der Beziehung beruht und keine wirkliche Storyline vorhanden war. Daher ist das mal eine Abwechslung. Denn in diesem Buch waren einfach EXTREM viele Handlungsstränge vorhanden. Es wurde zu Beginn des Buches beinahe alle derzeitig relevanten Themen angeschnitten. Die Tiefe die diese Themen aber wichtig und interessant gemacht hätte, hat aber leider dennoch gefehlt. Teilweise gab es zwar einen tieferen Einblick was Rassismus und Intoleranz angeht, doch auch hier hätte man auf Grund der Herkunft von Sam noch viel mehr herausholen können. Denn Rassismus ist heutzutage eben oft ein Thema in Büchern und da ist es mir umso wichtiger, dass es realitätsnah und einigermaßen ausführlich behandelt wird.
Stattdessen musste ich aber immer wieder entsetzt vorstellen, dass in diesem Buch Thematiken verharmlost werden, die grausam sind und vor allem etwas jüngere Leser (und auch ältere) wirklich erschrecken könnten. Drogen wurde nebenbei erwähnt die Jad von Unschuldigen Tieren und so weiter... Für mich ein weiteres NO Go.
Zur Chemie von Dessie und Sam muss ich hier nicht viel sagen, denn die war schlicht und einfach nicht vorhanden. Ein paar sexuelle Szenen, doch sonst war da einfach nichts. Diese Kapitel sind an das Nazi und Psycho Drama für Sam und Dessie gegangen. Recht lesenswert, doch einfach nicht das was man erwartet hat.

SCHREIBSTIL

Es freut mich, dass ich in diesem Aspekt Voll und Ganz ehrlich sagen kann, dass er vollkommen ist. Die Art zu erzählen war flüssig, locker und bis auf etwas komische Ausrufe echt schön zu lesen.

Fazit: Eine klare Empfehlung kann ich hier guten Gewissens leider nicht geben. Das Genre Romantic Suspense bietet hier teilweise um einiges bessere Romane.