Rezension

Plötzlich Held

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße -

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
von Maxim Leo

Bewertet mit 3 Sternen

Eine kurzweilige Geschichte über einen Helden, der keiner war, das Verhältnis zwischen Ost- und Westdeutschland und die Rolle der Medien.

"Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße" (2022) ist ein Roman von Maxim Leo, der die Geschichte von Michael Hartung erzählt, der plötzlich und unfreiwillig zum Helden gemacht wird.

Zum Inhalt:
Michael Hartung betreibt eine Videothek in Berlin, die seit dem Siegeszug von Netflix und Co. schlecht läuft. Da taucht im September 2019 plötzlich ein Journalist in seinem Laden auf und behauptet, ihn als Helden erkannt zu haben. Er soll eine Fluchtaktion aus der DDR eingefädelt haben. Er lässt sich überreden, die Geschichte zu bestätigen, und wird immer weiter in eine von den Medien aufgebauschte Lügengeschichte hineingezogen. Doch für die Liebe muss er schließlich zurück zur Wahrheit finden.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Das Geschehen wird aus der Erzähler-Perspektive beschrieben, wobei man auch Einblick in die Gefühle und Gedanken der Charaktere erhält. Obwohl man vor allem über den Protagonisten Michael Hartung viel erfährt, bekommt man nicht wirklich Zugang zu ihm. Die Geschichte bleibt etwas flach und die Emotionen kommen nicht richtig an.
Das Verhältnis zwischen Ost- und Westdeutschland wird rund um die im Mittelpunkt stehende Fluchtaktion aus der DDR beleuchtet. Gut dargestellt wird vor allem die Rolle der Medien beim Aufbauschen der Geschichte.

Die Geschichte hat mich ganz gut unterhalten, ist mir aber insgesamt zu flach geblieben. Dadurch konnte mich auch die Hochstaplergeschichte nicht so richtig mitreißen. Und den ständig wiederkehrenden Witz der „Ossis“ und „Wessis“ halte ich so langsam für ausgereizt.

Fazit: Ein kurzweilige Hochstaplergeschichte um eine Fluchtaktion aus der DDR und ein interessanter Blick auf die Medienwelt. Für zwischendurch ganz unterhaltsam.