Rezension

meine Erwartungen waren höher

Letztendlich sind wir dem Universum egal - David Levithan

Letztendlich sind wir dem Universum egal
von David Levithan

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: A wacht jeden Morgen in einem anderen Körper auf, er hat zwar eigene Gedanken und Interessen, ist also eigentlich ein ganz normaler Teenager, aber A sieht jeden Morgen anders aus, erlebt jeden Tag andere Umstände, ist jeden Tag umgeben von anderen Eltern, anderen Freunden. Für jeweils einen Tag erlebt A die Welt aus der Sicht eines Teenagers in seinem Alter. A ist es nicht anders gewohnt und versucht sich mit dem Schicksal abzufinden und in den Leben der Personen, in die A für einen Tag lang schlüpft, keine Spuren zu hinterlassen. A weiß nicht ob er ein Mädchen oder ein Junge ist, was sein richtiger Name ist und ob es noch andere gibt, die ein ähnliches Leben führen.

Das Buch beginnt mit dem Tag als A in dem Körper eines Jungen names Justin steckt, der A von Anfang an unsympathisch ist. Dann trifft A auf Justins Freundin Rihannon, die Beziehung krieselt. Zum ersten Mal fasst A den Entschluss, als er selbst zu handeln und nicht als die Person in deren Körper er steckt. A verliebt sich in Rihannon und zwar nicht als Justin, sondern als A. Und auch Rihannon scheint sich nocheinmal neu zu verlieben, doch sie weiß nicht das es nicht Justin ist, mit dem sie den Tag verbringt.

Eine Beziehung mit Rihannon scheint unmöglich, auch als sich A ihr anvertraut. Außerdem behauptet ein Junge, in dessen Körper A gesteckt hat, er sei an genau diesem Tag vom Teufel bessen gewesen. A stößt auch auf eine Liste eines Pastors mit weiteren ähnlichen Fällen von Menschen, in denen A aber nie gesteckt hat. Gibt es andere, die so sind wie er? Wie geht es mit Rihannon weiter?

 

Meinung: Ich hatte etwas völlig anderes erwartet. Grundsätzlich finde ich die Idee, auf der das Buch beruht sehr gut, die Protagonisten sind sympathisch. Rihannon ist ein freundlicher und herzensguter Mensch, A´s Charakter ist von seienem besonderem Leben gezeichnet und sehr besonders. A weiß wie sich Menschen in den verschiedensten Situationen fühlen, Drogenabhängige, Selbstmordgefährdete... Dadurch das die Körper in die A schlüpft sehr verschieden sind, wird das Buch nicht langweilig. A kämpft mit Übergewicht, dem Verlangen nach Drogen, gegen gemeine große Brüder und erlebt die Trauer in einer Familie nach dem Tod eines geliebten Menschen. All diese Einblicke in verschiedene Leben haben mir sehr gefallen, denn man selbst kennt schließlich nur das eigene Leben so richtig.

Was mich enttäuscht hat war das ewige hin und her zwischen Rihannon und A. Es wurde immer wieder auf dem gleichen Problem herumgehackt das auch nach dem xten Treffen nicht gelöst werden konnte. Mal schien alles gut, dann wieder nicht., alles war ziemlich vorhersehbar. Das dieser Teil der Geschichte so viel Platz eingenommen hat, war durch den  Klappentext ja zu erwarten von daher auch völlig in Ordnung. Doch dann kam der Junge namens Nathan ins Spiel, der A auf die Schliche zu kommen scheint und der Pastor mit dem, um nicht zu viel zu verraten, irgendetwas nicht zu stimmen scheint. Dieser Teil der Geschichte befasst sich dann mit der Frage, ob es noch mehr Menschen gibt, die so leben wie A und ob es eine Möglichkeit geben würden, ein solches Leben zu beenden. Der Teil hätte meiner Meinung nach noch ausgebaut werden müssen.

Außerdem war ich unzufrieden mit dem Ende. Einige Verständnisfragen blieben bei mir offen und auch ein Teil der "Lösung" hat mich eher Enttäuscht.

Den Schreibstil des Autors finde ich gut, die Geschichte wird sehr fließend erzählt. Die Art der Unterteilung in Kapitel ist sehr gut. Ein Kapitel umfasst jeweils einen Tag in A´s Leben. Der Name des Kapitels gibt an, um den wievielten Tag von A´s Leben es sich handelt.

 

Fazit: Insgesamt, ein gutes Buch, mit tollem Namen, aber für mich auch nicht mehr. Eine Liebesgeschichte mit einem übernatürlichen Element. Wer also etwas tiefgründigere Liebesgeschichten mag ist mit diesem Buch nicht schlecht beraten.