Rezension

Eine zweite Chance

The promises we made. Als wir uns wieder trafen -

The promises we made. Als wir uns wieder trafen
von Simona Ahrnstedt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Überraschend spannend, vor allem im Finale

„The promises we made. Als wir uns wieder trafen“ von Simona Ahrnstedt ist eine emotionale und spannende Second Chance Romance, in der es für Fans der Autorin ein Wiedersehen mit einigen bekannten Charakteren gibt.

Sam hat aus dem Nichts ein erfolgreiches Hotel-Imperium aufgebaut, was natürlich immer wieder Neider anzieht. Als die Bedrohungen immer konkreter und zahlreicher werden, beauftragt er ein privates Sicherheitsunternehmen. Nie hätte er sich träumen lassen, dass ausgerechnet seine große Jugendliebe Dessie dort arbeitet. Vor fünfzehn Jahren brach sie sein Herz und nun kann er nicht widerstehen, sie als Bodyguard zu engagieren. Dessie versucht alles, ihre professionelle und eiskalte Fassade aufrecht zu erhalten. Aber Sam war schon immer ihre größte und einzige Schwäche.

 

Seit „Die Erbin“ habe ich fast alle Bücher der Autorin gelesen, denn ich mag ihren typisch skandinavischen Schreibstil, der sie von anderen Autorinnen des Genres unterscheidet. In ihren Geschichten stellt sie meist sehr starke weibliche Hauptfiguren in den Mittelpunkt und auch Dessie gehört definitiv dazu. Wer ihre Bücher kennt, dem werden einige bekannte Figuren wieder begegnen, aber Vorkenntnisse sind absolut nicht erforderlich.

Dessie ist der Inbegriff von tough, aber eine private Rettungsmission für eine Freundin im letzten Jahr hat sie schwer traumatisiert. Das Widersehen mit Sam stürzt sie in ein zusätzliches Gefühlschaos, denn ihre damalige Beziehung endete dramatisch und führte sogar dazu, dass sie zum Militär ging.

Sam will es als Immigrant allen zeigen, die ihn immer wieder gemobbt und ausgegrenzt haben. Er hat sich aus eigener Kraft bis an die Spitze gekämpft, aber die alten Verletzungen sitzen immer noch tief. Über Dessies angeblichen Verrat kam er nie hinweg, doch als sie die alten Missverständnisse ausräumen, träumt er von einer zweiten Chance.

Die Autorin greift in ihrer Geschichte viele wichtige und aktuelle Themen auf und bindet sie authentisch und realistisch in ihre Story ein. Vor allem der Alltagsrassismus, mit dem Sam fertig werden muss, ist nachfühlbar beschrieben. Am Ende dreht sich die Story noch einmal komplett und ich war fast schon überrumpelt, wie sich die Ereignisse im Finale zuspitzen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass fast schon zu viele Handlungsstränge in ein einzelnes Buch gepackt wurden, so dass einige Dinge zu kurz abgehandelt wurden. Aber insgesamt ist die Story für mich stimmig.

 

Mein Fazit:

Trotz kleiner Schwächen konnte mich Simona Ahrnstedt mit ihrem Buch komplett abholen und ich gebe gern eine Leseempfehlung!