Rezension

Berührend und regt zum Nachdenken an

Es wird keine Helden geben - Anna Seidl

Es wird keine Helden geben
von Anna Seidl

Bewertet mit 5 Sternen

„Es wird keine Helden geben“  ist der Debütroman von Anna Seidl.

Miriam hätte an diesem Tag vielleicht verschlafen und wäre nicht zur Schule, wenn ihr Freund Tobi ihr keine SMS geschickt hätte. So nimmt alles seinen Lauf. Miriam ist mit ihrer Freundin Joanne im Schulgebäude unterwegs, als sie einen Schuss hört. Zusammen mit einem Jungen verstecken sie sich im Jungenklo vor dem Amokläufer. Als dieser immer näher kommt, haben die beiden noch die Kraft sich in einer Klokabine zu verstecken,  jedoch lassen sie den Jungen zurück.

Aus der Ich-Perspektive erzählt Miriam ihre Geschichte. Dabei erfährt der Leser wie sie sich fühlt, was ihr für Gedanken durch den Kopf gehen und auch ab und an etwas über ihre Vergangenheit. Durch die vielen kurzen Sätze werden Miriams Eindrücke noch unterstrichen. Der Leser kann sich in Miriam einfühlen, auch wenn er nicht ganz erfassen mag, was sie wirklich fühlt. Miriam entwickelt sich langsam aber stetig weiter. Sie kann eine neue Beziehung zu ihrer Mutter aufbauen und lernt das Leben wieder zu lieben.

Miriam muss nicht nur mit ihren Veränderungen leben, sondern auch damit wie ihre besten Freundinnen mit der Situation umgehen. Eine reist alle Brücken ab und reist zu ihrer Tante, eine Wählt die Ablenkung durch Drogen, eine hält es nicht aus, daran Schuld zu sein, weil sie den Täter mit gemobbt hat.

Im Laufe des Buches stellt sich Miriam Fragen wie: Was ist der Sinn des Lebens? Warum haben wir ihn gemobbt? Wie hat er sich wohl gefühlt? … Dies regt auch den Leser an, über dies nachzudenken und das weit über das Buch hinaus.

 

Ich bin froh, dass ich das Buch bei Lovelybooks gewonnen habe. Es hat mich von der ersten Seite gepackt und emotional getroffen. Die Kälte und Einsamkeit, aber auch die Wut von Miriam konnte ich miterleben, auch wenn es ihr weit schlimmer ging. Taschentücher musste ich auch unbedingt zur Hand haben. Als das Buch zu Ende war konnte ich es nicht einfach ins Regal stellen wie andere, sondern musste drüber nachdenken und auch über mein Leben.

Deswegen gibt es 5 von 5 Wölfen.