Rezension

Ein viel zu ernstes Thema das meiner Meinung nach viel zu nachlässig und emotionslos behandelt wurde.

Es wird keine Helden geben - Anna Seidl

Es wird keine Helden geben
von Anna Seidl

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt: 
Miriam ist ein ganz normales, fünfzehnjähriges Mädchen.
Sie ist auf ihrem Gymnasium und dort recht beliebt. Neben ihren vier Freundinnen Joanne, Vanessa, Sophia und Tanja hat sie auch einen festen Freund: Tobi.
Alles könnte so schön weitergehen, wäre da nicht Matias Staudt, oder "Mathias das Schwein".
Mathias ist alles andere als ein Schönling und schon immer haben seine Mitschüler auf ihm rumgehakt, doch niemand hätte mit dem gerechnet, was dann passiert.
An einem völlig normalem Schultag hätte Miriam total verschlafen, wenn nicht ihr Freund Tobi ihr eine SMS geschickt hätte. In der Schule erlebt sie dann etwas, das ihre ganze Zukunft beeinflussen soll, denn es kommt zu einer Schiesserei. Bei dieser Schiesserei kommen einige Leute zu Tode, leider auch ihr Freund Tobi, dem sie nicht mehr helfen kann. Ab da ist nichts mehr, wie es war...

Meine Meinung:
Ein Amoklauf an einem Gymnasium...
Des öfteren habe ich schon Berichte darüber gelesen und gesehen und immer wieder nimmt mich dieses Thema mit.
Ich habe mich auf das Buch gefreut, weil ich gehofft habe wieder einmal ein ernstes Buch in den Händen zu halten.
Leider wurde ich enttäuscht. Die Autorin schreibt von ziemlich vielen Gefühlen, die die Protagonistin Miriam erlebt, leider sind kaum welche davon spürbar.
Ich meine, hier wird darüber geschrieben, dass ein junges Mädchen mitbekommt wie Leute erschossen werden. Sie muss mitansehen, wie auf ihren Freund geschossen wird, sie riecht das Blut eines Jungens, der nur wenige Meter entfernt von ihr getötet wird und sie kann ihm nicht helfen. Natürlich macht sie sich Vorwürfe. Trotzdem wirkt sie die meiste Zeit erst einmal nur trotzig und stur. Jegliche Hilfe wird verweigert und abgewiesen, nur damit sie noch mehr Grund zum Jammern hat.
Das halbe Buch über plätschert die Geschichte aus jammern, trotzen und zicken einfach nur dahin.
Erstmals Gefühle spürt man, als sie von ihrer Freundin Joanne redet, die der Amoklauf noch mehr mitnimmt, als alle anderen.
Irgendwann scheint sie dann ihre Meinung zu ändern und es scheint so, als würde es ihr schon viel besser gehen. Nebenbei erwähnt wird, dass eigentlich erst etwas über 30 Tage vergangen sind.
Es scheint, als wäre der Amoklauf doch nichts, was sich dauerhaft in ihr Leben eingemischt hat.
Sie fährt in den Urlaub, hat Spaß mit ihren Eltern die sonst auch nie für sie da waren und kaum sitzt sie im Auto nach Hause geht es ihr wieder schlecht. Alles blöd, die Welt ist ungerecht und ohne Tobi kann sie sowieso nicht leben.
Manchmal habe ich mich gefragt, was die Autorin eigentlich sagen möchte, bzw. über was sie schreiben möchte.
Wäre das eine Geschichte über eine Jugendliche, die eine kaputte Familie hat und ihre Jugendliebe verliert, dann hätte das Buch ganz gut werden können.
Da hier aber doch der Amoklauf mit seinen Folgen, mit seinen Gefühlen und Gedanken im Vordergrund stehen sollte ist für mich das Ziel verfehlt.
Auch die Sätze kamen mir überwiegend zu kurz und abgehackt rüber und konnten mich nicht mitreissen.

Fazit:
Ein viel zu ernstes Thema das meiner Meinung nach viel zu nachlässig und emotionslos behandelt wurde.