Rezension

Ein bisschen wie »Schtonk!«. Aber eben nur ein bisschen.

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße -

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
von Maxim Leo

In Maxim Leos neuen Roman »Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße« will erst ein Journalist, dann sein Magazin und plötzlich das ganze Land unbedingt einen Helden. Der Auserkorene war das nie, die Heldentat im Heute war ein damaliges Versehen. Die sich daraus entwickelnde Lügengeschichte ist ungemein unterhaltsam.

Es ist ein Roman über Ost und West, über Medien, über Politik, über Ehrlichkeit und über die »Wahrheit« im Blick auf die Historie. Große Themen, die beiläufig daherkommen, während klar gezeichnete Figuren miteinander in Beziehung treten und die Story des Buchs entwickeln. Keine Figur bleibt blass, alle bekommen ihren kurzen Scheinwerfer-Auftritt, alle werden in ihrem Handeln nachvollziehbar. Das führt dazu, dass die Erzählung nie oberflächlich daherkommt, obwohl sich die Handlung so schön leicht anfühlt. Dabei sorgen kurze Kapitel für Tempo. Die Geschichte fließt von Szene zu Szene, ohne jegliche Längen, ohne alles, was es nicht gebraucht hätte. Derart flott, dass sie auch einen unterhaltsamen Film abgeben würde. Ein bisschen wie »Schtonk!«. Aber eben nur ein bisschen.