Rezension

Ein interessanter Plot, der mich aber nicht 100% überzeugen konnte

Letztendlich sind wir dem Universum egal - David Levithan

Letztendlich sind wir dem Universum egal
von David Levithan

Bewertet mit 3.5 Sternen

Für mich hörte sich die Kurzbeschreibung gleichermaßen verwirrend wie auch spannend an, letztendlich siegte meine Neugier und so musste ich diesen Roman einfach lesen.
Der Klappentext versprach eine wirklich ungewöhnliche Geschichte und schrie förmlich schon nach den ersten Antworten und Erklärungen. Meine essenzielle Frage war wohl << wie soll das funktionieren?>> und schon auf den ersten Seiten hatte David Levithan ein Einsehen und gab die ersten Grundinformationen preis, die einfach benötigt wurden, um überhaupt in die Geschichte eintauchen zu können.
Dann wird es wirklich ein wenig crazy, denn wie ja bereits verraten wurde, schlüpft der Protagonist „A“ nun ständig für wenige „Seiten“ in den Körper eines anderen. So lernt man nicht nur „A“ kennen, denn irgendwie ist seine „Seele“ in den unterschiedlichen Personen immer präsent, sondern auch Unmengen anderer Teenager und kleine Episoden ihres Lebens. Doch es gibt auch eine Konstante in „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ und die heißt Rhiannon. Sie lernt „A“ bei dem Besuch in Justins Körper kennen, und dies ist auch der erste Körper, den der Leser mitverfolgen darf.
Ebenso begegnet „A“ immer wieder Nathan, einem Jungen, den er ebenfalls einmal „bewohnte“ und ihn nutzte, um Rhiannon wieder zu sehen.
Wie das alles zusammenhängt, werde ich euch natürlich auf keinen Fall verraten, nur soviel ... es ist schon ein wenig spannend :)
Aber ganz so gut wie erhofft hat mir „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ leider nicht gefallen.
Irgendwie war es mir doch einfach zu viel „Durcheinander“. Sicher, mir war schon klar, dass sich die „Situation“ häufig ändern wurde. Und ich war auch angenehm überrascht, dass hier nicht nur die Liebesgeschichte eine Rolle spielte, sondern sogar noch eine unerwartete Spannung auftauchte. Dennoch fand ich einfach keinen richtigen Zugang. Ich kann nicht einmal behaupten, dass die Umsetzung der Idee nicht gut war, auch wenn manches ein wenig widersprüchlich war oder die ein oder andere Zusatzinformation hilfreich gewesen wäre.
Auch die Erzählform passte sehr gut zur Story denn im Grunde wird aus Sicht des Protagonisten „A“ berichtet, der quasi auf das Leben seiner „Leihkörper“ blickt.
Der Klappentext hatte mich aber irgendwie auf eine andere Fährte gelockt. Ich hatte mich mehr auf Liebe und Romantik eingestellt und war doch ein wenig traurig, dies hier nur bedingt zu finden.
Nein, nein, keine Sorge, natürlich gibt es schon eine Art „Liebesgeschichte“ aber natürlich nicht im klassischen Sinne :) wie sollte es auch :)
Vielmehr sind es Einblicke in „A´s“ und Rhiannons Gefühlswelt und kurze Episoden ihres Zusammenseins.
Es ist schwierig, euch dies zu erklären, ohne dabei zu spoilern, ich hoffe, ihr könnt dennoch erahnen, was ich meine.
Auch der „Blick“ auf die unterschiedlichen Leben war durchaus interessant und gab die ein oder andere nachdenkliche Szene preis ... aber ... es waren eben nur kurze „Momentaufnahmen“ die keine wirkliche Tiefe zuließ.
Mit „A“ nahm ich die Infos zu jeder Person auf, aber ebenso wie ihm blieb mir kaum die Zeit, mich wirklich mit ihr zu beschäftigen – geschweige denn, dass große Erinnerungen blieben.

Alles in allem war „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ ein schon alleine deshalb lesenswerter Roman, weil die Idee dahinter einfach wirklich gut ist. Auch wenn mich David Levithan nicht zu 100 % überzeugen konnte, war dieser Roman dennoch keine verschwendete Lesezeit. Ein wenig Romantik, wenn auch für meinen Geschmack etwas zu wenig, ein wenig Spannung und ein interessanter Plot sorgten, dafür, dass ich trotz meiner Kritikpunkte nicht von diesem Roman ablassen konnte.
©Nicole Huppertz
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