Rezension

grandioses Buch mit einer tollen Geschichte

Letztendlich sind wir dem Universum egal - David Levithan

Letztendlich sind wir dem Universum egal
von David Levithan

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

A ist ein Mensch oder auch nicht, denn einen eigenen Körper hat er nicht. Stattdessen wacht er jeden Morgen im Körper eines anderen auf, jedesmal jemand in seinem Alter, mal Junge, mal Mädchen. Beeinflussen kann er das nicht und er weiß auch vorher nie, in wessen Leben er als nächstes landen wird. Das Einzige, das für ihn fest steht ist, dass er sich nicht in diese Leben einmischen will, nur nichts verändern, keine Spuren hinterlassen. Das klappt auch alles ganz gut, bis er auf Rihannon trifft und sich unsterblich in sie verliebt.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat mich umgehauen. David Levithan hat einen überaus tollen Schreibstil, der in keinster Weise simpel, sondern sehr niveauvoll und trotzdem gut und schnell zu lesen ist. Auch wenn ich nicht viel Zeit zum Lesen hatte, war ich dann doch sehr überrascht, wie viele Seiten ich in kürzester Zeit verschlungen habe. Schuld daran sind auch die zwar unterschiedlich langen aber nicht zu langen Kapitel, die sich sehr gut weglesen lassen.

Was die Geschichte angeht, so war ich überaus begeistert. Ich liebe es, wenn Autoren etwas vollkommen Neues erschaffen und genau das hat Herr Levithan in einer sehr grandiosen, fast schon philosophischen Art und Weise zu Stande gebracht. Da A schon ziemlich am Anfang auf Rihannon trifft, war mir völlig unklar, wohin das Ganzen führen wird und ich war mir schon fast sicher, dass es nur langweilig weiter gehen kann, doch ich wurde positiv überrascht. Nachdem man erst noch mehr über A und "sein" Leben erfährt, wird es erst richtig interessant und vor allem spannend. Dabei war die Liebesgeschichte zwischen den beiden aber nur der sehr schöne, romantische Unterhaltungseffekt der Story, denn für mich spielen sich die wahren Aussagen dieses Romans zwischen den Zeilen ab, nämlich in den wunderschönen, vielsagenden Dialogen und inneren Monologen. Diese sollten den Leser zum Nachdenken über die vielfältigsten Fragen des Lebens anregen. So zum Beispiel, was Liebe wirklich ist, was ein jedes einzelne Leben ausmacht und wie individuell jeder einzelne Mensch ist und dass Vorurteile nichts sind, was die Menschen bestimmen sollte. So zieht es sich unterschwellig durch das ganze Buch und gepaart mit der tollen Liebesgeschichte endet die in sich abgeschlossene Handlung mit einem emotionalen Knall und lässt dennoch genug Freiraum für eine Fortsetzung.

Auch die Charaktere konnten mich voll und ganz überzeugen. Jeden einzelnen Charakter hat der Autor so ausführlich beschrieben, wie es für dessen Rolle für die Geschichte wichtig war, nicht zu viel und nicht zu wenig. Am besten lernt man natürlich A kennen und A ist eine faszinierende Persönlichkeit. Wie er mit seinem Schicksal umgeht ist überwältigend und macht dennoch traurig, sieht man doch immer seine Ausweglosigkeit. Und egal, wie sehr er sich manches wünscht, ist er nicht egoistisch und denkt genau nach, was er tut oder lieber nicht, um niemandem zu schaden. Dabei entwickelt er sich dennoch weiter und versucht ununterbrochen, Wege zu finden. Auch Rihannon ist eher ein ruhiger Charakter. Sie wirkt wie das nette Mädchen von nebenan, das keine große Aufmerksamkeit erregt und hat dennoch etwas Einnehmendes und Liebenswertes an sich.

Letztendlich sind wir dem Universum egal ist ein Buch, welches ich einfach weiter empfehlen muss, denn es ist anrührend und nachdenklich, mit einem überaus tollen Schreibstil und liebenswerten Charakteren, die einem tatsächlich ans Herz wachsen.

5/5 Sterne